Unterwegs in Vietnam und Kambodscha
Vietnam 1: Mekong Delta,11.-13.04.2009
In der De Tham Street, dort wo sich die Vermittlungsbüros für Reisen, Busfahrten, Flüge und Kurztrips rund um Saigon häufen, faehrt morgens um 8 Uhr unser Bus Richtung Mekong Delta los.
Die Fahrt dorthin, dauert etwa 3 bis 4 Stunden und wir steigen, am Mekong angekommen, direkt auf ein Boot um, mit dem einer der Hauptarme des Flusses überquert wird.
Trotz Trockenzeit hat der Strom hier über einen Kilometer Breite und das ist nur einer der Hauptarme.
Das Delta ist die Korn-, Obst- und Gemüsekammer von Vietnam. Aber ausgerechnet hier fanden im letzten Krieg auch mit die erbitterststen Kämpfe statt. Die vielen kleinen Kanaele und Inseln, fast dschungelartig bewachsen, boten den Vietcong gute Versteckmöglichkeiten.
Die Amerikaner versuchten dem zuerst mit Agent Orange beizukommen, aber das Gebiet war einfach zu gross um es flächenmässig ausreichend entlauben zu koennen. Trotzdem wurde von dem Zeug soviel versprüht, dass noch heute an vielen lebenden menschlichen Beipielen die grauenhaften Auswirkungen sichtbar sind. Vietnam ist scheinbar auch nicht in der Lage, das allein zu bewältigen. Wäre es nicht besser, wenn die grossen Banken hier in Human Ressources zu investieren würden, als viel Geld mit riskanten Spekulationen zu verspielen???
Als Agent Orange nichts half, wurde die "Search and Destroy - Taktik" versucht, der Versuch endete dann mit dem Abzug 1975.
Wir überqueren den Mekong und sehen dabei, wie wichtig der Fluss als einer der Haupttransportwege Vietnams ist. Es sind hunderte kleiner und mittelgrosser Schiffe, vornehmlich Sampans, unterwegs. Fast alle haben am Bug Augen aufgemalt, wohl irgend ein Schutzzeichen, erklären kann es uns aber niemand hier. Ein Sprachproblem...
Am anderen Ufer angekommen, steigen wir in einen kleineren Sampan, in den höchstens 6 oder 7 Leute passen und lassen uns durch einige der vielen kleinen Kanäle fahren.
Hier herrscht absolute Stille, und das in einem so lauten Land wie Vietnam. Die Kanäle sind maximal 2m bis 3m breit
und links und rechts dicht mit Palmen, Bananenstauden und vielen anderen Pflanzen bewachsen. Ein dichtes Grün wie im Dschungel. Zumeist sehen wir Wasserkokospalmen, die buschartig aus dem Wasser herauswachsen. Die Fahrt ist unglaublich schön und für uns Europäer auch irgendwie sehr romantisch.
Zwischenstop machen wir bei einem kleinen Familienbetrieb für Kokoskaramel. Hier wird 100 Prozent in Handarbeit produziert. Zuerst wird das Kokosnussfleisch ausgepresst, dann kommen je nach Geschmack noch Lemongras, gemahlene Erdnüsse oder auch Schokolade dazu. das ganze wird dann über dem Feuer in einem Topf karamelisiert und dann auf eine Metallplatte gegossen. Beim Abkuehlen wird das Ganze dann ein Teig, der geformt und häppchenweise verpackt wird.
Und wer jetzt noch nicht genascht hat, ist selbst Schuld! Das Zeug schmeckt einfach SUUUUUPER!
Am Nachmittag fahren wir weiter nach Can Tho, der Hauptstadt des Mekong Deltas und übernachten dort. Das Hotel ist grenzwertig, aber wir sind ja Einiges gewohnt.
Unser nächster Tag wird leider etwas ungemütlich.
Am frühen Morgen fahren wir mit einem kleinen Boot zu zwei schwimmenden Märkten. Die Fahrt zieht sich Ewigkeiten bei brütender schwüler Hitze und das Boot ist viel zu eng, wahrscheinlich eher fuer die kleineren Vietnamesen gebaut...
Die Maerkte selbst sind aber interessant. Hierhin kommen die Grosshändler und verkaufen ihr Obst und Gemüse vom grossen Boot auf die kleinen Boote der Händler für die Märkte auf dem Festland. Es herrscht grosses Gedränge und dazwischen fahren, von einem Boot zum Nächsten, Kleinboote, die frischen Kaffee, Tee oder kalte Getränke und auch frisch Gekochtes (Garkueche auf dem Wasser) anbieten.
Woher weiss der Käufer bei der Menge an Booten, wo er hin muss?
Die Verkäufer haben einen langen Mast auf ihrem Deck aufgestellt und an dem hängen die Fruechte, die sie verkaufen. So weiss man schon von Weitem, wohin.
Gegen Mittag sind wir zurück und steigen ziemlich fertig in den Bus, der uns nach Chau Doc an die kambodschanische Grenze bringt. Am frühen Abend kommen wir an und gehen noch zum heiligen Berg Sam, an dem sich auf halber Höhe ein wunderschönes Kloster befindet, in dem die Mönche eine kleine Pagode in den Fels gehauen haben - die Caved Pagoda. Die ganze Anlage liegt einfach traumhaft schön mit Blick ueber einen Teil des Deltas bis hinein nach Kambodscha.
Das Ereignis des Tages wird aber unser Hotelzimmer.
Ein kleines ruhiges Hotel "countryside" wurde uns angekündigt, bekommen haben wir einen total verdreckten Schuppen mitten in der Stadt. Und total verdreckt bedeutet auch, das wir viele liebe kleine Mitbewohner von Fliegen über Mücken, Ameisen (Tausende) und auch Riesenkakerlaken hatten. Dazu ein Traum von Zimmer...
Dafür werden wir am naechsten Morgen mit 2 interessanten Touren zu einer schwimmenden Fischfarm und in ein Dorf mit einer nationalen Minderheit im Delta, den Cham-People, entschädigt.
Die Cham sind eigentlich eine der alten Kulturen in Vietnam mit kulturellen Wurzeln und Verbindungen nach Angkor in Kambodscha. In Vietnam haben sie vor über 500 Jahren vor allem in Zentralvietnam so Stätten wie My Son, Po Nagar oder die Pham Rang Towers hervorgebracht (Infos dazu findet man im www).
Am Vormittag steigen wir auf unser vorgebuchtes Schnellboot nach Phnom Penh. Die Fahrt dorthin zeigt ab der Grenze sofort den Unterschied zwischen den beiden Ländern. Weniger Besiedlung, weniger Verkehr, mehr Ruhe.
Auf dem Mekong
Kleiner Kanal im Flussdelta
Krise hin, Krise her,hier wird Kokoskaramel hergestellt, egal was kommt!
Kann man nach dem Verzehr von Kokoskaramel High sein???
Floating Market Can Tho
Pagode und Kloster am Berg Sam,
an der Grenze nach Kambodscha
Schwimmende Fischfarm, Pangasius fuer Europa
"Fussweg"zum Cham-Dorf
Cham Frau
Aufbruch: | 26.03.2009 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 28.04.2009 |
Hongkong
Kambodscha