Miss Jones erobert Amerika
Tag 11 - How bizarre
Nachdem wir gestern im wohl einzigen Restaurant von Tropic gespeist haben,wollten wir heute morgen nur ein paar Sandwiches im kleinen Einkaufsmarkt kaufen - doch es war Sonntag und anders als in den großen Städten war dieser geschlossen. Also ging es erstmal ohne Frühstück in Richtung Bryce Canyon. Doch Amerika wäre nicht Amerika, wenn sich nicht auch dafür eine Lösung finden würde. Kurz vor dem Bryce gab es ein anderes Motel, an das auch ein Restaurant und ein Einkaufsmarkt angebunden waren. Wir sind also flugs dort eingekehrt und haben uns neben den Sandwiches auch einen Cappuccino geholt. Hier die Lektion für heute: wenn du in Amerika bist, mach bloß keinen Zucker in deinen Cappuccino bevor du ihn nicht probiert hast. Selbst der süße Jens konnte diesem Zuckerschock nicht standhalten.
Im Bryce wollten wir zunächst die sogenannten View Points abfahren, um danach noch einmal direkt durch einen Teil der bizarren Steinformation zu wandern. Für die gerade mal 32 Meilen lange Strecke haben wir allerdings bereits ca. 3 Stunden gebraucht. Jeder Aussichtspunkt hatte seine eigenen Highlights. Die zweite Lektion für heute: auch nur ein kleiner Anstieg in 2.700 Meter Höhe kann verdammt anstrengend sein.
Die Wanderung selber entlang des Navajo Trails bot uns einen Einblick in eine atemberaubende Naturlandschaft. Jede Felsformation sah nach einer kleinen Standortänderung komplett anders aus, so haben wir heute auch über 200 Fotos gemacht. Hier nur eine kleine Auswahl für euch.
Danach ging es zu unserem nächsten Ziel, in Richtung Süden - nach Page. Die Fahrt war anstrengend, da es wiedermal hunderte Meilen fast nur geradeaus ging und jede Kurve mit einem Hurra begrüßt wurde. Unterwegs haben wir noch einen kleinen Unfall gesehen. Ein Stier hatte sich mit einem Auto angelegt und trotz seiner Größe verloren. Dritte Lektion für heute: in Amerika hält sich niemand an die Geschwindigkeitsbeschränkung außer Touristen wie wir. Es ist schon beängstigend wenn man auf der Landstraße von einem Truck mit mehr als 110 kmh überholt wird.
In Page wurden wir von dem Motelpersonal bereits erwartet. Das lag daran, dass Jens bereits im Vorfeld unserer Reise mit einem Police Captain der Stadt Page Kontakt aufgenommen hatte. Dessen Frau wiederum ist Managerin des Days Inn (wohlgemerkt, einem der 10 besten Days Inn in ganz Amerika). Wir hatten natürlich - auch wenn es ein wenig über unserem üblichen Motel-Budget lag - per Internet uns hier eingebucht. Die Überraschung war groß, als wir in unser Zimmer kamen, denn wir wurden offensichtlich in einem der besten Zimmer untergebracht. Neben der Größe des Zimmers waren die Highlights ein Flachbildfernseher, ein großer Balkon und ein Jacuzzi.
Das Motelpersonal hatte uns dann auch noch die Telefonnummer von Ray (dem besagten Police Captain) gegeben. Wir wussten bereits, dass er an unserem Ankunftstag nach Las Vegas musste, um seinen Onkel vom Flughafen abzuholen, dennoch hat er es sich nicht nehmen lassen, uns persönlich zu begrüßen. Darüber hinaus wurde uns Mike - ein ehemaliger Sheriff aus dem San Bernadino County - vorgestellt, der in Page seinen Ruhestand genießt und uns am folgenden Tag als eine Art Fremdenführer zur Verfügung stehen sollte.
Jens hatte zudem als Geburtstagsgeschenk für Isa eine besondere Überraschung mit Ray vereinbart - dazu jedoch morgen mehr.
Für unser Abendessen sind wir dann auch einer Empfehlung von Mike für ein gutes Steakhaus gefolgt. Kens Old West können wir nur jedem empfehlen. Dort gab es neben einem leckeren Steak (Prime Rib) auch Live Musik (oder wie die Amis in ihrer Übersetzung angekündigt haben: Lebende Musik) und Amerikaner, die die Tanzfläche stürmten. Nach diesem opulenten Mahl haben wir unser Bier im Jaccuzi genossen und konnten völlig zufrieden mit uns und der Welt einschlafen.
Gefahrene Meilen:208
Hotel: Days Inn, Page
Aufbruch: | 30.04.2009 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 24.05.2009 |