Kilimanjaro & Safari auf eigene Faust
Mit dem Zelt im Ngorongoro
Um 10.00 Uhr waren wir alle mit Sack und Pack im Jeep. Unterwegs haben noch Ananas, Kokosnüsse und Bananen eingekauft. Es war ein großer Landrover mit großer Dachluke. Wir saßen hinten, der Fahrer und der Koch vorne.
Hinten ist auch besser weil man immer oben rausschauen kann. Die Fahrt ging dann über die Ansiedlungen in Richtung Ngorongoro einem der größten Krater Afrikas. Bis da hin ist es eine längere Strecke mit schönen Aussichtsmöglichkeiten.
Die Olduvai Schlucht (Wiege der Menschheit) mit den ältesten menschlichen Funden ist auch hier in der Nähe.
Hier in der Olduvai Schlucht war der älteste menschliche Fund
Der Ngorongoro ist ein erloschener Vulkan mit einem Durchmesser von 17 - 21 Km!!! Eine Fläche von etwa 260 km2. Einer der größten Krater Weltweit. Der Krater hat eine sehr steil abfallende Kraterwand von 400 - 600 Meter. Die Oberkante bei der Krater Lodge befindet sich in einer Höhe von etwa 3.000 m. Im Ngorogoro befinden sich über 20.000 Tiere, sogar schwarze Rinos, die fast ausgestorben waren. Alleine über 100 Löwen nach letzter Zählung. Hier im Krater ist die höchste wilds lebende Tierkonzentration der Welt. Der Krater wirkt wie ein achtes Weltwunder und ist von der UNESCO zum Naturerbe der Menschheit ernannt.
Wir haben zunächst mal die Krater Lodge angefahren um uns eine Sondergenehmigung zu holen, mit dem Zelten im Krater übernachten zu dürfen. Normalerweise ist das nicht so einfach möglich, aber wir hatten ja einen erfahrenen einheimischen Fahrer und es hat geklappt.
Kaum hatten wir die Dokumente, da näherte sich eine schwarze Wolke, so was hatte ich zuvor noch nie gesehen. Wir standen unter dem Vordach des Gebäudes. Plötzlich regnete es wie aus Eimern. Die Wassertropfen waren so groß wie Äpfel und einer am anderen. Es war nicht möglich 2 m weit zu schauen. Es kam mir vor als ständen wir vor einem Wasserfall.
Ein Tropenregen ist hier nichts Besonderes. Wie er kommt so geht er auch wieder. Nach 20 Minuten war alles vorbei und die Sonne brannte wider runder wie gewohnt. Nun ging es auch gleich an der steilen Kraterwand hinunter. Es ist eine sehr schmale Piste und es kann immer nur ein Fahrzeug runder oder rauf fahren. Aneinander vorbei ginge nicht. Unten angekommen ist der Boden ziemlich eben und es gibt einen See, Bäume, Sträucher und natürlich viel Gras darin.
Pelikane bei der Begrüßung am See
Es ist für Elefanten oder Nashörner unmöglich der Kraterwand rauf oder runter zu kommen. So ist es ist ein unerklärliches Rätsel wie die Tiere überhaupt in den Krater rein gekommen sind. Keines dieser großen Tiere kann eine Steilwand von 400 m oder gar 600 m Höhe überwinden. Es gibt fast alle Tiere in diesem Krater, Elefanten, Nashörner, Büffel, Flusspferde, Löwen, Hyänen, Schakale, usw. Die Tire im Krater sind nicht eingesperrt und haben völlige Freiheit. Es gibt auch Tiere die den Krater verlassen und andere die reinkommen. Z.B. Löwen oder Hyänen, Kraniche usw.
Wir haben uns erst mal ein schönes Plätzchen zum Zelten gesucht. Der Koch blieb hier um die Zelte aufzubauen und uns was zum Essen zu machen.
Wir nutzten die Zeit um die erste Pirschfahrt zu unternehmen. So haben wir auch bald Elefanten und Nashörner entdeckt.
Mit normalen Fotos wollten wir uns nicht zufrieden geben. Zum Glück war der englische Fahrer auch ein Safarifreund und weiß wie man an interessante Fotos kommt. Er hat erzählt, dass er auch schon mit Filmteams Erfahrungen gesammelt hat.
So hat er uns auch demonstriert wie das gemacht wird. Wir vier sitzen oben auf dem Dach und halten uns am Gebäckträger fest. Er fährt dann mit dem Jeep direkt auf die Nashornmutter zu, Kopf an Kopf Auge in Auge.
Das Nashorn beobachtet uns, als der Sicherheitsabstand zu gering wurde rannte das Nashorn auf uns zu. Wir haben diesen Spurt des Kolosses per Dauerfeuer fotografiert. Auto stoppt wenn die Gefahr zu nahe ist und Rückwärtsgang rein.
