Namibia August/September 2008
Ugab, Himba und Naua: Im Himbadorf
Es ist einfach herrlich jeden Tag in der Natur zu frühstücken und totale Stille zu genießen. So lässt es sich perfekt in den Morgen starten. Heute wollen wir nach Kamanjab fahren, um dort eine Tour zu einem traditionellen Himbadorf zu machen. Die Fahrt dorthin ist wie immer sehr schön und abwechslungsreich. Als wir die Tour buchen wollen ist leider alles ausgebucht und wir stehen ratlos da, was die Menschen am Parkplatz sofort ausnutzen um unsere Scheiben zu putzen. Ein Service der dringend nötig war. Wir fahren zum nahe gelegenen Porcupine-Camp von Antje und Karin, 2 Deutsche, die schon etliche Jahrzehnte in Namibia leben. Um noch mehr deutsch zu reden treffen wir dort eine Waiblinger Familie, mit der wir einen gemütlichen Nachmittag auf dem Camp verbringen. Wie immer ist der Campingplatz wundervoll, einsam, mit Freiluftduschen, schönen Grillstellen und mitten im Nichts. Am Abend sitzen wir noch gemütlich am Lagerfeuer bis uns ein Skorpion und eine riesige Spinne dazu zwingen ins Bett zu gehen. Am nächsten Morgen hat es sogar etwas Frost.
"Naua" oder "Morro" - so werden wir morgens im Himbadorf bei Gelbingen von den Himbafrauen und -kindern begrüßt. Die Himba sind ein Volk, das versucht so traditionell wie noch vor 200 Jahren zu leben. Leider ist das in der heutigen Zeit nicht mehr uneingeschränkt möglich und das Dorf ist auch ein bisschen ein Showdorf. Trotz allen zwiespältigen Gedanken ist der Besuch sehr interessant und wir erfahren viel über das Leben des Naturvolkes, so z.B. das kein offenes Blut innerhalb des Dorfes fließen darf. Frauen mit ihrer Regel müssen daher das Dorf für ein paar Tage im Monat verlassen und wohnen "irgendwo" außerhalb. Von diesen Traditionen gibt es noch einige hier und auch die Lehmhütten sind nicht besonders gut entwickelt. Dennoch wirken die Frauen sehr glücklich, und die Kinder strahlen um die Wette.
Nach dem wir uns verabschiedet haben, fahren wir zurück nach Süden bzw. wir versuchen es, denn kurz nach dem Dorf gibt ein Reifen den Geist auf und wir haben unseren ersten Platten. So stehen wir nun in der Mittagshitze unter der brennenden Sonne mitten im Nichts auf einer sandigen Straße. Der Reifen ist dennoch schnell gewechselt und die nächste Tankstelle in Kamanjab zum Glück nur 40 Kilometer entfernt. Dort lassen wir den Reifen reparieren und genießen die afrikanische unkomplizierte Hilfsbereitschaft. Man hat das Gefühl, dass jeder einzelne Dorfbewohner uns helfen will. Tankstellen in Namibia scheinen sowieso DER Treffpunkt im Ort schlechthin zu sein. Nach dieser Zwangspause fahren wir weiter nach Khorixas und durch schöne hügelige Landschaft geht es bis zum Xaragu-Camp nahe Twyfelfontein.
Aufbruch: | 19.08.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.09.2008 |