Micha, Elli und das Nemo-Land...
Die Ostkueste: Brisbane
Moin moin,
... wir sind von "Surfers Paradise" dann direkt nach Brisbane gefahren. War ja auch nicht mehr so weit. Waehrend der Fahrt haben wir uns schon einen Ueberblick ueber die verschiedenen Campingplaetze in Brisbane verschafft. Das macht in Grossstaedten immer total Sinn, da dort meist die Auswahlt sehr gross ist und man immer gucken muss, wie man am Besten in die Stadt kommt. Wir sind zu Schluss gekommen, dass Brisbane nicht gerade uebermaessig super damit ausgestattet ist. Wir hatten die Wahl zwischen teuren Luxusplaetzten, Plaetzen fast nur mit Dauercampern und Plaetzen direkt am Flughafen... Ganz gross! Wir entschieden uns fuer den teueren 4 1/2 Sterne Platz herrlich am Highwaykreuz gelegen.
Also wir da angekommen, rauf auf den Besucherparkplatz und rein in die Rezeption zum Einchecken. Fuer die 39 $ pro Tag hatten wir dann auch freien Internetzugang und Stromanschluss am Platz bekommen... Immerhin etwas! Wir entschieden uns nur eine Nacht zu bleiben, um am naechsten Tag (ein Montag), Brisbane anzugucken und dann wieder ausserhalb zu schlafen, um Geld zu sparen. Guter Plan!
Wir also raus aus der Rezeption und rein ins Auto, um unseren Platz zu beziehen. Denkste! Jezt ging unser Auto nicht mehr an...
Na okay! Kannten wir ja schon. Nach einer laengeren Strecke mag unser "Gandalf" (wir haben ihn mittlerweile getauft) oftmals nicht sofort anspringen. Meistens moechte er dann ein oder zwei Zigarettenlaengen abkuehlen. Na gut! Also erstmal eine Rauchen und eine Dose Cola aus dem Automaten um die Ecke ziehen. Ein bisschen warten und nochmal probieren...
Geht nicht! Verdammt... Warum nicht? Naja, noch eine Rauchen und noch ein bisschen warten! Dann nochmal probieren...
Geht immernoch nicht! Verdammter Dreck! Nun denn, es schien ihm heute wirklich zu warm zu sein! Wir nutzten eine weitere Pause, um den freien Internetzugang zu nutzen, noch eine Dose Cola zu holen und noch eine zu Rauchen... Und es dann erneut zu probieren...
Geht schon wieder nicht! Jetzt reichts aber! Mistkarre! Nicht schoen, was konnten wir jetzt tun? Nach knapp 2 Stunden nichtankriegen, konnte es nicht mehr an einem zu warmen Motor liegen... Da scheint also was im Eimer zu sein... Bloed!
Alles nicht so schlimm dachten wir. Wir haben ja unsere Garantie. Also haben wir bei der Roadside Assistence (sowas wie der ADAC) angerufen und wollten Hilfe... Haha waer ja zu einfach! "Hey Natalie, unser Auto geht nicht mehr an, wir sind in Brisbane. Kannst du uns helfen?" "Nee, heute ist Sonntag, da gibt es keinen Abschleppservice und keine offenen Wertstaetten!" Grossartig!
Wir haben dann mit ein paar Jungs vom Campingplatz unser kleines 2 Tonnen Geraet auf unseren Platz geschoben... Und mussten ja nun auf den morgigen Montag warten. Die Jungs waren sehr hilfsbereit und haben sich mit ein paar Dosen Cola aus dem Automat zufrieden gegeben. Sehr schoen!
So... Dann kam der Montag. Wir haben den Campingplatz um eine Nachgt verlaengert. Was blieb uns auch? Die Stadt hatten wit noch nicht gesehen und das Auto hasste uns nach wie vor. Nach dem Fruehstueck rief Elli erstmal bei unserer Versicherung an, um nach der naechstgelegenen Wertstatt zu fragen. Ausserdem wollte sie noch nach dem fehlenden Erstattungsscheck von unserer Bremsreperatur in Melbourne fragen. Die Tusse am anderen Ende der Leitung faselte irgendwas von fehlenden Unterlagen und hatte sowieso keine Ahnung von irgendwas... Nichtmal von der richtigen Sendeadresse des Schecks.
Dann ging das Geld vom Handy zur Neige und die Verbindung wurde unterbrochen. Elli platzte dann vor Wut, schmiss mit einem Stift und wollte nicht mehr telefonieren...
Hm, also erstmal wieder einkriegen, eine Dose Cola aus dem Automat kann da immer helfen Wir wollten nun den oeffentlichen Fernsprecher nutzen. Dafuer brauchten wir aber erstmal eine Telefonkarte. Flopp! Unsere waren alle leer.
