2 Jahre China
Der Besuch bei der alten Dame
... der Geburtstag der Omi..... was soll ich sagen, es war ein etwas seltsames Erlebnis. Ich bin am Tag vorher in den Blumenladen mit der Einladungskarte und sagte ich bräuchte Blumen für einen Geburtstag. Wir hatten dann einen kulturellen Austausch über die Bedeutung von Nelken in Deutschland und China und am Ende sagte ich der Verkäuferin, sie soll irgendwas zusammenstellen. Jennifer schickte mir vorher noch eine SMS, ich sollte der alten Dame doch ein, zwei Worte Deutsch beibringen. Ich stand morgens um 10 Uhr mit meinem bestellten Blumenstrauß an der Straße und wartete auf den Fahrer, der mich zur großen Feier bringen sollte. Nach einer knappen Stunde Fahrt kam ich irgendwo an, aber nicht in einem Dorf, wie mir vorher erklärt worden war, sondern an einem Eingang eines Hotels am Eingang eines Parks. Die Feierlichkeiten schienen schon im Gange zu sein und draußen wurde von einer Gruppe Tänze gezeigt. Ich hatte dann meine Audienz bei der alten Dame. Ich hatte ca. zwei Minuten, meine Blumen mit Glückwünsche abzuliefern und das waren vielleicht genau zwei Minuten mehr als andere Leute hatten und ich war sehr stolz darauf. Schnell ein Foto gemacht und schon war das ganze auch schon wieder vorbei. Den Rest des Tages hab ich vor allem mit Warten, Essen und Spazieren gehen verbracht. Im Hotel waren für die 1000 erwarteten Gäste und für die 200 nicht erwarteten ca. 20 Räume gebucht, wo zu Mittag gegessen wurde. Ich saß im dritten Stock an einem Tisch mit Leuten, die ich nicht kannte. Für sie war meine Nationalität ein willkommener Grund, einen Kasten Bier zu bestellen, um zu prüfen, wie viel Bier denn eine Deutsche so trinken kann. Während all dem konnte man, wenn man wollte, die Geburtstagsfeier im Hauptsaal über einen kleinen Bildschirm mitverfolgen. Zwischendurch gab es immer mal wieder eine Dia-Show mit Bildern aus dem Leben der Omi von Schwarzweiß-Fotografien angefangen bis hin zu Fotos, auf denen sie mit Ihrem Enkel sitzt, der ihr einen Computer erklärt und ich dachte immer wieder: Die hat alles im Leben gesehen und mitgemacht. Anschließend bin ich dann mit meinen Tischnachbarn, die noch Laufen konnten (einige haben das Bier dann nicht so gut vertragen) in den Park, dann wurde wieder in einem der Hotelzimmer auf etwas gewartet, um 6 Uhr gab es schnelles Abendessen, die Leute, die nach Beibei zurück fuhren wollten waren plötzlich verschwunden, so dass ich noch zwei Stunden mit Warten in der Lobby verbracht habe, um dann mit meiner Kollegin, die irgendwann im Laufe des Tages wieder aufgetaucht war, als letzter Gast die Party zu verlassen....
Zwischendurch gab es immer mal wieder kleinere lustige Episoden im Labor. Ich habe die bisher hier immer rausgelassen, aber vielleicht wird es mal Zeit für eine kleine Anekdote. Ich habe immer wieder vor unbeschrifteten Flaschen mit Flüssigkeiten oder Dosen mit Pulver gestanden (ja, ist das jetzt Natriumchlorid oder ist das was anderes?) und etwas unverständlich mit dem Kopf geschüttelt, aber jetzt weiß ich immerhin warum. Nachdem ich mich mal längere Zeit nicht in einer der Labore aufgehalten hatte, war dort mein Puffer samt Flasche verschwunden. Auf Nachfrage bekam ich immer nur ein Schulterzucken als Antwort, aber der letzte Kollege, den ich fragte sagte mit dann: Ja, wenn du TAE-Puffer auf der Flasche stehen hast, dann wird das wohl jemand benutzt haben. Deshalb beschrifte ich meine Flaschen nicht! Somit hat sich dann dieses Rätsel für mich auch aufgeklärt... ich bin immer noch auf der Suche, nach meiner Stoppuhr, die sich an meinem Laborplatz befand. Vielleicht hätte hier eine Beschriftung geholfen....mit meinem Namen.
Aufbruch: | 29.03.2009 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | April 2011 |