7 Monate in Chile
Meine 2. Woche in Santiago
Erst mal möchte ich mich bei euch für die zahlreichen Fehler entschuldigen! Tut mir echt leid, aber das sind oft so viele Tippfehler und ich muss zugeben, dass ich bisher immer zu faul war und mir die Zeit gefehlt hat, mir den text nochmal ganz in Ruhe durchzulesen. Ich hoffe, ihr versteht mich trotzdem
Am Montag hab ich das Busticket gekauft; für umgerechnet 4 Euro für eine 2 stündige Busfahrt! Weil so schönes Wetter war und es noch recht früh war, bin ich zum Park Quinta Normal gefahren, der sich im Westen der Stadt befindet. War aber nicht so pralle, naja...
Weil es sich nicht mehr gelohnt hat heimzufahren, weil ich mit Andreas und Antje um halb 7 im Zentrum verabredet hatte, habe ich mich entschlossen die gesamte Strecke ins Zentrum zu laufen. Nach etwa 1 stunde war ich dann auch da. Auf dem Weg habe ich noch eine volle schöne Kirche gesehen.
Nach so viel Laufen hatte ich jedenfalls Kohldampf und die anderen auch, also sind wir essen gegangen. Wir waren in einem sehr netten Lokal, wo ich mir dann ein fettes Filetsteak gegönnt hab=) Mit Gemüse hat es umgerechnet 10, 50 Euro gekostet. Günstig oder? Und es war so zart und richtig gut medium ohne Blut..mmmmmmmmh
Danach sind wir noch in eine urige Bar gegangen, wo sich dann 3 Chilenen zu uns gesellt haben, die nen bissl deutsch konnten. War lustig, aber ich hab dann um kurz vor 11 die Metro zurück genommen.
Am Dienstag hatte Stanley Geburtstag, der Sohn von meiner Gastfamilie. Da ich abends auf seinem Geburtstag bei ihm zu Hause eingeladen war, braucht ich natürlich noch ein Geschenk. Nach der Schule bin ich ins Zentrum gefahren, um ein Buchladen zu suchen, wo ich vlt ein Geschenk gefunden hätte, aber ich hab keine Buchhandlung gefunden, obwohl die Stadt soo riesig ist, naja oder gerade deswegen -.- Ich bin dann die ganze Zeit mal wieder rumgelaufen und hab ein fettes Schokoladeneis gegessen, war sogar gut, aber teuer... hab dann eine Geburtstagskarte und Schokolade gekauft, weil in dem Supermarkt, in dem ich war, gab es kein Wein-.-
Der Sohn wohnt mit seiner Frau Muriel auch in Las Condes, in sonen Hochhaus, in der 15 Etage, wo unten ein Leibwächter sitzt und Parkplätze eingezäunt sind. Sie haben eine ca 140 Quadratmeter großes Apartment, sehr luxuriös... hab jetzt auch noch die restliche Familie kennen gelernt...
Ganz links die beiden, die stehen, sind meine Gasteltern. Der mit der Krone Stanley und die Frau mit dem Kuchen seine Frau Muriel. Die Frau mit dem weißen Rolli ist die andere Tochter und meinen Gasteltern. Sie hat 3 Kinder. die blonde Frau ist Muriels Schwester und die beiden links und rechts von ihr sind ihre Eltern. Die ältere Frau ganz rechts ist die schwester von meiner Gastmutter.
Es gab sogar sehr europäisches Essen, wie z.B. Hackbällchen mit Senf und Tomate- Mozarella Außerdem wurde noch viel gesungen und viel (und schnell) geredet, sodass ich nicht soo viel verstanden habe, naja, war aber trotzdem sehr nett.
Am Mittwoch habe ich mich abends mit Andreas und Tina getroffen, eine 28-jährige deutsche, die in meiner Klasse ist. Sie bleibt hier für 2 bis 3 Jahre, da ihr Freund hier arbeitet. Wir waren wieder in der Bar vom Montag und haben uns echt gut unterhalten, sodass wir dann auch um 11 beschlossen hatte, statt die letzte Metro zu nehmen, lieber noch ein Pisco Sour zu trinken Es war ganz gut, weil wir uns ein Taxi teilen konnten, da sie auch in Las Condes wohnt.
Am Donnerstag stand schon wieder ein Geburtstag an und zwar der von meinem Gastvater, der 73 wurde. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir etwas machen, da er auch nichts erwähnt hätte, aber um halb neun abends klopft es an meiner Tür und der Sohn sagt, dass wir jetzt essen gehen. Ich dachte mir nur "naja, dann wünsche ich euch viel Spaß", aber er sagte, dass ich natürlich mitkomme, was mich sehr gefreut hat. Der Abend war nett, auch wenn zeitweise eine komische Wendung nahm. Ich hab ihnen erzählt, dass Andreas auf einem Markt in Santiago mehrere Exemplare von dem Buch "Mein Kampf" zum Verkauf gesehen hat. Außerdem auch Ketten, die ein Hakenkreuz als Anhänger hatten. Ich erzählte ihnen, dass so etwas für deutsche sehr merkwürdig ist, da diese Sachen in Deutschland streng verboten sind und habe ihnen versucht die Hintergründe zu erläutern. Auf einmal machte der Sohn, der übrigens bei Citibank als Aktienberater arbeitet, ein "Hitlergruß" mitten im Lokal und fand das auch noch super witzig. Danach fragte er mich, dass es doch bestimmt immer noch Anhänger von Hitler gibt oder? Als ich darauf entgegnete, dass das aber nur Leute sein, die eine geringe Intelligenz haben, oder frustriert sind, weil sie keine Arbeit haben etc., fragte er mich, ob ich Pinochet kenne und wie ich ihn finde. (Für alle, die jetzt vlt nichts mit dem Namen anfangen können: der war 17 Jahre lang Präsident und hat Chile in eine Diktatur verwandeln, Folterlager geschaffen und Andersdenkende verfolgt) Ich habe natürlich gesagt, dass ich ihn schlecht finde. Als der Vater wohl gemerkt hat, dass der Sohn komisch guckt, sagte dieser nur, dass das wohl jeder Ausländer denken würde, weil das die ausländischen Medien so verbreiten würden. Danach haben wir alle ein paar Minuten geschwiegen und uns aufs Essen konzentriert, bis ein herunterfallendes Tablett voll mit Geschirr die angespannte Stille durchbrach. Daraufhin fiel meiner Gastmutter wieder ein deutsches Weihnachtslied ein, da sie in ihrer Jugend in Bolivien auf eine deutsche Schule gegangen ist.trotz allem war es ein schöner Abend.
Das ist jetzt das letzte Mal, dass ich aus Santiago schreibe, da morgen (Sanstag) Mittag mein Bus nach Vina geht. Ich bin schon sehr gespannt.
Aufbruch: | 31.07.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2010 |
Argentinien