Namibia August/September 2008
Durch die Kalahari zurück nach Windhoek
Am nächsten Tag sehen wir unterwegs im Busch noch einen Waran, und wir sind froh, dass uns das eklige Reptil nicht auf dem Campingplatz oder beim Wandern begegnet ist, denn eine meterlange Echse ist doch etwas Angst einflößend. Heute wollen wir noch etwas in die Kalahari-Halbwüste eintauchen und fahren weit nach Osten. Die Kalahari ist nicht so trocken wie die Namibwüste, der Sand der Dünen ist aber noch rötlicher, aber immerhin gibt es hier Bäume und einzelne Sträucher. Das Auf und Ab über die Dünen gleicht einer Achterbahnfahrt und immer wieder fährt es uns richtig tief in den Magen hinein. Schade, dass der Spaß nach 10 Kilometern ein Ende hat und Staub und Sand im Auto deutlich Überhand nehmen.
Am Nachmittag erreichen wir Aoub Lodge & Camping, wo wir den Tag gemütlich ausklingen lassen. Wir eingestaubten Camper scheinen eine kleine Attraktion für die betuchteren Lodgebesucher zu sein.
Los geht's von der Aoub Lodge nach Rehoboth. Mit Kudu FM im Ohr fährt es sich leicht und schon bald erreichen wir den Ort um ein letztes Mal einzukaufen. Kurz darauf sind wir beim Lake Oanob, ein Stausee mit Campingplatz. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir uns den schönsten Platz raussuchen: Eigene Veranda, direkt am See, sogar ein Rasenplatz, Grillstelle, Licht und den Blick auf die untergehende Sonne über das Wasser. Ein perfekter Platz zum Ende des Urlaubs. Wir lassen es uns einfach gut gehen - mit Schneckennudeln, Baden und Lesen. Man vergisst komplett, dass man am Morgen noch in der Wüste war.
Tags darauf putzen wir das Auto (es wäre mehr als peinlich es in diesem Zustand zurückzugeben), packen unsere Sachen, genießen Sonne und Sommer und verbringen eine letzte Nacht in unserem treuem Zelt. Traurig steigen wir am nächsten Morgen ins Auto, es ging irgendwie alles viel zu schnell vorbei. Die einzige Freude kommt auf, als wir das letzte Stück Schotterstraße verlassen und das Auto alles mit nur einem einzigen Platten überlebt hat. In Windhoek besorgen wir noch die letzten Mitbringsel und nehmen langsam Abschied vom wuseligen Afrika.
Dann geht's zum Flughafen, Auto abgeben, die letzten Dollar ausgeben und Tschüss sagen. Es ist schon ein komisches Gefühl nach 4 Wochen das wunderschöne Land wieder zu verlassen. Wir wollen beide gar nicht wieder zurück nach Deutschland, denn dort erwarten uns Kälte, Umzug und ein stressiges Semester. So gehen wir betrübt zum Flugzeug und machen uns widerwillig auf den Weg zurück in die Heimat.
Uns hat das Land und vor allem seine Bewohner unheimlich in seinen Bann gezogen und wir würden genau diese Reise jederzeit wieder machen. Highlights gibt es in Namibia mehr als genug, von den vielen wilden Tieren, den grandiosen Dünen, der unendlichen Weite, der Einsamkeit, den tollen Sonnenuntergängen, den lebensfrohen unkomplizierten Menschen bis hin zu Campingplätzen, die man so in Europa nie finden kann!
Aufbruch: | 19.08.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.09.2008 |