Unterwegs in Vietnam und Kambodscha
Kambodscha: Kambodscha, Phnom Penh, 13.04.2009
Das Fastboot bringt uns sehr bequem in gut 4 Stunden nach Phnom Penh. Unterwegs wird zweimal gestoppt, einmal an der vietnamesischen Kontrollstation, wo wir irgendwie sinnlos eine 3\4 Stunde in einem Warteraum sitzen.
Zum zweiten Mal 5 Minuten spaeter an der kambodschanischen Station, wo dann tatsaechlich auch die Paesse kontrolliert werden und sehr fleissig gestempelt wird.
Nebenher bereiten sich dort die Grenzbeamten auf das buddhistische Neujahrsfest vor, das hierzulande etwa die Wichtigkeit hat, wie bei uns Weihnachten.
An kleinen Altären werden Opfergaben wie Räucherstäbchen, gekochte Enten am Stueck (!!!), Tee, aber auch eine Flasche Jonny Walker geopfert. Daneben ist der Tisch schon festlich fuer eine gemeinsame Mahlzeit gedeckt, die nach kurzen Gebeten an den verschiedenen Altären beginnt.
12.30 Uhr erreichen wir Phnom Penh. Unterwegs dorthin sieht man schon deutliche Unterschiede zu Vietnam. Nur vereinzelt Dörfer am Ufer, in Vietnam ist praktisch alles an den groesseren Flussarmen besiedelt. Hier kommt der Fluß etwas idyllischer daher und so empfängt uns auch P.P. mit viel Ruhe.
Nach kurzer Suche unter Mithilfe eines Tuk-Tuks (Moped mit Anhänger fuer ca.2Pers.)finden wir ein altes Hotel aus der französischen Kolonialzeit, mitgenommen von den schlechten Zeiten aber immer noch recht mondän mit Stuck an den Decken usw. und auch sauber. Auch der Preis (20$ mit Frühstück)stimmt absolut, wir haben uns mal was Nettes verdient nach den letzten 2 Tagen. Das Haus heisst "Royal Highness" und ist in der 272 Street.
Die Strassen sind hier fast im Schachbrettmuster angelegt und zum grossen Teil mit Nummern versehen. Einige Strassen tragen auch Namen von Königen, wie zB. Sihanouk.
Die Kolonialzeit unter Frankreich spürt man hier an jeder Ecke. Die alten Gebäude aus dieser Periode sind, wenn auch heruntergekommen, doch noch vorhanden und strahlen noch immer viel Gediegenheit aus. Dazwischen finden sich Pagoden, Paläste und Verwaltungsgebäude im typisch kambodschanischen Stil.
Einen grossen Bereich direkt riverside nimmt die Palastanlage des Königs mit der Silberpagode ein.
Die Könige hier können in Sachen Prachtentfaltung absolut mit unseren europäischen Monarchen mithalten und tun das auch noch heute. So liess König Sihanouk in seiner Amtszeit, die erst vor kurzem endete, den Fussboden der Pagode am Palast mit massiven Silberplatten belegen, über 5000 Stück, jede mehr als 1kg schwer. Daher auch der Name der Pagode. Man findet innen auch so "Kleinigkeiten" wie eine 90 kg schwere Buddhastatue aus Gold, besetzt mit über 2000 Diamanten usw.
Schwere Zerstörungen, die immernoch, zumindest teilweise sichtbar sind, hinterliessen die Roten Khmer unter Pol Pot und Yeng Sari (um nur 2 zu nennen).
Nach Einnahme Phnom Penhs im Jahr 1975 wurde die Stadt innerhalb weniger Tage auf brutalste Weise vollständig geräumt, und die Bevölkerung zum Teil ermordet oder als Sklaven zu Schwerarbeit auf dem Land verpflichtet. Dazu mehr im nächsten Kapitel, das passt hier nicht so richtig rein.
Im Palast sieht man hier und da zerstörte Wandbilder und viele Einschusslöcher. Die Anlage wurde, wie auch das Nationalmuseeum und die Bibliothek geräumt und geplündert und begann zu verfallen. Der Nationalbibliothek erging es am Schlimmsten, alle Bestände wurden vollständig zerstoert.
Heute befindet sich hier vieles im Aufbau und die alte Pracht der Palastanlage kann wieder besichtigt werden.
Am Abend sind wir die einzigen Besucher in einem neu eröffneten Restasurant mit Thaiküche und sind deshalb absolute "VIP-Gäste". Jedenfalls fühlen wir uns so und werden auch so bedient. Service vom Feinsten und mal wieder LECKER LECKER LECKER!!!
Unsere Versuche, ein Bootsticket nach Siem Reap zu bekommen sind erfolglos. Der Tonle Sap hat Niedrigwasser, da wir hier gerade das Ende der Trockenzeit erleben.
Wir müssen den Bus nehmen und das heisst 6-8 Stunden über Land ruckeln. Freude!
Koenigspalast in Phnom Penh
Silberpagode
Silberpagode
Kleiner Pfannkuchen gefuellt mit Kokos und???Mmmmhhhh!!!
Khmerfrau auf dem Markt
Angelacht und begruesst wird man hier ueberall
Alte Frau mit Betelspuren um die Lippen. Ein altes Schoenheitsideal sind die vom Betelnuss kauen schwarz gefärbten Zähne.
Alte franzoesische Villa
...und noch mehr davon
Trockenfisch, der haengt ueberall an Staenden auf Maerkten und am Strassenrand
Wer's bis hier hin schafft, schafft es ueberall hin
Aufbruch: | 26.03.2009 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 28.04.2009 |
Hongkong
Kambodscha