7 Monate in Chile
Isla Negra & co. (Woche: 12. - 18. Okt.)
Erst mal entschuldige ich mich, dass ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe. Ich hoffe, dass ändert sich wieder! Also am 14. Oktober ( 2 Tage nach dem ich von Mendoza wieder da war) hab ich mit Angelika und ihrer Uni einen Ausflug in den Küstenort Isla Negra gemacht. Der Ort ist vor allem wegen dem Haus von Pablo Neruda bekannt. Mittags sind wir mit rund 200 chilenischen Studenten losgefahren. Nach etwa 1,5 Stunden kamen wir in unseren Cabañas (Holzhütten) an. Wir mussten zu 13. In 6 Betten schlafen, aber war ja zum glück nur eine Nacht. Und die Chilenen hat es eh nicht interessiert, da es für sie nur eien Party Fahrt war.. Es gab die ganze Zeit Bier und es wurden Spiele gespielt etc. Zunächst haben uns Angelika und ich die Küste angeguckt, unsere Cabañas lagen direkt am Meer
Nachmittags haben wir uns das Haus von Pablo Neruda angeguckt, eine der Sehenswürdigkeit der Region und das hätte ich mir eh angucken wollen. Ich fand es echt sehr schön. Leider war die Führung nicht gut, sie hat immer nur gesagt: "So das ist jetzt die Glassammlung" "Das das Wohnzimmer" etc. In Santiago in seinem Haus war die Führung um Längen besser.
Das Esszimmer. Angelika hat die Krise bekommen, wegen den vielen Figuren überall, sie fand das Haus gar nicht schön...
Nachdem alle das Fußballspiel Chile:Ecuador geguckt hatten (ich hab schon wieder evrgessen wie es ausging) wurde kräftig gefeiert. Natürlich mit Reaggeton Musik wie immer. Irgendwann hatten wir den DJ dazu bekommen auch mal ein bisschen Techno zu spielen, aber dann hatte fast keiner getanzt außer Angelika und ich^^ Aber ich hatte auch die Gelegenheit mich mit netten Leuten zu unterhalten u.a. über den verbereiteten Nationalsozialismus hier in Chile. Es kam nämlich immer wieder bescheuerte betrunkene Jungs an, und nach dem sie wussten, dass ich deutsche bin, haben sie gleich den Hitler-Gruß gemacht. Ich muss mich da echt immer beherrschen. Die ersten 2 Male habe ich noch diskutiert mit denen und sie gefragt, ob sie überhaupt wüssten, wer Hitler war und was er gemacht hat. Aber irgendwann, hab ich es dann sein lassen. Es bringt nichts. Ich find es echt komisch, hier benehmen sich die Studenten oft noch wie pubertierende Jungs in Deutschland. Natürlich nicht alle, aber schon einige.
Um halb 5 bin ich dann ins Bett gegangen.. Vorher wurde uns noch unser Pisco geklaut, aus unserem Nachtisch geklaut. Angelika hat sich richtig aufgeregt, weil sie meinte, das es ja nicht sein könne, da das alle Studenten aus recht guten Familien wären. Die doch sowas nicht nötig hätten. In Östereich würde sowas nie passieren etc. Ich fands auch scheiße, aber 1. Wollte ich eh nichts mehr trinken und 2 sind da sooo viele betrunkene Studenten gewesen, da kann sowas immer passieren...naja... Am 2. Tag habe ich ausgeschlafen und bin dann noch mal in den Ort gucken gegangen, aber es gibt nicht viel zu sehen. Also hab ich mir eine Zeitung gekauft und mich in einer Restaurant gesetzt und ein frischen O-Saft getrunken. Leider war da das Wetter nicht mehr so toll. Um 8 abends war ich dann wieder zu Hause...
Insgesamt war der ausflug schön, vorallem wenn man berücksichtigt, dass er nur 9 Euro insgesamt gekostet hat.
Über meine Gastmutter gibt es auch einige Neuigkeiten. Als ich aus der Wüste wieder kam, ging es ihr shcon super schlecht. Da hieß es, sie habe eine Lungenentzündung und müsse ins Krankenhaus. Als ich dann von Isla Negra nach Hause kam, war die Tochter aus Santiago da und meine Gastmutter (Carmen) noch im Krankenhaus. Auf meine Nachfrage, wie es Carmen geht, fing sie an zu weinen und meinte, dass sie eine Chemo braucht und noch länger im Krankenhaus bleiben muss und der ganze Körper voll ist. Ich hab es erst gar nicht gecheckt. Als ich dann wohl immer noch fragend guckt, meinte sie, dass sie Lungenkrebs hat, aber es wohl keine Heilungschancen mehr gebe. Die hatten das erst an dem Tag erfahren. Schlimm oder? Naja sie raucht auch schon seit über 40 Jahren... Aber ich kann wohl da wohnen bleiben und sie müssen eh erst abwarten und wissen nichts genaues. Das Schlimme ist auch, dass sie keine Krankenversicherung hat, weil sie nie gearbeitet hat. Aber ihrer (Ex-) Mann, mit dem sie schon seit 20 Jahren nicht mehr zusammenlebt und auch keinen Kontakt hat, bezahlt ihr wohl die Chemo, er war auch die letzten beiden Wochenenden hier. Keine ahnung, ob sie sonst keine Chemo bekommen würde..Ich weiß halt auch nicht genau, ob sie nur getrennt oder auch geschieden sind, weil man sich in Chile erst seit 2005 scheiden lassen kann (!!!).
Freitag nachmittag war niemand zu Hause, also habe ich die Gelegenheit ergriffen und mich mit einem Buch auf die Terrasse gesetzt und den Meerblick und die Sonne genossen. Hier fängt jetzt richtig der Frühling an
Abends war ich mit Angelika auf einer Feier, die aber nicht so toll war, weil nicht so viel los war und auch komische Spiele gespielt wurden. So ein bisschen wie bei uns auf Stufenfahrten in der Mittelstufe. War dann schon 2 wieder zu Hause... Samstag hab ich das erste Mal gekocht Gemüsesuppe/Eintopf gabs! Lecker Da hatte ich dann bis Mittwoch was von zu Essen!
Am Sonntag war ich mit Nadine (die auch mit in La Serena war) in Valparaiso unterwegs, sind spazieren gegangen und waren Kaffeetrineken Leider ist meine Kamera kaputt und konnte deswegen keine Fotos machen Abends war ich dann mit ihr und noch einer anderen Pizza essen, war echt ganz lecker. Weil sonst schmecken mir hier die Pizzen meistens nicht.
Aufbruch: | 31.07.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2010 |
Argentinien