7 Monate in Chile
8 Tage Atacama Wüste: Salar de Huasco und Chuquicamata
Nachdem wir das Auto abgeholt hatten, was über eine Stunde dauerte, da wir alles genau durchchecken wollte, was glaub ich für den Verkäufer sehr ungewöhnlich war. Anschließend sind wir in ein Supermarkt gefahren und haben geburtstagsutensilien gekauft und Sachen für ein Picknick! Ganz süß Angelika hat heimlich noch Luftballons und all solche Sachen gekauft (da es nachher zu windig war, konnten wir sie leider nicht benutzen) Mit einem vollen Tank und einem 5 Liter Wasserkanister ging es dann los Richtung Wüste Angelika ist gefahren, da sie schon 22 ist. Also war ich co Pilot, da hab ich ja auch Erfahrung drin Nach einer knappen Stunde sind wir in der ersten und einzigen kleine Stadt vorbei gekommen, um haben dort noch einmal nach dem genauen Weg gefragt und wie lange wir etwa brauchen. (Im Reiseführer stand 210 km). Ein mann, den wir fragten, meinte, dass es ganz viele stunden dauert und wir doch lieber nur noch Pica fahren sollten und dort übernachten und am nächsten Morgen ganz früh aufbrechen sollten um dort rechtzeitig vor Sonnenuntergang anzukommen. Ich hab unsere Wüstetour schon schwinden sehen, aber Angelika hat sich nicht abbringen lassen und meinte, dass sie ihm nicht glaubt. Also ging es weiter durchs Nichts.
Nach 2 weiteren Stunden etwa, in denen wir stetig an Höhe zu genommen haben, haben wir dann ein kleines Schild gesehen, auf dem Salar de Huasco stand. Nach weiteren10 km Sandpiste, bot uns ein traumhafter Ausblick über den See auf dem sich hunderte Flamingos tummelten.
Unten am See angekommen, packten wir unsere Picknick Sachen aus und gingen an den Rand des Sees. Überall sahen wir große Tierfußspuren, was mich ein wenig beunruhigte (ich hab es ja nicht soo mit Tieren). Auf einmal bewegt sich etwas zwischen den kleinen Büschen, es sah aus wie Lama. Ich hatte ein bisschen Angst, dass er meine Geburtstagtorte wegessen würde, aber Angelika meinte, dass der uns schon nichts tut. Also gut... sie nutzte mehrmals meine leichte Beunruhigung über unseren uneingeladenen Partygast schamlos aus und erschreckte mich mehrmals mit Sätze wie "Ahh guck da!" oder "Oh Gott wo ist es hin?!" Sie fands lustig ich nicht so Aber ich hab tierisch über meine Geburtstagstorte gefreut. Natürlich musste alles genau festgehalten werden, denn wer feiert schon seinen 20. Geburtstag einsam und verlassen mitten in der Wüste!
Kurz bevor wir wieder aufbrechen wollten, kam ein Auto den Weg hinuntergefahren und hielt auf halber Strecke etwa 10 Minuten an und gerade als wir unsere Sachen zusammengepackt haben und aufgestanden sind, fuhr das Auto plötzlich los. Reflexartig haben wir beiden einen größeren stein aufgehoben, nur für denn Fall, denn wenn uns hier jemand vergewaltigt hätten, hätte uns niemand gehört... Als wir zur Straße kamen, hielt das Auto auch noch an und ein Mann kurbelte sein Fenster hinunter. Ich konnte meinen Herzschlagen hören. Mit einem Hola begrüßte er uns und wir wussten nicht recht wie wir uns verhalten sollten. Mit ausreichend Sicherheitsabstand grüßten wir zurück. Zu nächst dachte ich, dass neben ihm noch ein Mann sitzt, hab dann aber kurz darauf bemerkt, dass es eine alte Frau war. Nach ein bisschen Smalltalk ist er weitergefahren, aber trotzdem brauchte mein Puls, um sich zu normalisieren... Gegen Sonnenuntergang sind wir dann wieder aufgebrochen und sind zurück nach Iquique gefahren. Um neun haben wir unser Auto wieder abgegeben. Als wir eine Bestätigung verlangten, dass wir das Auto wieder zurückgebracht hatten, wollte oder konnte er uns nicht verstehen. Anscheinend ist sowas hier nicht üblich. Ist aber alles gut gegangen. Um 23 Uhr ging dann unser Bus nach San Pedro de Atacama einer sehr bekannten Wüstenoase 8 Stunden südöstlich von Iquique. Mitten in der Nacht um 3 wurden wir plötzlich aus unseren träumen gerissen und ein Mann schrie barsch "Aduana" "Aduana". Ich dachte, es handelt sich um eine Stadt und er weckt die Leute die dort aussteigen wollen und hab weiter geschlafen. Kurz darauf das gleiche. Als ich meine Schlafbrille absetzte merke ich, dass alle aussteigen, also müssen wir wohl. Recht schnell kapiere ich, dass wir bei der obligatorischen Zollkontrolle sind durch die alle Ausreisen aus Iquique durchmüssen, da Iquique eine Freihandelzone hat. Angelika war richtig angefressen, vorallem als der Beamte rief "Schneller, schneller!" Nachdem dann alle ihr gesamtes Gepäck ausräumen mussten und danach wieder ein ging es dann zum Glück weiter...
