Korsika-Rundreise im September

29. September 2009

Der Tag danach...

Knoblauch soll ja bekanntermaßen gesund sein. Aber auch hier scheint die Devise viel hilft viel nicht zu zutreffen. Hendi konnte nicht gut schlafen, wir beide sind einmal schweißgebadet aufgewacht, obwohl es draußen normal warm war und früh ging es ihr nicht so gut. Wir haben wohl ihren Magen etwas überansprucht mit den Knoblauchmengen gestern Abend...

Es half nichts, wie heißt es so schön: The Show must go on! Also wieder einmal alles in Windeseile zusammengepackt und ab die Fahrt. Endziel sollte der Campingplatz von Sagone darstellen. Diesen erreichten wir nach einer nicht sonderlich aufregenden Fahrt. Einzige Ausnahme bildete ein eher Pflichthalt in Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas. Zugegeben, letztlich haben wir nur mit dem Auto eine Runde durch die Stadt gedreht, dringendst ein WC gesucht, was sich als beinahe unmöglich herausstellte und nur Napoleon Bonaparte's Geburtshaus geknipst. Allerdings konnten uns weder Bekannte noch Reiseführer diese Stadt schmackhaft machen, so dass wir bald wieder fuhren und wenige Kilometer nördlich in Sagone auf dem Campingplatz eincheckten, wohlgemerkt buchstäblich am letztmöglichen Tag. Einen Tag später hätten wir vor verschlossenen Toren gestanden. Puhh.... Wir suchten uns ein hübsches Fleckchen Erde und schlugen unser Lager für die Nacht auf. Dann gings ab zum Strand, der sich in unmittelbarer Nähe zu Sagone befindet und m. E. Palombaggia und Santa Gulia locker in die Tasche steckt. Dieser Strand ist zwar "nur" 3km lang, anstatt vielleicht 5 oder mehr. Dafür ist er doppelt so breit und es lagen, ungelogen und beschönigt, 5 Pärchen oder bzw. Einzelpersonen am Strand, zumindest soweit unsere Augen reichten.

Ausgenommen Santa Gulia ist die Wasserqualität der Strände nur mit dem Prädikat 1A zu bewerten. Wäre eigentlich nur noch zu toppen, wenn es Süßwasser wäre. Dann würde ich es glatt trinken, so klar ist es.

Nachdem wir ausführlichst unsere Hautpigmente gereizt hatten, in der Hoffnung sie sollen doch bitte braun anstatt rot werden, mussten wir noch etwas "Sinnvolles" tun. Also zog uns das kleine Dorf Cargése, etwas nördlich von Sagone an. Dieser Ort wurde von griechischen Auswanderern gegründet. Wie es sich gehört, wurden auch entsprechend Häuschen und auch die Kirche im griechisch-orthodoxen Stil errichtet. Dies gefiel der römisch-katholischen Kirche wohl nicht so recht und so ließ diese unmittelbar gegenüber ihre "Trutzburg" erbauen. Und so kam es, dass einmal mehr, an diesem herrlichen Ort, ein Glaubenskrieg entfachte, dem einige Menschen zum Opfer fielen. Irgendwann kam es dann doch dazu, wie es der Reiseführer so schön beschrieb, dass sich die Bevölkerung durch diverse Liebeleien vermischte und mittlerweile korsische Griechen mit griechischen Korsen harmonischen zusammenleben. Es geht mittlerweile sogar so weit, dass es einen gemeinsamen Pfarrer gibt, der an einem Wochenende in der katholischen, am anderen Wochenende in der griechischen Kirche seine Gottesdienste mit den entsprechenden Riten abhält. Ein Beispiel dafür, dass Glauben nicht alles ist und sich immer eine friedliche Lösung finden lässt. 

Knoblauch und Nudeln sind uns für die nächste Zeit nun erst einmal fremd und so gab es neben den beinahe Standardzutaten noch einen korsischen Aperitif und eingelegte Kastanien. Beides nicht schlecht, wobei wohl der Aperitif eher den Zuschlag bekommt, nach Hause mitgenommen zu werden.

Bis morgen denn

H & M

P.S. Hendi hat sich beim Fotografieren und Wandern am Strand eine Wunde am Mittelfuß zugezogen. Nichts Schlimmes, ich konnte durch großflächiges Schneiden einen Wundstarrkrampf verhindern. Blödsinn...Ist wie gesagt, halb so wild, nur eben eine ungünstige Stelle und so werden längere Fußmärsche wohl ab morgen eher eingeschränkter Natur sein.