Südostasien, diesmal länger....Thailand, Vietnam, Kambodscha und wieder Thailand
Vietnam: Nha Trang
Nachdem es auch die letzte Nacht in Hoi An durchgängig geregnet hatte, sind wir heute morgen mit dem Taxi zum Flughafen Da Nang gefahren. Vorbei an der Küste, dort reihen sich Rohbauten von Riesenresorts aneinander. Alle grossen Namen sind vertreten, teilweise sind die hohen Mauern und Eingänge schon fertig, aber innen wird noch heftig gebaut, keine Hochhäuser sondern nur flachere Gebäude, die sich gut in die Landschaft einpassen. In spätestens 5 Jahren ist nach unserem Empfinden dort alles zugebaut. Die alten Häuser die dort standen, sind abgerissen, man sieht nur noch ein paar Steinhaufen.
Bei der Landung in Nha Trang, haben wir schon aus dem Flieger gesehen, dass dieser Küstenabschnitt landschaftlich reizvoll mit vorgelagerten kleinen Inseln und schönen
langgezogenen, fast menschenleeren Stränden ist. Als wir im Hotel, dem Golden Dragon, eingecheckt hatten, sind wir erst einmal ans Meer gegangen, noch keine 5 Min. zu Fuss. Sehr schöne Promenade, vor allen Dingen aber Sonne und blauer Himmel, Temperaturen knapp an die 30°. Das Wetter soll auch die nächsten Tage so bleiben. Darauf haben wir ja jetzt schon lange gewartet.
Nach kurzer Überlegung sind wir zu dem Entschluss gekommen, hier erst einmal ein paar Tage Urlaub einzulegen. Da kann ich auch meine Erkältung auskurieren, zumal wir ja gestern für Vietnam 14 Tage Verlängerung unserer Visa bekommen haben. Wir starten dann endgültig am Montag morgen von hier, mit dem Bus nach Mui Ne.
Werde also nun eine kurze schöpferische Pause einlegen, der Bericht wird aber in den nächsten Tagen fortgesetzt.
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Sind natürlich gestern mal wieder recht früh ins Bett gegangen, und in der Nacht, da kommt Ihr leicht drauf, natürlich wieder Regen, Regen, Regen. Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen, aber am Morgen Nebel, und so langsam kam auch die Sonne durch.
Hier im Hotel diesmal leider kein Buffet, nur eine kleine Auswahl verschiedener Gerichte, aber es ist ausreichend. Hardy hatte Omelett mit Baguette, ich habe eine Reisnudelsuppe mit Hühnerfleisch gegessen (das ist das traditionelle vietnamesische Frühstück, entweder mit Huhn oder mit Rindfleisch). Das war auch gut gegen meine Erkältung.
Dann haben wir überlegt, wie wir den heutigen Tag gestalten, und beschlossen, uns die im Reiseführer angepriesenen Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Zu Fuss zu weit, also schnell ein Taxi geordert. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wird auch hier immer gleich der Taxameter angestellt.
Unser erster Besuch galt der Long-Son-Pagode, über 150 Stufen nach oben. Hier wird der grosse weisse Buddha, Kim Than Phat To verehrt, der auf einem Hügel hinter der Pagode weithin sichtbar sitzt.
Danach ging es zu Fuss weiter Richtung Innenstadt, bis wir am Bahnhof gelandet waren. Zufällig stand dort gerade der "Wiedervereinigungsexpress", der Zug der zwischen Hanoi und Saigon pendelt. An jedem Waggon eine Zugbegleiter mit weissen Handschuhen und Uniform, also Personal im Überfluss. Natürlich musste ich wegen Hardy warten, bis der Zug dann endlich abgefahren war.
Das nächste Taxi hat uns zum Wahrzeichen von Nha Trang im Norden der Stadt gefahren, dem restaurierten Cham-Tempel Po Nagar. Er wurde zwischen dem 9. und 13. Jh. gebaut, steht auf einem grün bewachsenen Hügel und ist schon von weitem zu sehen. Dieser Tempel liegt an der Flussmündung des Cai Flusses. Viele bunte Fischerboote liegen dort vor Anker und bieten unendlich viele Fotomotive.
Auf der Dachterrasse eines Fischrestaurants mit Blick über den Fluss, haben wir zu Mittag gegessen. Hardy einen sehr schmackhaften Seafood-Salat, danach einen grossen Teller kleiner gebratener Sepia, ich hatte was bestellt, was ich mir anders vorgestellt hatte: Cuttle Fish (ist auch Sepia) with Onions and Chilli. Was kam nach einer Weile, ein Stövchen, eine ovale Metallschale mit den komplett rohen Zutaten appetitlich angerichtet. Die wurde dann auf das Stövchen gestellt, und nach 10 Minuten rühren mit Stäbchen, war das Essen fertig gegart. Anfangs war ich ja enttäuscht, aber es hat wirklich gut geschmeckt. Hardy hat sich bestimmt innerlich geschüttelt vor Lachen über meinen Gesichtsausdruck, als das Rohmaterial serviert wurde. Dazu gab es natürlich wieder Reis. Mit Getränken, Bierchen und Wasser, haben wir ca. 9 Euro bezahlt. Aber so um den Dreh kostet es immer durchschnittlich für 2 Personen, es sei denn, man geht in eine Suppenküche, da ist man noch nicht mal mit der Hälfte dabei.
