Thailand 2009 - Schon wieder?

Reisezeit: August / September 2009  |  von Corinna u.

Chiang Mai: Elephant's Heaven

31.08.09
Unbarmherzig klingelte der Wecker um 7 Uhr in der Früh, unbarmherzig drehten wir uns noch mal um. Die laute Klimaanlage haben wir nachts abgeschaltet, mir war daher viel zu heiß die Nacht über.
Frühstück fand, wie schon im letzten Jahr des öfteren, im 7/11-Supermarkt um die Ecke (egal welche Ecke) statt. Pünktlich um 20 nach 8 wurden wir als erste von einem Minibus eingesammelt und eine Viertelstunde später ging es mit 6 weiteren Touristen rund 60 km in den Norden zum Elephant Nature Park. Im Bus bekamen wir bereits eine englische Dokumentation über den Park zu sehen und eine erste Einführung in das richtige Verhalten. Wichtig: wenn ein Elefant auf dich zurennt, oder mit dem Rüssel auf den Boden schlägt: RENNEN! Niemals Futter vorenthalten! Niemals auf die Babyelefanten zugehen, sie sollen auf dich zukommen! Keine Sonnencreme, kein Moskitospray, Arme waschen bevor man die Babys besucht, die sind noch sehr anfällig für Krankheiten!
Der Elephant Nature Park wurde 1996 als Schutz- und Rettungszentrum für die grauen Riesen gegründet. Gegründet wurde er von Sangduen "Lek" Chailert. Aktuell befinden sich 33 Elefanten im Camp, darunter behinderte, verwaiste, blinde und gerettete Elefanten jeden Alters. Die Elefanten hat Lek größtenteils von privaten Besitzern abgekauft. Lek fährt auch oft für mehrere Tage in den Dschungel. Mit ihrem Jumbo Express versorgt sie Elefanten medizinisch, aber auch die Dorfbevölkerungen kommen dabei nicht zu kurz. Auch sie werden medizinisch versorgt und bekommen Kleiderspenden. Aktuell hat sie ein Waldstück erstanden, genannt Elephant's Heaven (also Elefanten-Himmel), in dem einmal die jüngeren, kräftigen Elefanten ausgewildert werden sollen.
Am Ende der Autofahrt, nach einigen sehr abenteuerlichen Straßen über die Berge, wurden wir im Park zuerst von vielen Hunden begrüßt. Wir standen auch sofort in der Elefantenküche, wo Tonnen von Bananen, Wassermelonen, Kürbis und Zuckerrohr auf Körbe verteilt wurden.
Es gab nochmals eine Einführung in Verhaltensweisen, und anhand einer Katze wurde uns demonstriert, wo man sich später beim Baden relativ zum Elefanten aufhalten soll. Und außerdem wichtig: immer Füße, Schwanz und Rüssel im Auge behalten!

Eine freilaufende Elefantenherde!

Eine freilaufende Elefantenherde!

Als erstes besuchten wir eine Herde mit den aktuell jüngsten Mitgliedern, gerade 1.5 und 4 Monate alt. Wir fütterten die Elefanten und durften auch die Babys streicheln, die noch sehr tollpatschig waren. Außerdem hatten sie sehr weiche Haut und waren am ganzen Körper mit langen Haaren bedeckt, ein natürlicher Insekten- und Sonnenschutz. Anschließend war allgemeine Fütterung. Jeder Elefant bekommt seinen Korb voll Futter, je nach Vorliebe von den Bananen mehr und den Wassermelonen weniger. Wir standen bei der Fütterung auf einer Art Terrasse, also auf Augenhöhe mit den Tieren. Manche schlangen ihr Obst regelrecht hinunter und waren in kürzester Zeit fertig, andere ließen sich mehr Zeit.

