Kilimanjaro & Safari auf eigene Faust

Reisezeit: Januar / Februar 1999  |  von Erwin Kraus

Der Weg zum Berg

Mit dem Pulver in der Tasche ging es dann mit dem Bus weiter Richtung Marangu am Fuße des Kilimanjaro. Meine beiden Gebäckstücke wurden aufs Dach bei den Hühnerkisten fest gemacht, da der Bus pope voll war und ich fast beim Fahrer auf dem Schoß saß.

Alles im Bus hat gelacht und sich gefreut über den fremden Passagier. Dass ich zum Kilimanjaro will, hat sich im Bus schnell herumgesprochen. Irgendwann an der Strecke hielt der Bus und man sagte 3 km weiter seitlich von der Straße ist das Gate zum Berg. Die beiden Gebäckstücke wurden vorsichtig abgeladen und ich saß in der glühenden Hitze mit Rucksack und Alukoffer am Straßenrand.

Also Rucksack auf den Buckel und den 25 kg Alukoffer in die Hand die Seitenstraße den Berg hoch. Die Fotoausrüstung hatte ich immer aus Sicherheitsgründen am Körper. So eine Canon Spiegelreflex macht sich dann auch gut bemerkbar. Das 300er Tele hatte ich wegen des Gewichtes bereits in der Heimat gelassen. Nach 500 m ging mir die Puste aus und ich war klitsch Nass geschwitzt.

Im seitlichen Gebüsch sah ich an einer Hütte ein Coca Cola Schild. Das es hier so etwas gibt, erstaunlich. Aber nix wie hin und fragen. Ja und ich hatte auch schon eine eisgekühlte Coca in der Hand. Ein Zug und die nächste Coca bitte. Dann ging es wieder mit den 30 kg auf der glühend heißen Teerstraße weiter. Ich hörte ein Autogeräusch, es war ein Jeep der nach oben brauste, er hielt aber nicht an, muss ein Ausländer gewesen sein. Afrikaner sind dagegen immer hilfsbereit und halten um zu fragen. Es ist eine unerträgliche Hitze und meine Abstände zu den Pausen werden immer kürzer.

Dann kam ein junger Mann aus dem Gebüsch und fragte wohin ich wolle. Dann noch mal zum Kili. Er bot sich dann als Träger für meinen Alukoffer an, dachte schon das ist ein Trick um mich zu berauben. Er war aber vertrauenswürdig und erzählte mir, dass er auch geprüfter Bergführer ist und mir alles organisieren kann. Ich dachte nur an den schweren Koffer und war über das Trägerangebot sehr froh. Der Junge Mann scheint nur aus Muskeln und Sehnen bestanden zu haben. Er nahm den 25 kg Koffer auf seinen Kopf und war fröhlich.

Tieflandwald

Tieflandwald

Mit Rucksack und Fotoapparat kam ich kaum hinterher, es wurde immer steiler und ich war mit den 10 kg gut ausgelastet. Ich bat Ihn etwas langsamer zu gehen. Er bot mir an auch meinen Rucksack zusätzlich zu tragen. Ich war erleichtert und fragte mal vorsichtig was er für das Gebäck tragen erwartet?

Nichts, wenn er auch die Bergtour für mich organisieren darf. OK einverstanden, kenne mich eh nicht aus. Nach einem weiteren KM sind wir dann auch am Gate angekommen, da sah ich auch den Jeep mit Fahrer, ein Ausländer.

© Erwin Kraus, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich schon etliche mal in Kenia und Tanzania auf Safari war, soll nun der Kilimanjaro mit 5.895 m auf eigene Faust besteigen werden, mit anschließender Safari in der Serengeti von Tansania.
Details:
Aufbruch: 02.01.1999
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 28.02.1999
Reiseziele: Tansania
Kenia
Der Autor
 
Erwin Kraus berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.