Namibia August/September 2008
Auf zum Etosha Nationalpark!!
Am nächsten Morgen, Sonntag, 24.08.08 machen wir uns auf in den Etosha Nationalpark. Etosha ist Namibias größter Nationalpark und ist etwa so groß wie Hessen. Der Park ist eingezäunt, um zum einen die vielen Wildtiere vor Wilderern zu schützen, zum anderen aber auch um die Menschen und ihre Felder vor der Zerstörung der Tiere zu bewahren. Nach den ersten Kilometern, die sogar geteert sind, erreichen wir Fort Namutoni, eines der 3 Camps, die es im Park gibt.
Dort kaufen wir uns eine Übersichtskarte und schauen uns noch das Fort an, das einst von deutschen Truppen in die Wildnis gebaut wurde. Doch wir sind ja nicht wegen des Forts hier, sondern wegen den zahlreichen Tieren, für die Etosha weltbekannt ist. Heute wollen wir den östlichen Park anschauen, wir fahren eine kleine Schotterstrecke, für die wir aber fast den ganzen Tag verbrauchen, so fasziniert sind wir von den vielen Tieren. Aber von Anfang an: Die ersten Tiere sind Dik-Diks am Straßenrand, es folgen viele Springböcke und ein paar Gnus, die sich im Schatten der wenigen trockenen Bäume ausruhen. Nach ca. 1 Stunde sieht Susi in einiger Entfernung die ersten zwei Elefanten. Wow, was für schöne und gewaltige Tiere! Es fällt schwer weiterzufahren, aber nur wenige Kilometer weiter stehen Giraffen am Wegrand und grasen die oberen Blätter der Bäume ab, die sonst niemand erreicht. Wir scheinen für die Tiere nichts besonderes zu sein, umgekehrt ist das aber schon der Fall! Doch es soll heute noch viel schöner werden als "nur" 3 Giraffen zwischen Bäumen. Das erste Wasserloch das wir erreichen zeigt sich von seiner schönsten Seite. Unter den zwei riesigen Palmen sonnt sich eine größere Gnuherde, sowie die kleinen, aber sehr schönen Springböcke. Wir entscheiden uns hier eine kleine Rast zu machen - im Auto versteht sich, denn aussteigen ist im Nationalpark nicht erlaubt. Eine Konfirmandenblase könnte einem ernsthafte Probleme bereiten, vor allem weil man bei 30 Grad und Sonne pur auch genügend Wasser trinken sollte. Nachdem wir ein paar Minuten stehen, erscheinen plötzlich ein paar Giraffen am Wasserloch. Und es werden immer mehr! Nach kurzer Zeit finden sich ca. 15 Giraffen ein und trauen sich langsam an den Antilopen vorbei ans kühle Nass. Diesen schlaksigen Tieren beim Trinken zuzuschauen ist mehr als interessant. Da sie so groß sind, kommen sie mit ihrem Mund nicht einfach so zum Wasser herunter. Es hilft nur Beine spreizen oder so umständlich umknicken, dass es physikalisch unmöglich aussieht. Man könnte stundenlang dem friedlichen Beisammensein der Tiere zusehen!
Dennoch fahren wir irgendwann weiter, und als ob wir noch nicht schon genug Glück mit Giraffen hatten, stolziert vor uns auf der Straße eine richtig große. Wir versuchen sie zu überholen, aber sie will nicht und liefert sich mit uns ein hartnäckiges Rennen. Bei 45 km/h steigt sie aber aus und hat genug davon neben uns her zu joggen.
Das nächste Wasserloch (Aroe) ist nicht weniger spannend. Wir kommen an, als gerade zwei ausgewachsene Elefanten das Wasser verlassen. Schade denken wir. Aber bevor wir richtig traurig sein können, kommt aus dem Hintergrund eine Herde Dickhäuter an. Es werden immer mehr und sogar vier Babys tummeln sich zwischen den andern. Und diese Tiere bieten uns richtig Action: Kämpfe, Spiele im Wasser und Sand und einer reibt seinen Hintern (und später auch sein Geschlechtsteil) an einem Termitenhügel ab. So hat jedes Tier eben seinen Nutzen . Man kann diese Tiere gar nicht mit Zootieren vergleichen, denn man sieht in ihnen einfach an, dass sie wild sind und hier in ihrer natürlichen Umgebung leben. Nach einiger Zeit fahren wir weiter, unterwegs sehen wir wieder viele viele Springböcke und die ersten Oryx-Antilopen, große Antilopen mit riesigen spitzen Hörnern. Bei den nächsten Wasserlöchern haben wir nicht mehr so viel Glück wie an den ersten zwei. Wir sehen einige Vögel, aber leider keine größeren Tiere. Erst bei Klein-Namutoni sind wir wieder vom Glück verwöhnt. Zunächst stehen Zebras am Wegrand, kurz darauf tummeln sich unzählige Giraffen auf dem staubigen Boden und auch zwei Strauße genießen das Wasser. Beim anschließenden Dik-Dik-Drive gibt's, welch Überraschung, ein Dik-Dik zu sehen, außerdem einige Kuhantilopen, Impalas, Springböcke und den ersten männlichen Kudu mit seinem übertriebenen Angebergehörn. Wir schätzen uns als die glücklichsten Menschen auf der Erde als wir den Park verlassen und zurück zum Onguma Campingplatz mit der großen Spinne auf dem Klo fahren. Die nächsten 3 Tage werden wir im Etosha Nationalpark verbringen und dort auf den staatlichen Camps übernachten.
Aufbruch: | 19.08.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.09.2008 |