Thailand 2009 - Schon wieder?
Karen: Wie schön doch eine Dusche sein kann!
03.09.09
So schlecht wie die Nacht war, begann auch der Morgen. Der Regen hat sich hartnäckig gehalten und das Rafting war erstmal gestrichen. Das Frühstück war gut, es gab French Toast, allerdings war unser Guide krank.
Dat lag mit Fieber in der Küchenhütte. Für uns ging die Reise also erstmal mit dem Auto weiter, mittlerweile zum Glück ohne Regen. Auf der Ladefläche eines Pick-ups fuhren wir eine Mörderstrecke über Schlammstraßen, Stefan allerdings hatte seine helle Freude daran. Er stand direkt hinter dem Führerhaus, bei tief hängenden Zweigen musste er schnell genug reagieren und sich ducken. Wartete er damit lange genug, hatte Alex, der direkt hinter ihm stand keine Zeit mehr zur Reaktion. Wir fuhren in ein größeres Dorf, in dem wir auf unser altbewährtes Auto warten mussten. Die Wartezeit überbrückten wir mit einem kleinen Spaziergang durch das Dorf. Eine Frau saß in ihrem Haus am Boden und webte dort, eingeklemmt in ihren kleinen Webstuhl.
Wir fragten, ob wir ein Foto machen dürften, worauf sie kichernd ihre Brille abnahm und nickte. Vor ihrem Haus waren drei Katzenbabys am herumtollen, die Stefans Aufmerksamkeit eher fesselten, als die komplizierte Technik des Webstuhls. An einem anderen Haus arbeitete ein junges Mädchen an einem viel größeren Webstuhl wohl unter Aufsicht ihrer Mutter, auch hier durften wir ein Foto machen.
Leider war der Ausflug durch das Dorf ziemlich kurz, da unser Limousinen-Service eintraf. Über wieder einigermaßen betonierte Straßen (wenn auch mit gigantischen Schlaglöchern, bzw. -kratern) ging es weiter, bis wir an einem kleinen Restaurant hielten. Dat hatte für uns doch noch ein Rafting organisiert, wir sollten von hier starten. Barfuß, in kurzen Hosen und mit Schwimmwesten stiegen je drei von uns mit einem Guide auf ein Bambusfloß, diesmal allerdings standen wir und jeder bekam eine lange Bambusstange zum Anschieben. Der Fluss hatte eine mittelstarke Strömung, sodass wir zügig vorankamen, allerdings keine Angst vor Kentern haben mussten. Es wurde ein lustiges kleines Wettrennen. Anschließend ging es mit dem Auto weiter, an einem kleinen Flaucher-ähnlichen Platz (Anmerkung für Nicht-Münchner: Flaucher nennt man die Isarauen in München, im Sommer ein beliebter Grill- und Sonnplatz) machten wir Mittag. Es gab mal wieder Reis mit Huhn und Gemüse und Ananas. An dem kleinen Fluss waren viele Brotzeithütten angeordnet, man konnte auch gut in das Wasser gehen. Es war sehr friedlich dort. Die letzte Station unserer Tour war der Wachirathan-Wasserfall im Doi Inthanon-Nationalpark, den wir nach weiteren 90 min Fahrt erreichten. Der Wasserfall war für unsere Verhältnisse ziemlich gigantisch, er fällt an seiner größten Stufe 30 m in die Tiefe. So wurde man trotz strahlendem Sonnenschein etwas nass, konnte aber auch einen wunder¬schönen Regenbogen bewundern. Dat zeigte uns an etwas weiter unterhalb der großen Stufe ein Becken, in dem wir alle noch mal ein schönes Bad nahmen.
Wir waren gerade wieder zurück zum Auto gegangen und am umziehen, als der Monsunregen mal wieder voll zuschlug. Wieder mal verdammt großes Glück gehabt! Auf dem Rückweg nach Chiang Mai waren wir alle sehr erschöpft, aber wir verabredeten noch ein Trinkgeld für Dat und ein gemeinsames Abendessen für später. Gegen 18.00 Uhr erreichten wir das Eagle House, wo wir nach Zimmerbezug gleich noch unsere Wäsche abgaben. Eine Waschmaschine hatte die dringend nötig.
Und dann folgte der Höhepunkt des Tages: eine heiße Dusche!! Beide nutzten wir ausgiebig die Möglichkeit uns mal wieder von mehreren Lagen Schweiß, Schlamm, Sonnencreme und Moskitospray zu befreien. Das Duschwasser war schon fast zu stark verschmutzt für die normale Kanalisation, da wäre ja eigentlich schon eine Sonderentsorgung nötig gewesen! Dann mussten wir feststellen, dass Stefan keine lange Hose mehr auf Lager hat und nun in seiner Badeshort zum Abendessen gehen muss, eigentlich hier ja ein No-go. War aber nichts zu machen, also trafen wir uns mit Søren und bummelten gemeinsam zum Eagle House 1, wo Alex bereits bei seiner 10. Cola war und wir auf unsere englischen Nachzügler warten mussten. Gemeinsam spazierten wir dann durch einen Markt auf die andere Seite des Flusses, wo wir in einem edlen Restaurant (The Gallery) den Abschluss unserer Tour feierten. Alex macht sich morgen auf den Weg nach Koh Samui, Søren fährt weiter nach Laos und Anne und Stuart werden mit einem eintägigen Zwischenstopp in Bangkok die Heimreise über Bahrain antreten. Auf dem Rückweg verabschiedeten wir uns alle voneinander und Stefan und ich bummelten noch etwas über den Markt für Einheimische.
Aufbruch: | 28.08.2009 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 12.09.2009 |