Namibia August/September 2008
Auf zum Etosha Nationalpark!!: Noch mehr Tiere...
Wer jetzt denkt, dass man dort gar nicht so arg viel mehr sehen kann, der irrt gewaltig. Am nächsten Tag geht es gemütlich los, wie üblich Springböcke und Co. Erst am Chudop-Wasserloch bieten sich wieder unvergessliche Bilder: Giraffen, Kudus, Oryx, Gnus und Springböcke verteilen sich um den kleinen Tümpel. Allein das ist schon so ein herrliches Bild, aber als plötzlich aus dem Hintergrund eine riesige Elefantenherde auftaucht, ist das Bild noch herrlicher. Unglaublich! Es sind ca. 40-50 Tiere, vom kleinsten Baby bis zu ausgewachsenen Bullen. Die Elefanten stürmen aufs Wasser zu, während sich die andern Tiere lieber auf und davon machen; Elefanten scheinen hier wohl die Könige zu sein. Fast 50 Elefanten müssten doch eigentlich einen Wahnsinns Lärm machen, aber man hört von ihnen keinen einzigen Laut, keinen Fußtritt, nichts, es ist einfach nur komplett ruhig. Erst als sie das Wasser erreichen wird es laut, und es beginnt vor allem fürchterlich zu stinken. Mehr als 2 Stunden vergnügen sich die Tiere ausgiebig im Wasser, spielen, bespritzen sich, trinken und kommen uns zum Teil bedrohlich nahe, so dass wir uns sicherheitshalber im Auto startklar machen. Passiert ist aber nichts, vielmehr ist es ein traumhaftes Erlebnis so vielen Elefanten auf einmal aus ca. 25 Metern Entfernung zuzuschauen. Erst als alle Elefanten das Wasser verlassen haben, trauen sich die anderen Tiere, die übrigens geduldig gewartet haben, wieder an die Stelle heran. Jetzt haben auch sie sich ihre Ration Wasser verdient.
Der Etosha-Park besteht in der Mitte aus einer riesigen Salzpfanne, auf der nichts wächst, nur vertrockneter Boden so weit das Auge reicht. Dort sehen wir ein paar Zebramangusten, kleine Tiere, ähnlich wie Erdmännchen. Auf der Weiterfahrt nach Halali (unser Camp) sind wieder Giraffen, alle möglichen Antilopen und der größte Elefant, den wir je gesehen haben, zu entdecken. Der Campingplatz Halali liegt direkt an einem Wasserloch, wo man sich abends (natürlich hinter dem Schutz eines Zaunes) ans Wasserloch setzen kann und mit etwas Glück Tiere beobachten kann. Und da wir wohl Glückspilze sind, erblicken wir ein Nashorn und sogar einen Leoparden.
Der nächste Tag beginnt mit dem Rhino-Drive, ein kleiner Weg der durch ein Gebiet führt, in welchem viele Nashörner leben sollen. Zum ersten Mal haben wir leider kein Glück! Das ändert sich aber nur wenige Kilometer später, als wir in eine riesige Zebraherde mit ca. 250 Tieren geraten. Diese Tiere sind wunderschön mit ihren kräftigen Farben und geben vor allem sehr lustige Laute von sich.
Später fahren wir an eine Wasserstelle, warten zwei Minuten und was passiert? Na klar, eine große Elefantenherde kommt zwischen den Bäumen hervor. Scheinbar haben wir die Tiere bestellt. Wie schon tags zuvor verziehen sich die anderen Tiere, wie Kudus und die seltenen Schwarznasenimpalas wieder. Im weiteren Verlauf unserer Strecke bis nach Okaukuejo (2. Camp) sehen wir natürlich Zebras, Giraffen, Elefanten, Strauße und unzählige Antilopen. So langsam kommen wir in das Gebiet, das auch als Löwengebiet bekannt ist, von denen aber nur wenige hundert Tiere im Nationalpark leben. In Okaukuejo am Campingplatz gibt es wieder ein Wasserloch, wo wir Giraffen, Elefanten und Nashörner im Sonnenuntergang beobachten können.
Leider ist es doch recht unromantisch, wenn um einen herum nur Fotografen mit Objektiven versammelt sind, die so groß sind wie man selbst. Ich glaube unsere Digitalkamera hatte die Größe von deren Auslöser. Zum krönenden Abschluss des Tages besuchen uns ein paar Schakale am Zelt, die wir aber mit Getöse vertreiben können.
Unser letzter Tag in Etosha. Wir erhoffen uns heute noch Löwen zu sehen und fahren früh morgens los um an einer Stelle zu sein, an der gestern einige Löwen gesichtet wurden. Doch heute hat uns das Glück verlassen: Wir fahren, fahren und fahren und bekommen keinen einzigen Löwen zu Gesicht. Dafür sehen wir zurück in Okaukuejo am Wasserloch das wohl bunteste Treiben, das der Park bieten kann. Mehrere hundert Tiere aller Arten verteilen sich um das Wasser, Oryxe kämpfen, ein Elefant versucht das komplette Wasser für sich zu beanspruchen, Armeen von Springböcken ärgern den Dickhäuter, Zebras piepsen ihre lustigen Töne, Gnus sonnen sich und der ein oder andere Schakal schleicht zwischen dem Beingewusel aller anderen. Ein unglaublich tolles Bild, das wir garantiert nie wieder vergessen werden.
Leider müssen wir bis Sonnenuntergang den Park verlassen haben, und so sehen wir keine Hyänen und Löwen mehr. Schade, aber trotzdem fühlen wir uns mehr als glücklich so viele Tiere gesehen zu haben. So etwas hatten wir uns nicht in den kühnsten Träumen ausgemalt.
Kurz nach Parkausgang erreichen wir das Etosha Safari Camp und gönnen uns dort ein Bad im Pool und später im Restaurant das leckere Buffet. Schon komisch, wenn man sieht wie fürstlich die Touristen im Restaurant versorgt werden und in welchen einfachen Behausungen die Angestellten in der Nähe leben. Dennoch freuen wir uns über ein anderes Essen als das vom Campingkocher.
Aufbruch: | 19.08.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.09.2008 |