Miss Jones erobert Amerika

Reisezeit: April / Mai 2009  |  von Isabelle Loose

Tag 5 - Sequoia National Park

Heute morgen waren wir mal wieder Frühaufsteher. In der Nacht haben sich vor unserem Zimmer die Katzen geprügelt, aber ansonsten war es relativ ruhig. Das Super 8 Motel war das erste Hotel, welches Continental Breakfast anbot. Das Frühstück war sehr einfach, reichte uns aber vollkommen aus.

Und wir konnten es kaum glauben - es schien tatsächlich zum ersten Mal die Sonne.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in den Kings Canyon und Sequoia National Park. Beide Parks - die zweitältesten nach dem Yosemite in Amerika - sind berühmt für die Sequoia Bäume. Zunächst sahen wir uns den General Grant Tree an. Es ist schon faszinierend wie groß diese Bäume werden können. Da wir so früh unterwegs waren, war es auch noch relativ ruhig im Park.

Danach ging es weiter in den Sequoia. Auf dem Weg dorthin verschwand die Sonne und wir fuhren durch tief hängende Wolken. Unser Ziel war der Giant Forest mit dem General Sherman Tree. Dies ist der größte bekannte Sequoia mit 11 Metern Durchmesser (es gibt jedoch noch breitere) und einer Höhe von über 21 Stockwerken. Der Baum ist ca. 2200 Jahre alt. Man kann diese schieren Ausmaße nicht beschreiben und schon gar nicht begreifen, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Weder der Fotoapparat noch die Videokamera konnte den Baum gebührend einfangen. Unser Weg zum Gerneral Sherman war wieder von Sonne begleitet.

Gerneral Sherman Tree - unfassbare Größe

Gerneral Sherman Tree - unfassbare Größe

Nach diesem kleinen Ausflug entschieden wir uns, noch auf einen 4 km Wanderweg die Natur auf ca. 2200 Meter Höhe zu genießen. Glücklicherweise waren wir fast die einzigen, so dass wir auf unserem Weg nur durch das Vogelgezwitscher begleitet wurden. Zeitweise hingen die Wolken wieder sehr tief, so dass die Natur etwas Mystisches bekam. Und dann stand er plötzlich vor uns... der Bär. Na gut, nicht ganz vor uns, jedoch nah genug, dass wir hinter den Bäumen Deckung suchten, damit er uns nicht bemerkte. Was macht man eigentlich, wenn man mutterseelenallein im Wald einem Bären begegnet? Der Bär ließ sich von unserer Anwesenheit jedoch nicht stören. Er war auf der Suche nach kleinen Käfern oder sonstigen Leckereien und bearbeitet dabei umgefallene Bäume, von denen er die Rinde abriss. Ein paar Fotos habe ich versucht zu machen, allerdings war er doch dann etwas weiter weg, so dass ihr euch mit einem kleinen Bild begnügen müsst. Jens hat ihn auf seiner Videokamera wohl noch etwas besser eingefangen. Während wir noch den Bär beobachteten kamen andere Wanderer. Gemeinsam bestritten wir dann den Rückweg. Ach ja, und um auf meine Frage zurückzukommen: man sollte viel Krach machen und bloß nicht wegrennen.

Er sieht auf dem Foto irgendwie viel kleiner aus

Er sieht auf dem Foto irgendwie viel kleiner aus

Zurück von unserer Wanderung mussten wir noch den Aufstieg zum Parkplatz bewältigen, der es ganz schön in sich hatte. Und danach ging es weiter zum Tunnel Log. Dies ist auch einer der Riesen, der irgendwann einmal über die Straße gefallen ist und durch dessen Stamm man mit dem Auto durchfahren kann.

Die Fahrt vom Sequoia nach Bakersfield war dann wieder extrem kurvig. Teilweise konnte man nur 10 mph fahren. Unterwegs begegneten uns doch glatt noch 2 Bären. Einer davon war sogar relativ groß und saß am Straßenrand. Leider war er zu schnell weg, so dass wir kein Abschiedsfoto mehr machen konnten.

In Bakersfield haben wir uns wieder über das Couponheft ein Motel gesucht. Heute Nacht schlafen wir also in der Econo Lodge. Nach einem kurzen Abstecher zu Walmart, um die Getränkevorräte wieder aufzufüllen, bevor es morgen ins Death Valley geht, haben wir noch schnell bei Jack-in-the-Box gegessen. Das Essen ist ganz okay (Burger halt, obwohl Jens eine Fajita und ich eine Chicken Teriyaki Bowl hatte), war jetzt aber nicht so toll, dass ich gleich nochmal hin müsste.

Gefahrene Meilen: 246
Motel: Econo Lodge (*)

© Isabelle Loose, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Wochen durch den Südwesten der USA - faszinierende Städte, spektakuläre Nationalparks und der American Way of Life.
Details:
Aufbruch: 30.04.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 24.05.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Isabelle Loose berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.