Also erstmal ins Internet und die Telefonkarte aufladen.
Nun war alles vorbereitet. Eine Dose Cola zusaetzlich neben dem Telefon, eine Sack 50 Cent Stuecke fuer die Einwahl am Muenzautomaten und eine frisch aufgeladene Telefonkarte. Los gehts!
Erster Anruf: Bei der Verischerung, um nochmal wegen des abgebrochenen Telefonats nachzuhaken und nach dem Scheck fragen. "Alles super - es gibt da kein Problem. Alles fertig. Der Scheck geht die Tage raus an die richtige Adresse." ???... Keine Ahnung, die andere Kollegin schien unfaehig zu sein...
Zweiter Anruf: Bei der Roadside Assistence, um wegen des Abschleppers zu fragen. Wieder Natalie. "Achso ja... Wir haben ja gestern schon telefoniert. Wisst ihr denn nun eine Werkstatt?" Mist vergessen zu fragen. "Kannst du eine suchen?" "Nee, das muss die Verischerung sagen." Na gut!
Dritter Anruf: Wieder die Versicherung. "Welche Werkstatt koennen wir nehmen?" Sie gab uns eine Adresse und eine Telefonummer...
Vierter Anruf: Bei der Werkstatt, um zu klaeren, ob sie Zeit haben. "Ja, alles kein Problem! Es ist ja erst 11 Uhr morgens und sie haben bis halb 5 auf." Cool, das klappt ja!
Fuenfter Anruf: Wieder die Roadside Assistence, um erneut einen Abschlepper anzufordern und die Adresse der Werkstatt mitzuteilen. Nochmal Natalie. "Ich kann Euch nicht helfen. Mir fehlen Eure Versicherungsdaten im PC. Ihr muesste nochmal bei der Versicherung anrufen, damit die mir die Daten telefonsich durchgeben..." Ahhhh!
Jetzt reichts! Die spinnen alle!!! Erstmal ein Schluck Dosencola zur Beruhigung!
Sechster Anruf: Nochmal die Versicherung, damit die endlich ihren Job machen und uns endlich mal geholfen werden kann. Wieder: "Kein Problem, dauert hoechstens 5 Minuten" Super... Danke!
Siebter Anruf: Und nochmal die Roadside Assistence. Nochmal Natalie! Jetzt war ich schon ihr "Darling". Sie habe jetzt alle Daten zusammen, die Adresse der Werkstatt sei okay und sie schicke einen Schlepper innerhalb der naechsten Stunde. Wunderbar! Dann ist es knapp nach halb 1. Das sollte der Werkstatt ja reichen.
Der Abschlepper kam dann auch so gegen kurz nach 3...
Machte sich lustig, dass er heute soo viel zu tun hatte und brachte uns in die vereinbarte Werkstatt. Klasse!
In der Werkstatt ging dann alles soweit ganz gut. Wir streunten ein bisschen in der Automeile umher waehrend die Mechanikercrew das Auto unter die Lupe nahm. Es war die Batterie! Sie war kaputt. Also gabs eine Neue... 150 $ So viel Aufwand fuer solchen Kleinkram!
Da es ja schon spaet war, hatte der Mechaniker leider keine Zeit mehr uns neue Radlager einzubauen. Diese waren ebenfalls faellig, da wir seit einiger Zeit ein fieses Schleifgeraeusch aus der Vorradgegend vernommen hatten und ihn gebeten hatten, das auch mal zu analysieren. Es waren die Radlager! Wir sollten dafuer dann am naechsten Tag wiederkommen. Auch das!
Wir buchten nochmal eine Nacht auf dem Campingplatz nach und brachten den Wagen morgens in die Werkstatt und fuhren mit der Bahn nach Brisbane. Endlich Sightseeing!
In Brisbane sind wir durch die Innenstadt geschlendert, waren bei der Post um Ellis Paket von zu Hause abzuholen, das war aber nicht da (ist leider per Seefracht unterwegs und dauert wohl noch 1 - 2 Monate...) und sind ganz viel mit der Faehre auf dem "Brisbane-River" rumgefahren. Von hier hatten wir den wohl besten Ausblick auf die Stadt und seine Skyline. Wir sind noch durch einen kleinen Park und durch die botanischen Gaerten geschlendert und haben zwischendurch einen superleckeren Snack in einem englischen Restaurant zu uns genommen. Im Grossen uns Ganzen waren wir nicht so begeistert von der Stadt. Alles sehr grau und irgendwie eher eine Mischung aus Melbourne, Sydney und Adelaide. Nichts halbes und nichts Ganzen
Das Auto war dann abends fertig und unser Tag war um...
Wir checkten morgens aus und wollten nach unserem morgendlichen IKEA Beusch dann nach "North Stradbroke Island". Das ist eine Insel, die vor Brisbane liegt. Vorher wollten wir noch einen neuen guenstigeren Campingplatz in der Naehe des Hafen suchen, um besser zur Faehre nach "North Stradboke" zu kommen.
