Micha, Elli und das Nemo-Land...

Hallo Allerseits!

Da sind wir wieder! Wir sind schon wieder in Sydney angekommen und uns geht es echt gut!
Aber mal von vorne...

In Mildura haben wir nur 2 Nächte verbracht. Hatten uns entschieden, dort jobtechnisch nicht weiter zu suchen, da wir erstmal aus der Wärme wieder raus wollten. Hatten die Tage dort immer an die 40 Grad!!

Von Mildura aus sind wir nach Hay weitergefahren... knapp 300 km durchs "Murray-Outback" ohne Dorf dazwischen!
Auf halber Stecke konnten wir noch die "Gute Tat des Tages" vollbringen... Mitten im Nichts auf der schnurgraden Strasse stand am Rand ein kleines, altes, nach Backpacker aussehendes Auto, in dem 4 Asiaten saßen. Irgendwie nicht normal! Wer parkt denn auf einem Highway im Outback am Straßenrand, wo es keinen Schatten gibt?! Das ist total bescheuert oder Selbstmord! Naja, Elli dachte direkt, da muss was im Argen sein. Also hielten wir an, um mal nach der Lage zu fragen. So wie das bei Asiaten nun mal ist, konnte nur einer Englisch. Der konnte uns dann schwerlich verklickern, dass sie schon seit 5 Stunden hier stehen, weil ihr Auto nicht mehr angeht... Ganz groß! Sie hätten in den 5 Stunden schon ein Auto angehalten und nach Hilfe gefragt. Der wollte im nächsten Dorf dann Bescheid sagen, aber gekommen war keiner. Da sie augenscheinlich knapp vorm Verdursten waren, sponserten wir ihnen 5 Liter Wasser (ein Glück, dass wir 20 dabei hatten) und sicherten ihnen zu in Hay, das ja noch gut 75 km entfernt war, Hilfe zu organisieren. Ein bisschen selig waren sie schon und bedanken sich vielfach fürs Wasser! So im Nachhinein dachten wir nur "ohh wie schrecklich - hoffentlich passiert uns so was nie!" Gesagt, getan... Eine Gute Stunde später kamen wir in Hay an und fuhren direkt zur Polizei, die auch sofort eine Streife losgeschickt hat, um nach den Asiaten zu schauen und alles weitere zu veranlassen. Das gab uns ein gutes Gewissen und die Hoffung, sollte uns so was doch mal widerfahren, dass uns vielleicht auch schnell geholfen wird. Das Problem im Outback ist ja zudem auch noch, dass es dort definitiv keinen Handyempfang gibt... Das macht die Sache ja zusätzlich immer schwierig! Feuerwehr und Polizei erreicht man dort immer nur über Funk oder über Satellitentelefon, aber wer hat denn so was schon?!

Nun ja... Nachdem wir dann in Hay angekommen sind haben wir uns einen kleinen gemütlichen Campingplatz gesucht und den Tag ausklingen lassen. In diesem kleinen, süßen Örtchen haben wir nur 1 Nacht geschlafen, abends schön BBQ gemacht und unsere Klimaanlage im Auto reparieren lassen ^^! (Irgendwie war daraus Gas entwichen... und musste wieder nachgefüllt werden)

Also konnten wir am nächsten Morgen frisch klimatisiert weiter fahren . Das Ziel für den nächsten Tag war das ca. 260 km entfernte West Wyalong. Im ersten Örtchen unterwegs ("Goolgowi") machten wir eine kurze Pause und pumpten einen Reifen wieder auf, der in der letzten Zeit immer schneller platt wurde... sehr merkwürdig! Als der Reifen aber nach nur 10 Minuten stehen, einer Zigarettenpause und einem Pinkeldurchgang schon wieder platt war, mussten wir uns mal nach der nächsten Werkstatt umhören. Also noch mal zurück zur Tanke, Reifen aufpumpen und fragen. Die dichteste Werkstatt gab's dann ca. 60 km weiter im nächsten kleinen Örtchen ("Rankins Springs"). Dort hat sich ein kleiner, netter, alter Werkstattmensch den Reifen genauer angeguckt und befunden, dass Flicken reichen muss. Eine halbe Stunde und ein Eis später war der Reifen wieder heil und die Reise konnte fortgesetzt werden. Kosten: 15 Dollar... Wie Geil! Manchmal sind Reparaturen hier echt günstig, obwohl ich die 100 Dollar für die Klima immer noch nicht verarbeitet habe. Da kann ich mich richtig drüber aufregen, warum ein bisschen Klimagas und 7,3 Minuten Arbeit genau so teuer sind, wie eine ganze Inspektion inklusive Ölwechsel.

In West Wyalong angekommen, war ein Schlafplatz schnell gefunden. Nur noch Einkaufen und den Tag mal wieder gemütlich ausklingen lassen... Gute 35 Grad machen einen mit Abstand unglaublich faul! Im Outback ist das mit den Aktivitäten aber sowieso begrenzt. Es gibt da nicht so viel zu tun. Man könnte abends vielleicht Großkäferschubsen oder Lauter-als-Heuschrecken-Schreien spielen, aber so richtig sagen uns die Tierchen dann doch nicht zu.