Das Nashorn beendet dann den Angriff und alles ist OK und wir hatten die Action im Kasten.
Nashorn
Nashörner werden kaum von Raubkatzen angegriffen, da Sie eine sehr dickes Fell haben.
Nashörner im Schatten
Störche an der Piste
Flsspferde im See
Flusspferde auf Tauchstation
Zebras im Ngorongoro
Dann noch ein bisschen Krokodile suchen und Zebras und Büffel, Gnus und Gazellen bestaunen. So ist es dann Zeit für die Englische Kaffeepause oder Tee für die Engländer.
Zurück zum Lagerfeuer. Der Koch hatte bereits die 4 Zelte aufgebaut. Fahrer und Koch haben getrennte Zelte. Ein Engländer schläft nicht mit einem Schwarzen Diener im gleichen Zelt. Das Pärchen ein Zelt und der Schwede mit mir in einem anderen Zelt. Zwischen Auto und Zelte war das Lagerfeuer. Das Holz haben wir in der Umgebung gesammelt. Wo Elefanten sind gibt es auch trockenes Kleinholz.
Nun hat der Engländer noch ein paar schöne Geschichten erzählt. So gegen 18.00 Uhr wird es dann schlagartig Dunkel. So sitzt man noch ein Stündchen am Lagerfeuer, bewundert den Mond und hofft morgen wieder schöne Erlebnisse zu haben.
Wir haben uns dann gegen 21 Uhr in die Schlafsäcke gerollt und das Zelt gut verschlossen. Die Autotüre bleibt immer unverschlossen und das Lagerfeuer brennt die ganze Nacht. Wilde Tiere meiden das Feuer.
Die friedliche Nashornmutter
Um 2.30 Uhr mitten in der Nacht weckt mich der Schwede er meinte ich soll mal hören welche seltsamen Geräusche draußen zu vernehmen sind. Also alles ruhig und hören. Es macht draußen "ratsch ratsch ratsch" wir schauen uns an und können nicht erraten woher das kommt. Keiner von uns wollte das Zelt öffnen um auf des Rätsels Lösung zu kommen. Aber wir fassten Mut und zogen den Reisverschluss etwas herunter und steckten unsere Nase raus. Es war Vollmond und wir trauten unseren Augen nicht. Es war eine Elefantengruppe die hier mitten in der Nacht mit dem Rüssel Grasbüschel abreißt. Die Elefantengruppe lief gemächlich direkt hinter unserem Jeep vorbei und waren unermüdlich am grasen mir "ratsch ratsch ratsch". Als sie dann hinter den Büschen weg waren haben wir uns dann für die zweite Runde wieder hingelegt.
Die Löwin wittert Ihre Cance in der Dämmerung
Es hat geklappt, ein schöner Braten
Das Gedärm aus dem Hinterteil schmeckt am besten
Der Bauch ist voll. Mit dem Papa etwas spazieren gehen
Beim Frühstück haben wir dann gleich von unserem Erlebnis berichtet. Alle anderen haben nichts mitbekommen und hatten zu tief geschlafen. Der Engländer wollte es fast nicht glauben. Aber dann wurde auch sein Instinkt wach und nach dem Kaffee waren wir im Auto um die Elefantengruppe zu finden.
Allzu weit laufen die ja auch nicht und wir hatten diese Gruppe nach kurzer Zeit entdeckt. Ein großer Bulle mit Frau und Kind.
Der Engländer fragt uns, ob wir Aktion Fotos haben wollen. Klar lass knacken sagten wir. Alle vier saßen dann wieder oben auf dem Dach um Ausschau zu halten. Der Fahrer fährt wieder frontal auf den Elefanten zu der Bulle fängt an auf uns zu zu rennen.
Es staubt und wirbelt das Tier ist am Fauchen. Wir knipsen wie die Weltmeister. Rückwertsgang rein und Abstand gewinnen. Der Bulle gibt auf und geht wieder zu seiner Familie.
Nun sei schön artig, wir gehen schon
Elefanten, einer der großen fünf
Ein schönes Erlebnis am frühen morgen. Zurück zum Zeltplatz und erst mal Kaffe und Frühstück. Für Mittag hatte der Koch auch schon was Leckeres in der Pfanne.
So gingen dann noch so einige Pirschfahrten durch den Ngorongoro. Bei den Büffeln waren wir friedlicher und die Krokodile haben wir in Ruhe gelassen. Mittags haben wir auch gerne im Gras geschlafen und den Vögeln zugehört.
Ngorongoro ist Natur pur, wie im Paradies.
Nachdem unser erster Aktionshunger gestillt war. sind wir dann zur großen Serengeti aufgebrochen.
Hier im Ngorongoro ist am Zeltplatz ein Wassertank, der auch den Maasais im Krater für Frischwasser dient.
Camp im Ngorongoro
Unser Freud von Zeltplatz
Aufbruch: | 02.01.1999 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.1999 |
Kenia