Das jüngste Parkmitglied

Das jüngste Parkmitglied

Mittlerweile war es fast 12 Uhr und damit auch für uns Zeit zum Essen. Es gab Thaifood, allerdings westlich gewürzt, und vor allem vegetarische Kost. Als Nachspeise gab es frisches Obst, z.B. rote Drachenfrüchte und Pomelo. Um 1 Uhr stand dann Baden mit den Elefanten auf dem Programm. Wir gingen zum Fluss und schütteten mit Eimern Wasser über die Tiere. Manchen von den großen Tieren ließen sich in den stark strömenden Fluss (Regenzeit!) fallen und von der Strömung mittreiben. Die hatten richtig Spaß daran. Mit Hilfe von glatten Steinen massierten wir die lederartige Haut der Elefanten, die anschließend selbst noch Sonnenschutz auftrugen. Mit Hilfe des Rüssels wird Sand und Schlamm auf Rücken und Bauch verteilt. Aus sicherer Entfernung beobachteten wir dann die Herde mit den Babys beim Baden am Wasserloch. Die Mahouts bedrängten die Babys wohl etwas zu stark, um diese ins Wasser zu bekommen, plötzlich sammelte sich die Herde um die Jungtiere, da wurde mit den Ohren geschlagen und ein Elefant gab Warnzeichen ab, indem er mit dem Rüssel auf den Boden klopfte. Das hörte sich an, wie wenn man auch hohlen Bambus klopft und war erstaunlich laut.
Unsere Begleiterin Earn erzählte uns noch ein paar Fakten über den Park und beim anschließenden Fragespiel ergatterten wir einen Preis, nämlich ein T-Shirt. Beim folgenden Ausflug in das weitläufige Freigelände konnten wir noch mal ganz nah an die Elefanten ran, auch an die Babys.

Kuscheln mit den grauen Riesen

Kuscheln mit den grauen Riesen

m Doku-Raum wurde uns noch ein Film von National Geographic (Vanishing Giants) gezeigt, der auch über den Park berichtet und zeigt, wie grausam die Tiere noch heute von anderen auf traditionelle Weise abgerichtet werden. Um 16.00 Uhr war noch mal Snack-Zeit für die Tiere und anschließend ging es noch mal an den Fluss, allerdings wurde die Badezeit abrupt durch den einsetzenden Monsunregen beendet. Innerhalb von 5 min war das traumhafte Wetter weg und es gab heftigen Wind und Regen. Nach einer knappen Stunde war der Regen wieder vorbei und auch unsere Zeit im Park zu Ende.
Mit dem Minibus ging es zurück nach Chiang Mai, wo wir um Viertel nach 6 fast pünktlich (akademisches Viertel halt) zur Vorbesprechung unserer 3-Tage-Trekkingtour kamen. Morgen soll es ja schon losgehen. Unser Führer Dat gab den uns fünf Teilnehmern eine kurze Einführung in die Tagesabläufe und Anweisungen, was wir alles mitnehmen müssen. Morgen um 8.15 Uhr geht es also los in den Dschungel.
Anschließend machte Stefan seine erste Tuk-Tuk-Fahrt. (ok, meine liegt auch schon über 15 Jahre zurück). Mit einem dieser abenteuerlichen Gefährte sind wir auf den eher unspektakulären Nachtmarkt, vor allem um zu Essen, was wir auch dann sehr billig an den aufgereihten Essenständen getan haben. Kurz noch ein paar Mitbringsel gekauft, sind wir auch bald wieder mit einem Sammeltaxi (Songthaew) zurück. Nach einem Preisvergleich im Internet, beschlossen wir, am 4. September mit dem Nachtzug zurück nach Bangkok zu fahren. Anschließend wurden noch die Rucksäcke für morgen gepackt, den kleinen zum Mitnehmen, den Großen für die Gepäckaufbewahrung.

© Corinna u., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach unserem tollen Einstand im vergangenen Jahr im Backpacking, geht es dieses Jahr unverhoffterweise schon wieder nach Thailand! Bei diesem Spottpreis für den Flug konnten wir nicht widerstehen und jetzt wollen wir auch den Norden sehen. Deshalb heißt es im September: Auf in den Regen!!
Details:
Aufbruch: 28.08.2009
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 12.09.2009
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Corinna u. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.