Nachdem wir uns dann noch am Abend und am nächsten Morgen über das Verhalten vorpubertärer australischer Geschwisterkinder lustig machen konnten, die mit ihrer Mama direkt neben uns campten, fuhren wir nach wieder nur einer Nacht weiter.

Das Ziel hieß nun Cowra. Dort haben wir uns zwei Tage eingebucht, um gemütlich den "Australia-Day" mitfeiern zu können. So ein tolles Fest... Naja, oder auch nicht! Das Land zelebriert an diesem Feiertag die Ankunft des ersten Schiffes mit Gefangenen in Australien. Wie toll...! Der Tagesplan für die Feierlichkeiten sah dann in etwa so aus: Beginn um 8 Uhr mit Flagge hissen, dann eine Rede vom Bürgermeister, danach von einer halbberühmten Person, die aus dem jeweiligen Dorf stammt. Dann werden eine Menge Leute für die Taten des vergangenen Jahres geehrt... Also "Einwohner des Jahres", "Junior Einwohner des Jahres", "Bester Verein des Jahres" und natürlich "Beste Klönschnackrunde des Jahres". Im Anschluss gibt's eine Parade mit Kappelle, danach Livemusik, das Juniorkricketspiel gefolgt vom Seniorkricketspiel. Und zwischendurch mussten dann noch der "Australia Day Kuchen" angeschnitten werden und noch ein Paar Reden gehalten werden. Abends gab das BBQ mit "Austrlia Day Wurst", die man für die Spende von einem Dollar bekam.
Wir haben bei allem nicht teilgenommen, haben bei McDonalds McFlurry gefuttert und sind durch den Japanischen Garten der Stadt gewandert. Dieser wurde zu Ehren eines Ausbruchs von Japanern aus dem hiesigen Kriegsgefangenlager im 2. Weltkrieg errichtet...
Der Garten war sehr prachtvoll und wir genossen den schönen Tag in dieser kleinen Oase.

Am folgenden Morgen ging es dann weiter Richtung Sydney. Wir ließen uns in Bathhurst nieder, dass knapp vor den "Blue Mountains" liegt. Von hier aus haben wir uns zwei Tropfsteinhöhlen angeschaut, die in der näheren Umgebung sind. Bei der letzten, die aber die schönere von Beiden war, haben wir uns die Bremsen von unserem Auto versaut... Die Zufahrt ging ca. 6km weit, steil und in Serpentinen den Berg hinab. Das mochten unsere Bremsen nicht wirklich! Stinkend und glühend kamen sie unten an und brannten sich fest. Super! In Zukunft nehmen wir Schilder ernster, die vor langen, steilen Abhängen warnen auf den es keine Wendemöglichkeit gibt!
Naja, der Rückweg war dann eher wie Fahren auf Eiern, aber es ist alles gut gegangen. Am nächsten Morgen haben wir dann hinten neue Bremsscheiben und Belege bekommen. Die waren durch!
Auch haben wir unser kleines Zelt zum 4. Mal getauscht. Die Stangen waren ml wieder gebrochen... Ansonsten haben wir Bathhurst als hübsches kleines Städtchen in Erinnerung. Wir waren sehr lecker Essen. Unter Anderem beim Griechen und im Steakhouse mit Angusrind.

Wir haben dann bevor wir wieder in die "Blue Mountains" fuhren noch eine Nacht in Orange verbracht. Diese kleine Stadt lebt nur von der Landwirtschaft, nicht etwa von Orangen, aber von Pfirsichen und Kirschen. Irgendwie aber nicht wirklich hübsch. Alles ein bisschen aufs nötigste beschränkt und sehr unpersönlich... Naja!

Dann ging's weiter rein in die "Blue Mountains" und mal wieder nach Katoomba. Das kannten wir ja schon. War aber sehr nett mal wieder etwas Bekanntes zu treffen. Wir waren ein bisschen Spazieren und haben zum zweiten Mal die leckersten "Cup Cakes" der Welt gegessen. Verändert hat sich dort nicht viel... Ein bisschen grüner als im Frühjahr ist es geworden, aber sonst... Mal wieder ein sehr schöner Aufenthalt!

Wir sind dann am nächsten Morgen nach Penrith gefahren, um dort auf den Anruf von Amrei zu warten, die gerade in Sydney gelandet war. Dieser ließ nicht lange auf sich warten, sodass wir am folgenden Morgen direkt ins Herz von Sydney gefahren sind, um uns zu treffen...

Zu Zeit sind wir seit fast einer Woche in Sydney und machen mal wieder Sightseeing... Der Bericht dazu folgt dann den nächsten Tagen.

Wir hoffen euch geht's allen gut und der Winter hat euch nicht zu stark im Griff!

Ganz liebe Grüße

Elli & Micha