Leider fuhr unser Bus nicht durch, also hatten wir einen einstündigen Aufenthalt in Calama. Allerdings wurden daraus 2 Stunden, da unser Bus einfach nicht kam. Auf nachfrage am TurBus Schalter wurde uns nur gesagt, dass er wohl bald kommen wird, wir sollen uns keien Sorgen machen. Blöderweise hatte noch nicht mals ein Imbiss auf. Naja um 8 sind wir denn endlich weitergefahren und sind nach anderthalb Stunden in San Pedro angekommen. Am Busterminal empfingen uns gleich mehrere Hostalbesitzer, die uns abpfangen wollten. Wir sind dann unverbindlich mit einem mitgefahren. Allerdings war recht schmuddelig, da sie am umbauen waren und außerhalb. Also haben wir uns wieder zurück bringen lassen. Nach dem wir uns 3 Hostels angeschaut hatten, haben wir uns für das Hostel Corvatsch entschieden, für 7.500 ( 9Euro ) pro Person in einem Doppelzimmer mit Internet und Küchenbenutzung. Wir hatten auch keine große Lust länger mit unserem Gepäck rumzulaufen und zu suchen. Wir hatten eigentlich geplant, dass wir schön frühstücken gehen und danach nach Calama zurückfahren, um 14 Uhr an der Führung durch die größter oberirdische Kupfermiene der Welt teilzunehmen. Mit dem Frühstück wurde es leider nichts mehr, da es bereits halb 11 war und der Bus um 11 fuhr. Da wir noch ein bisschen Zeit in Calama hatten sind wir im Einkaufszentrum, was trinken gegangen und haben uns von dort ein Taxi zur Miene Chuquicamata genommen. Dort warteten bereits mehrere Touristen. Nach 20 Minuten Verspätung ( da ein Presidentschaftskandidat zu Besuch war) kam dann endllich der Bus. Zum Glück hatte unsere telefonische Anmeldung geklappt, ich hatte ein paar Zweifel, da der Typ am Telefon wenig vertrauenserweckend schien. Wir hatten eine Windstärke von 70 km/h, was mit dem ganzen Sand nicht ganz so angenehm war. Wir wurden durch die Anlage geführt und uns wurde einiges erklärt. Es war schon beeindruckend, aber meiner Ansicht nicht besonders lohnenswert. Aber da Angelika Bauingeneurwesen studiert, wollte sie es unbedingt sehen.
Zurück in die Stadt wurden wir von einem Arbeiterbus mitgenommen, der allerdings erst durch sämtliche Wohnviertel fuhr bis er im Zentrum ankam, aber dafür hatten wir eine kleine Stadtrundfahrt. Da wir vorher von allen nur schlechtes von Calama gehört hatten, waren wir sehr überrascht wie sauber die Stadt doch ist. Vor 3 Jahren wohnten die Arbeiter noch alle in der Miene Chuquicamata, danach wurden alle nach Calama umgesiedelt. Vielleicht liegt es daran. Nachdem wir in der netten Fußgängerzone ein Eis gegessen haben, sind wir mit dem Bus zurückgefahren und haben unsere Touren für den nöächsten Tag gebucht und ordentlich verhandelt . Man merkt stark, dass San Pedro ein internationales Touristendorf ist. Es gibt wohl 46 Reiseagenturen! Sonst wechseln sich Hostel, Hotel, Restaurants, Cafés und Souvenirläden ab. Als wir abends Essen gegangen sind wurden wir von allen Seiten angequatscht, naja ein Touristenort halt. Wir haben dann ein schönes Restaurant gefunden. Dreigangmenü für etwa 8 Euro und es war echt gut!
Aufbruch: | 31.07.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2010 |
Argentinien