Kuta
Bali, die gruene Insel: Back to Kuta
19.05.05
Heute standen wir vor der Wahl, ob wir die lange Tour auf die muslimische Nachbarinsel Lombok auf uns nehmen oder wieder in den Südteil Balis zurückreisen. Zwar soll es auf Lombok die wunderschönen Gili-Inseln geben, von denen jeder schwärmt, aber angesichts einer fast einen ganzen Tag dauernden Reisezeit bis zum den Gilis und wenn man bedenkt wieviele Trauminseln wir noch vor uns haben (Great Barrier Reef, Fiji) haben wir uns entschlossen wieder in den Grossraum Kuta zurück zu reisen, wo es an der südlichsten Inselspitze einige weniger touristische Abschnitte geben soll. Außerdem brauchen wir nach 3 angenehm ruhigen Tagen in Lovina mal wieder ein bisschen Action. Lovina war nur von wenigen Individualtouristen besucht und viele Hotels standen fast leer. Schön war es aber, dass wir auch mal einen Abend mal mit ein paar Einheimischen verbringen konnten in einer Ein-Tisch-Mini-Strandkneipe und ein bisschen was vom balinesischen Leben mitbekommen haben. Die Kinder des Kneipenbesitzers haben am Boden neben uns geschlafen. Die Kinder scheinen hier schon recht früh ins Arbeitsleben integriert zu werden. Gestern abend um 22 Uhr sind wir in einem Lebensmittelladen von einem 7jährigen Mädchen bedient worden, die den Laden ganz alleine beaufsichtigte. Übrigens haben hier auch herausgefunden, dass sich viele Balinesen immer noch mit der linken Hand beim Pfui-pfui machen das Stoffwechselendproduktausscheidungsorgan abwischen, was wir anfangs noch für ein antiquiertes Gerücht hielten. Aber nach drei Billighotels ohne Klopapier und Seife und einem Plumpsklo in einem Internetcafe sind wir nun schlauer. Ich werde seitdem immer etwas nervös, wenn Einheimische Dinge mit beiden Händen anfassen.
Gerade eben befinden wir also jetzt auf der 4stündigen Fahrt nach Kuta, die im mit 8 Touristen vollbesetzten Shuttlebus nur etwa 3 Euro pro Nase kostet. Dies ist nochmal eine gute Möglichkeit, das grüne Hinterland mit den vielen Vulkanen zu bestaunen, bevor es dann wieder zum Wellenreiten geht.
-Zeitsprung-
Wieder in Kuta angekommen, haben wir einige Hotels verglichen und ein sehr preiswertes Hotel mit Pool direkt auf der Partymeile gefunden. Inklusive in dem Hotelangebot war auch Schnappi, unser persönlicher Terrassengecko, der wie wir später bemerkten sich kein bisschen vor uns fürchtete und erst bei direkten Körperkontakt sich etwas bewegte.
Schnappi
Mensch haben wir den Trubel in Kuta vermisst, aber inzwischen sind wir ja alte Hasen in dem "Geschäft" und begegnen den hektischen Anwerbungsversuchen und den verzweifelten Maschen mit uns ins Gespräch zu kommen mit einer gesunden Mischung aus Ignoranz und Sarkasmus. Sorry, aber das ist hier echt nötig. Glücklicherweise scheinen sowohl die Produkte als auch die teilweise sehr hinterlistigen Werbungsversuche (z.B. oh Wunder, wir haben schon wieder bei einem Glückspiel gewonnen) immer nach dem selben Schema abzulaufen, was die Maschen sehr durchschaubar macht. Am Besten sind immer noch die Händler, die einem einen Produktpreis sagen und im selben Satz gleich zum handeln auffordern. Halt wie in "Das Leben des Brian". Der Konkurrenzkampf liegt wohl auch an den relativ geringen Touristenzahlen, was aber normal fürn Mai ist.
