Madagaskar - Jenseits von Afrika
Epilog
Je mehr Abstand ich zu dieser Reise gewinne, desto stärker liebe ich Madagaskar. Der Reisebricht hat zwar einige Wochen Arbeit benötigt. Es hat aber sehr gut getan, in aller Ruhe die schönen wie auch anstrengenden Momente noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir haben ein wunderschönes Land mit unerhört liebevollen Menschen und überwältigender Natur kennengelernt.
Nur kurze Zeit nach unserer Rückkehr, sind Anfang 2009 bürgerkriegsähnliche Unruhen ausgebrochen. Gründe für die Unruhen sind gegenseitige Anfeindungen zwischen Andry Rajoelina, einem ehemaligen DJ und derzeitigem Bürgermeister der Hauptstadt, und dem aktuellen Präsidenten, Marc Ravalomanana. Zehntausende hätten auf der Straße protestiert, vor allem in Tana. Hunderte Menschen seien bereits getötet worden. Es heißt, daß das Verteidigungsministerin zurücktreten mußte, der Präsident ebenfalls vor dem Rücktritt stehe und sein politischer Gegner untergetaucht sei.
Paul Theraux beginnt sein Buch Dark Star Safari mit der Feststellung: All news out of Africa is bad. Und mir scheint es einmal mehr, als ginge es diesmal in Madagaskar auch nur wieder um einen Verteilungskampf. Denn Marc Ravalomanana ist nach Übernahme der Präsidentschaft unerhört reich geworden und sicherlich wollen es ihm andere nun gleich tun. Die aufgebrachten Massen der armen Stadtbevölkerung sind wie immer nur ein Mittel zum Zweck. Ändern wird sich an ihrer Lage wohl dadurch nichts.
Sobald wieder Ruhe eingekehrt ist, sollte man die Insel besuchen können. Dann ist es meines Erachtens unbedingt empfehlenswert, dort vorbeizuschauen. Africa seemed perfect for a long journey, Paul Theraux hat absolut recht.
Sarah Paulus
(mit freundlicher Genehmigung von Rolf G. Wackenberg)
Aufbruch: | 04.10.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 24.10.2008 |