Korsika-Rundreise im September
Tag 7: Lac de Melo und Lac de Capitello
24. September 2009
Wandertag
Beginnen wir mit der Wetterlage. Es regnet nicht mehr. Die Nächte sind sternenklar, dadurch aber auch schon recht kühl. Die Sonne heizt uns aber morgens recht schnell ein, so dass es uns heute wieder nicht mehr lang in den "Federn" hielt und wir nach mehr als 10h Schlaf frisch unserem heutigen Ziel entgegensahen.
Der Lac de Melo und der Lac de Capitello standen auf dem Programm. Beides sind relativ große Bergseen, die sich in ein Bergmassiv hineingefräst haben, nun eisige Pools und zugleich das Ende des Restonicatals bilden. Der Aufstieg ist laut Wanderführer eine Strecke von ca. 2-3h und eine bequemer Fußweg. Offenbar sind sich hier korsische und deutsche Wanderführer etwas uneinig, was die Definitionen angeht. Jedenfalls stimmten die Zeitangaben ziemlich exakt, jedoch waren wir mehr als froh unsere Bergschuhe angezogen zu haben. Andere Wandersleut haben da klar verloren. Es ging über Stock und Stein, es waren richtige Kletterpartien dabei, die einzigen Markierungen die überhaupt noch vorhanden waren, stellten kleinere Steinhaufen dar oder mit viel Glück gab es mal hier und da einen gelben Markierungspunkt. Zwischendrin musst diverse Bäche und Wasserlöcher überquert werden. Zum Glück sind unser Schuhe wasserdicht. Viele hatten nur Turnschuhe an oder Trekkingsandalen, was sicher bei Temperaturen um die 9 Grad oben auch unangenehm ist. An Höhe überwanden wir ca. 600-700 Meter allerdings auf recht kurzer Strecke. Fazit des Ganzen: umwerfende Landschaft, atemberaubende Weitsichten und die Einsicht bei mir (Marco), das etwas mit meiner Fitness nicht stimmt. Hendi schließt sich der Aussage an. Hmpf. Das muss und wird sich ändern. Der Lac de Melo war nach ca. 1,5h erreicht. Wir gönnten uns nur eine kurze Verschnaufpause und stiefelten in unserem Trott gleich die Reststrecke zum höher gelegenen Lac de Capitello weiter. Hier wurde unsere volle Aufmerksamkeit nochmals angestrengt, da nun auch recht aussätzige, enorm steile und zudem ungesicherte Teilstücke vor uns lagen. Im Endeffekt hat es dann doch recht gut funktioniert mit der Kletterei. War allerdings verdammt anstrengend. Aber der An- und Ausblick oben entschädigte für alles. Am Capitello-See verzehrten wir genüsslich die übliche Mittagsportion mit Baguette, Käse, Tomaten und meiner Korsikawurst (schmeckt immer besser ). Trotz Sonne und wenig Wind entschlossen wir uns bald, wieder umzukehren. Die Temperaturen lagen eben doch nur um die 8-9 Grad Celsius. Auf dem Rückweg schien uns der Teufel im Nacken zu sitzen. Wir "rannten" praktisch den Berg hinunter. Auf der ganzen Strecke wurden wir nur von einem Paar überholt, die aber wohl so eine Tour eher als Aufwärmübung sahen. Zumindest ließ die Ausrüstung und Kleidung darauf schließen.
Ziemlich fertig, aber happy, kamen wir unten an und fuhren zurück zum Campingplatz, wo nur noch ausruhen, sonnen und lecker essen angesagt war.
Tja. Das war es auch schon fast wieder in Zentralkorsika. Morgen fahren wir wieder an die Ostküste zurück, Richtung Aleria um unseren wohl "vornehmsten" Campingplatz für eine Nacht zu beziehen. Geplant ist morgen ein recht stressfreier Tag, an dem wir gegebenenfalls sogar einmal baden gehen können. Wir lassen uns überraschen.
Viele Grüße
H & M
Aufbruch: | 18.09.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2009 |
Italien