IKEA war total super. Es gab lecker Fruehstueck (Ruehrei, Speck, Katoffelpuffer, Bratwurst und Beans) fuer nur 2,50 $. Super Geil! Dann haben wir einen neuen Teller gekauft, da Elli ja einen zerschmissen hatte und es nicht leiden konnte, ein unvollstaendiges Service zu besitzen ...
Man muss sagen: Wir haben wirklich nur einen Teller gekauft! Nichts weiter... Wow!
Danach gings dann frisch gestaerkt auf Campingplatzsuche in der Naehe vom Hafen. Wir griffen zu unserem Queenslandcampingplarzfuehrer und suchten einen Huebschen aus. Soweit ganz einfach. Dann begaben wir uns auf den Weg.
Vom Platz war jedoch keine Spur!?
Vielleicht hatten wir uns in in der Strasse vertan? Noe, die Strasse war richtig.
Vielleicht haben wir ihn uebersehen? Noe, wir sind noch dreimal langgefahren.
Vielleicht war die Information aus dem Fuehrer alt? Noe, der war nagelneu - 2009 Ausgabe.
Alles ein bisschen komisch. Na dann. Wir fuhren in ein Informationscenter und liessen uns andere empfehlen. Die waren leider dann auch nicht mehr in unmittelbarer Schlagdistanz zum Hafen (weil da gabs definitiv keine) und sie waren auch nicht in unserem Campingplatzfuehrer (komisch eigentlich, warum nicht?). Wir haben beide besichtigt, waren total enttaeuscht und haben uns fuer keinen entschieden.
Der eine sah aus wie ein Gefaengnis mit Schutzgraben in einem Industriegebiet voll mit Dauercampern und der andere war ebenfalls ueberfuellt mit Dauercampern und ohne jegliche fuer uns zugaengliche Einrichtung . Hm! Es waren beides sogenannte "Mobile Homes", was man auch eher als Campingplatz getarntes Altersheim bezeichnen koennte...
So blieb uns dann nichts anderes, als wieder zum alten und teueren 4 1/2 Sterne Platz zu fahren, da dies dann doch der dichteste Platz zum Faehranleger war.
Nach dieser elendigen Sucherei war es nun auch schon zu spaet fuer eine Inselbesichtigung geworden. Wir buchten also 2 Naechte auf dem Platz dazu, um den ganzen naechsten Tag fuer die Insel zu haben.
Nach der Nacht gings dann auch los. Kurzes Fruehstueck bei IKEA - Es hatte uns so gut gefallen - und dann rueber zum Hafen. Nach der ca. 34 minuetigen Ueberfahrt hatten wir das Ziel erreicht... Wir mussten einen kleinen Fussmarsch vom Faehranleger zur nahegelegenen Stradbroke-Hafenstadt machen, da der Faehranleger etwas ausserhalb war. Dort haben wir dann den Bus zur Nordspitze gesucht... Das war einfach! Die Stadt war so winzig, sodass wir in 7 Minuten einmal komplett alles abwandern konnten.
Das mit dem Bus war allerdings nicht so einfach. Wir hatten wohl grad die Mittagspause erwischt und den letzen Bus um 12 Minuten verpasst. Nun mussten wir gute 1 1/2 Stunden auf den Bus warten... Das gab uns Zeit, das Doerfchen genauer zu begutachten. Wir haben herausgefunden, dass dort anscheinend alle Einheimischen (hoechstens droelf) nichts besseres zu tun haben, als immer im Kreis zu fahren. Jedes Auto konnte man in 6 minuetigen Abstaenden erneut antreffen. Ganz witzig eigentlich .
Als der Bus dann endlich kam, konnte wir endlich an die Nordspitze fahren. Dort haben wir einen herrlichen Wanderweg entlang der Klippen gefunden. Wir hatten eine wunderschoene Aussicht auf den Strand und die Klippen. Unterwegs haben wir noch unsere ersten grossen grauen Kaenguruhs getroffen... Boah! Die sind mal echt riesig. Wenn sie stehen, sind die so hoch wie ein Jeep. Maennlich!
Das war also unser Brisbane... Die graue Haupstadt von Queensland. Unsere Autosorgen. Die wundervolle Insel ausserhalb Brisbanes. Uns unser Campingplatzproblem. Im Grossen und Ganzen muessen wir feststellen: Solche Abwechslung macht an sich manchmal doch ein wenig Spass!
Wir hoffen bei euch in der Heimat ist alles in Ordnung und es geht euch allen gut!
Ganz liebe Gruesse
Elli & Micha
Aufbruch: | 30.10.2008 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 04.07.2009 |