Namibia August/September 2008
Twyfelfontein und Erongo-Gebirge
Für den nächsten Tag haben wir uns die Felszeichnungen von Twyfelfontein vorgenommen. Die Landschaft in dieser Gegend ist richtig toll, es geht immer bergauf und bergab und das Steppengras wird immer goldener. Die Felszeichnungen und -gravuren von Tieren hauen uns aber nicht vom Hocker, vor allem weil man dafür noch 70 Dollar Eintritt hinblättern muss. Die älteren Damen in unsrer Gruppe freuen sich aber wie kleine Kinder über jede einzelne der 2000-6000 Jahre alten Zeichnungen ("Oh my goodness, there is another elephant!!"). Wir fahren noch kurz zu den Organ Pipes, Steine die aussehen wie Orgelpfeifen. Ebenfalls nichts besonderes, aber die Landschaft entschädigt die Mühen auf der Straße. Unsere Fahrt bringt uns am Brandberg, Namibias höchstem Berg, bettelnden Kindern und einigen Hererofrauen (mit alten viktorianischen Kleidern) vorbei und nach fast 8 Stunden im Auto erreichen wir endlich die Ameib Ranch im Erongo-Gebirge.
Auf der Ameib Ranch verbringen wir die nächsten drei Nächte. Eine äußerst gute Wahl, denn der Platz ist mal wieder ein Traum und sogar ein Pool auf dem Campingplatz lädt zum Entspannen ein. Man fragt sich zwar warum es in einem der trockensten Ländern der Welt auf einem Campingplatz, der in einer extrem dürren Gegend liegt, einen Pool für doofe Touristen gibt, aber wenn er schon da ist, dann nutzen wir ihn auch.
Am ersten Tag auf der Ranch schlafen wir aus - und das heißt wir stehen erst um 8.15 auf!!! Heute ist Autoputzen angesagt, denn das komplette Auto und alles was sich darin befindet, ist mit einer feinen Staubschicht überzuckert. Im Auto selbst kann man kaum noch etwas anfassen ohne davor den Staub davon wegzupusten. Als wir fertig sind, sieht das Auto für deutsche Verhältnisse zwar immer noch recht staubig aus, aber für namibische ist es tiptop sauber.
Dienstag, 2. September 2008:
Es ist heiß. Wir wandern am Campingplatz los zur Philipp's Cave, wo wir alte Felszeichnungen sehen und den Blick über das riesige Farmland schweifen lassen.
Die Farmen dieser Gegend sind zum Teil über 40.000 Hektar groß. Das nächste Ziel der Wanderung ist die Bull's Party, eine Ansammlung riesiger Felskugeln. Auf dem Weg dorthin kreuzen einige Giraffen den Pfad, und es ist eine ganz andere Erfahrung diese Tiere beim Wandern zu sehen als im Nationalpark aus dem Auto heraus. Sie scheinen sich aber nicht besonders für uns zu interessieren und ziehen langsam weiter.
Zwischen den Kugeln der Bull's Party machen wir Rast und wundern uns was diese bis zu 20 Meter hohen Felsbälle hier eigentlich machen. Naja, vermutlich Party. Anschließend geht unsere Tour weiter zum Elefantenkopf, ein Berg, der tatsächlich aussieht wie sein Name. Wir entscheiden uns den Gipfel zu besteigen und verlaufen uns mal wieder. Durch unwegsames Gelände müssen wir über und unter Felsen durchklettern, unzählige Male wieder umdrehen und von neuem suchen. Irgendwann finden wir doch den richtigen Weg, ein Klettersteig, der uns auf den Gipfel bringt. Allerdings ist der Weg nicht ganz Ohne, denn ohne Sicherung die ein oder andere Kletterpassage hochzusteigen, das kratzt an unseren Nerven. An Umkehren ist aber nicht zu denken, denn der selbe Weg ist für einen Abstieg wohl unmöglich. Erschöpft kommen wir oben an und freuen uns über geniale Ausblicke in die Weite auf der einen Seite und in die Berge auf der anderen. Zum Glück ist es ein Rundweg und der Abstieg ist ein Kinderspiel. Wir schaffen es sogar ohne uns nochmals zu verlaufen zurück zum Campingplatz nach ca. 5 Stunden wandern. Unterwegs sehen wir Kudus über den Weg springen und einer der schönsten Urlaubstage neigt sich dem Ende zu.
Aufbruch: | 19.08.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.09.2008 |