Thailand 2009 - Schon wieder?
Koh Chang: Meer und doch kein Meer
05.09.09
Wir wurden pünktlich geweckt. Entlang der Bahnstrecke, schon innerhalb Bangkok sieht man jede Menge Wellblechhütten, manche auch nur aus Pappe, in denen die Ärmeren hausen. Der Bahnhof, in den wir relativ pünktlich eingelaufen sind, ist eher pompös, an den Gleisen gibt es sogar schöne Brunnen. Hier gab es auch mal wieder ein "normales" Frühstück, sprich Kakao/Kaffee und ein Schokocrossiant. Wir suchten dann den öffentlichen Bus zum Eastern Busterminal und wurden nach einigem Suchen auch fündig.
Die Busschaffnerin, die uns für die etwa 20-minütige Fahrt nur 18 Baht abknöpfte, war sehr freundlich und sagte uns, wann wir aussteigen mussten und sie zeigte uns auch noch die Richtung, in die wir dann gehen mussten. Allerdings standen wir dann vor dem Problem, dass wir die vielspurige Straße überqueren mussten. Es gab, was ja eigentlich selten genug ist, sogar einen Übergang, allerdings war es nicht einfach, bis wir den Zugang dazu gefunden hatten, der lag nämlich in einem Einkaufszentrum. Auf der anderen Straßenseite war der Busbahnhof schnell gefunden, und der Bus nach Trat stand auch schon bereit. Mit einem Holländer waren wir die einzigen Ausländer in dem klimatisierten Bus. Die Fahrt dauerte über 6 Stunden, Mittagspause wurde in einem kleinen Straßenrestaurant gemacht, dessen Essen für uns aber schon grenzwertig scharf war. Wir fuhren an vielen Ananas-Plantagen dabei, auf der Straße wurden körbeweise Drachenfrüchte transportiert, die man bei uns für 4 Euro das Stück bekommt, in Thailand aber schon für umgerechnet 50 Cent. In strömendem Regen trafen wir am Busbahnhof außerhalb von Trat ein. Sofort wurden wir von den extrem aufdringlichen Taxi-Fahrern bedrängt, wir starteten mal wieder die Flucht nach vorn und gingen erstmal in das Busterminal hinein. Die Küste ist noch 15 km von hier entfernt und nun besteht die Kunst darin, zum öffentlichen Koh Chang Ferry Pier gebracht zu werden und nicht zum privaten und teuren (auch was den Transport auf der Insel abgeht) Center Point Ferry. Wir brachten mal wieder die Geschichte vom Freund, den wir treffen wollen auf den Plan, denn ungefähr fünf Fahrer redeten gleichzeitig auf uns ein und erklärten, wegen der hohen Wellen könnte die Koh Chang Ferry nicht fahren und nur die Center Point Ferry wäre in Betrieb. Unsere Freund-Story zeigte mal wieder großen Erfolg. Für den eigentlich unverschämten Preis von 300 Baht (die Busfahrt für uns beide hatte 354 Baht gekostet) wurden wir letztendlich zu unserem Zielhafen gefahren. Der Fahrer investierte seinen Lohn unterwegs gleich mal in Sprit und Zigaretten. Auf der Fahrt durch den Regen sahen wir, dass die Landschaft vielerorts unter Wasser steht. Kein Wunder, dass die Häuser hier auf Pfählen stehen.
Als wir am Fährhafen waren, tröpfelte es nur noch leicht. Man verkaufte uns trotz des Hinweises, dass wir zwei Personen OHNE Auto sind, zwei Autotickets, aber was soll man da schon machen... Die Fähre, bereits ziemlich voll beladen war schon stark verrostet, aber immerhin die Insel schon in Sicht. Die Überfahrt dauerte etwa 20 min, Koh Chang war von Wolken eingehüllt, also mal wieder schlechtes Wetter. Auf der Insel gestaltete sich das Weiterkommen viel einfacher als erhofft. Für 50 Baht pro Person wurden wir und einige andere zum White Sand Beach transportiert. Darunter übrigens auch ein älterer Europäer mit einem jungen Thai- nein nicht Mädchen, sonder Mann! Ok, lassen wir das Thema.
Wir hatten bereits in Chiang Mai beschlossen auf der Insel eine komfortablere Unterkunft zu nehmen, am besten mit Pool, da die Voraussagen zum stürmischen Meer zu dieser Jahreszeit in unserem Reiseführer nichts Gutes verhießen. Nach einem Check im Internet war unsere Wahl auf das Kacha Resort gefallen, dass für diese Jahreszeit große Rabatte gewährte. Unser Taxi transportierte uns also direkt vor das Resort, wo uns eine Preisliste mit verschiedenen Zimmerkategorien gezeigt wurde. Wir entschieden uns für Deluxe Building Seaview und handelten noch mal einen Rabatt für 4 Nächte aus, so dass wir am Ende statt 4800 nur 2300 Baht pro Nacht bezahlten.
Unser Zimmer befand sich im ersten Stock des großen Hotelgebäudes mit Blick aufs Meer. Wir hatten ein Bad mit Wanne und Dusche, Klimaanlage, Ventilator und einen Balkon. Hier konnte man es aushalten! Wir gönnten uns eine Dusche und machten uns anschließend auf Erkundungstour. Der Poolbereich sah wirklich toll aus, das Meer hingegen erfüllte meine schlimmsten Befürchtungen, es gab sehr große Wellen. Von Sonne war übrigens nichts zu sehen. Der Strand war wunderschön, breit und mit feinem Sand, wir spazierten etwas entlang und suchten uns ein nettes Restaurant zum Abendessen. Stefan war natürlich von den ganzen Seafood-Barbecues begeistert und entschloss sich schließlich für einen Tintenfisch. Der kam dann auch frisch zubereitet, allerdings war er gar nicht nach Stefans Geschmack und so kam es glaube ich zum ersten Mal in Thailand vor, dass Stefan sein Essen fast unangetastet ließ. Wir waren gerade fertig mit unserem Abendessen am Strand, als es zu regnen begann und wir auf die Terrasse des Restaurants flüchten mussten. Die Straßen waren in kürzester Zeit überflutet, aber der Regen war wieder schnell vorbei, so dass wir noch etwas bummeln konnten. Man merkt gewaltig, dass Nebensaison ist, es sind kaum Touristen da. Ich erstand einen kleinen Regenschirm (der Regen setze gerade wieder ein) und Stefan füllte seinen halbleeren Magen noch mit einem Bananencrepe. Vom Meer her weht mittlerweile ein stürmischer Wind und wir verzogen uns in unsere Luxusunterkunft.
Aufbruch: | 28.08.2009 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 12.09.2009 |