20.05.05
Heute sind wir mal getrennte Wege gegangen, weil Tina mehr der Strand und mich mehr der südlichste Inselzipfel interessiert hat. Da mir sowohl Auto- als auch Mopeddenfahren zu unsicher war, wollte ich es mal mit dem guten alten Fahrrad probieren.
Also schnell für 2 Euro eins beim nächsten Vermieter geholt und auf gings zum ca. 10 km entfernten Traumstrand südlich des Flughafens. Durch den wilden Bali-Verkehr gings auch ganz gut mit dem Fahrrad, so dass ich in einer halben Stunde schon mein Ziel erreicht hatte. Auch der sogenannte Dreamland-Strand ließ nichts zu wünschen übrig, weil nur zwei einsame Luxushotels die Straße säumten und alles sehr unberührt schien.
Nach kurzer Weiterfahrt wurde ich mal wieder mit der balinesischen Wurschtigkeit konfrontiert, als bei einer leichten Steigung meine Fahrradkette riss. Trotz der außerordentlichen Hilfsbereitschaft von einigen Balinesen, konnte das Problem nicht gelöst werden, weshalb ich beschloss, mit dem öffentlichen Schulbus (die Schüler tragen hier übrigens alle eine lustige Schuluniform) zurück nach Kuta zu fahren, und das Fahrrad stehen zu lassen. Dort angekommen und bereit für eine kleine Bambule legte ich Fahrradschlüssel und Kette auf den Ladentisch, um diese Fahrradreste gegen einen neuen naja... sagen wir mal "fahrradähnlichen Rosthaufen" einzutauschen. Dies ging überraschend problemlos, passiert wohl sicherlich auch sehr regelmäßig. Aus Kuta habe ich mich dann aber nicht mehr rausgetraut...
Abends gings mal wieder fett Essen, was sicherlich auch das beste an Bali für uns ist. Für 4 Euro gab es dann das da:
Megafischplatte mit einem "Snapper"-Fisch, Kalamari, Krebs, Scampi und vieeeelll Knoblauch
So, das müssen wir jetzt erst mal verdauen... also bis bald.
24.05.05
So, wieder ein paar Tage rum. Wir verbringen unsere Zeit hauptsächlich mit Strand und Essen... fast so wie richtige Pauschaltouristen. Wir überlegen zwar noch, ob wir vielleicht mal Rafting gehen sollten, aber inzwischen haben wir irgendwie den Glauben an die balinesischen Sicherheitsstandards verloren... Am Sonntag nachmittag waren wir am Strand der genauso wie die Straßen, ungewöhnlich voll von Einheimschen war. Scheinbar sind die Leute vom Inselinneren an den Strand gekommen, um das Meer und die lustigen, großen, weißen Menschen zu sehen. Jedenfalls mussten wir, genau wie andere Touristen, ein paar Mal als Fotomodell herhalten. Ansonsten kaufen wir hier jetzt auch das Eine oder Andere ein, was wir wohl per Post heimschicken werden. Die Händler versuchen Touristen oft zu verarschen, aber wir kennen fast alle Tricks... Gestern hat ein Uhrenverkäufer uns zugerufen "Watch for 1 dollar", worauf wir stehengeblieben sind und sein Uhrensortiment angeschaut haben. Er dann gleich weitergemacht mit dem Standardspruch: "Which one you want?"... Natürlich wäre unsere Wunschuhr erheblich teurer gewesen als 1 Dollar, weshalb ich ihm einfach gesagt habe, "I want the watch that costs 1 dollar". Man hat richtig gesehen, wie ein großes ERROR-Zeichen auf seiner Stirn erschien. Als wir ihn drauf festgenagelt haben, kam raus, dass das Lockangebot nicht existiert.
Dennoch scheint die zu 90% hinduistische Bevölkerung Balis doch weitestgehend ehrlich und aufrichtig zu sein, wobei betrügerisches Handeln und Abzocke von unerfahrenen Touristen wohl eher als Kavaliersdelikte gelten.
Aufbruch: | 04.05.2005 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2005 |
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