4 Monate in einer anderen Welt - Indien
Karnataka und Kerala: Und morgen? Weltherrschaft!
Am 14ten hab ich mich endlich von Hampi trennen koennen und bin um 17 uhr ins Nahe gelegene Hospet aufgebrochen von wo aus mein Bus um 18.30 uhr nach Gokarna los gehen sollte.
Ja ja. Was waere Indien ohne Ueberraschungen?! Ich liebe es!
Schon als ich ankam und das Ticket abgab sagte der Mann "Der Bus faehrt nur nach Ankona!" Also nicht ins 20 km weiter gelegene Gokarna. Von dort aus muesse ich den oeffentlichen Bus nehmen. Ausserdem kommt der Bus nicht um 5.30 uhr in der frueh an, sondern um 2.30 uhr!
Verdammt! Ich als Maedel alleine mitten in der Nacht in einer fremden Stadt.
Aber Ok. Der Bus war voller Touris und da wollen doch sicher mehr nach Gokarna.
Jeder Platz (manche sogar doppelt) war voll mit Deutschen, Russen, Franzosen und Israelis.
Und die Israelis verstehen keinen Spass!
In Israel muessen sowohl die Maenner, als auch die Frauen, 3 bzw 2 Jahre zum Wehrdienst! Nach ihrer Entlassung reisen viele nach Indien um einfach frei und weg von Zuhause zu sein.
Eine junge Israelin knoepfte sich den Tickettypen vor. Ich wuerde 100000 Rupien darauf verwetten, dass die 7 verschiedene Wege kennt ihn mit dem kleinen Finger ihrer linken Hand zu toeten!
Da es ja eh nichts bringt und ich von Indien mittlerweile so einiges gewohnt bin, schaute ich nur zu und genoss das Schauspiel, wie der Inder schon fast begann zu weinen.
Nach kurzer Zeit hatten wir eine verbuendete Armee von israelischen Freiheitskaempfern mit franzoesischer Taktik und russischen Ueberlebenswillen unter deutscher Fuehrung!
Wir waren bereit die Weltherrschaft an uns zu reissen!
Doch es fehlte an indischer Ueberzeugungskraft den Bus nach Gokarna zu lenken!
So setzte uns der Bus um 2.30 uhr in Ankona ab.
Ich hatte die Fahrt ueber in meinem winzig kleinem Single Sleeper Bett verbracht. Winzig klein ist nicht uebertrieben: 40 x 160 cm!!! Alle anderen Betten waren Doppelbetten. Mein Kaemmerchen war halb ueber der Fahrerkabine und wahrscheinlich auch kein offizielles Passagier Bett. Die Betreiber koennen froh sein, dass ich Zwerg das Bett bekam und nicht eine der fuelligeren Russinnen, die es doch wirklich schaffen auch in Indien in pinken Leggin und dazu passendnen Lippenstift rumzurennen.
Da standen wir nun: 3 Deutsche und 4 Israelis. Und waehrend wir noch standen und die Lage checkten waren die 4 Israelis schon ausgeschwaermt und hatten sich je einen Rikshah- bzw. Taxifahrer vorgenommen. So kam es, dass wir fuer wenig Geld alle in einem grossen Taxi landeten.
Um 4.30 uhr fielen wir am Om Beach ein. Ausser Kuehe und Hunde erwartete uns nichts. Mit so einem Ueberfall hatten sie nicht gerechnet. Waehrend wir Deutschen noch Vollmond und Fischer auf See bewunderten hatten 2 Israelis Feuerholz gesammelt und ein Lagerfeuer entzuendet und die anderen beiden ein kleines Ueberlebenscamp errichtet.
Wir tauschten bis zum Sonnenaufgang Taktiken und Ueberlebensstrategien aus bis wir schliesslich in unsere Hotels gelassen wurden.
Jetzt wird jeden Tag am Strand trainiert.
Und morgen versuchen wir es wieder:
Weltherrschafft!!!
Aufbruch: | 11.08.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 02.12.2008 |
Nepal