Gestärkt waren wir ja nun, also sind wir zu Fuss Richtung Hotel, erst einmal über die relativ neue Than-Phu-Brücke. Danach fängt die wunderschöne Promenade an, die sich kilometerlang über die gesamte Bucht von Nha Trang hinzieht. Aber, links Promenade und alles schön, und rechts, bevor dann die Hotels anfangen, ich glaube die nachstehenden Bilder sagen mehr.
Hier wohnen die Ärmsten der Armen und ernähren sich vom Fischfang. Die Menschen in Vietnam haben nur ein Durchschnittseinkommen von etwas über 100 $ im Monat, da fragt man sich sowieso wie das geht, und über viele Sachen muss man einfach hinwegsehen. Aber Vietnam ist ein Land im Aufbruch, es kann nur besser werden für alle.
Im Hotel angekommen, mussten wir uns erst einmal ausruhen. Morgen haben wir einen Bootstrip gebucht. "Funny" soll er sein, hat uns unsere Rezeptionistin gesagt. Da bin ich ja mal gespannt.
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Heute, Samstag 23. 1., hatten wir ja unsere Bootstour gebucht. Und wie nicht anders zu erwarten, viele dunkle Wolken und Regen. Aber im Hotel, "...don't worry, its better soon". Der Bus hat uns zwar eine halbe Stunde später abgeholt, aber, es hat nicht mehr geregnet und der Himmel wurde zunehmend blauer.
Am Hafen viele Boote, viele kleine Asiaten und ein paar Langnasen dazwischen. Nun ging es eine gute halbe Stunde Fahrt zu der ersten kleinen vorgelagerten Insel zu einem Bade- und Schnorchelstopp. Die Inseln sind durchweg mit grünem Dschungel bewuchert, nur die Strände sind frei zugänglich. Das Wasser, klar und angenehm temperiert.
Dann weiter zur nächsten Insel. Hier haben wir aber nicht direkt am Land angedockt, sondern mitten im Wasser an einem schwimmenden Ponton, der gleichzeitig als Startrampe zum Parasailing und Anmieten von Jet Skis diente.
Vorher jedoch gab es Lunch. Die Sitzbänke wurden umgelegt, ein Tischtuch drüber, und es wurde aufgedeckt. Reis, Meeresfrüchte, Suppe, viele kleine Leckereien.
Wir haben nun geglaubt, es geht nach dem Lunch weiter zur nächsten Insel, aber weit gefehlt. Jetzt wurden Schlagzeug und Gitarren angeschlossen, und dann ging die Post ab. Für die wenigen ausländischen Gäste wurde ein Lied in deren Landessprache gesungen, für uns Deutsche, "...sah ein Knab ein Röslein stehen". Aber die 6 Jungs, Besatzung und Reiseleiter, waren wirklich gut und haben mächtig abgerockt. So nach einer halben Stunde war damit Schluss, und jetzt gab es den "funny" Teil für die Gäste. Laute Musik, Techno-Sound, dazwischen mal Modern Talking und Boney M., in aufgepeppter Fassung. Nun wurde eine winzige schwimmende Insel mit 1 Mann Besatzung ins Wasser gelassen, viele Flaschen Rotwein darin und schnell vom Boot weggezogen. Jeder der Rotwein wollte, musste ins Wasser springen, zu der "floating bar" schwimmen, sonst gab es nichts. Die jungen Leute sprangen vom Dach des Bootes ganz oben, die tollsten Figuren und holten sich ihre Belohnung. Die älteren von weiter unten. Ich habe ja lange überlegt, aber dann bin ich auch gesprungen, obwohl Hardy leicht an mir gezweifelt hat. Aber ich wollte unbedingt in den Genuss eines Glases Rotwein mit Salzwasserschuss kommen.
So hat es sicherlich in den heutigen Partyhochburgen im Mittelmeerraum auch einmal angefangen.
Auch dieses Gaudi hatte nach 2 Stunden mal ein Ende, und auf der nächsten Insel war nur Relaxing angesagt in der Nachmittagssonne. Auf der letzten Insel noch ein Besuch des Nha Trang Aquariums mit vielen Fischen, dann war dieser erste "Urlaubstag" in Vietnam leider zu Ende.
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Heute morgen, erst einmal ausschlafen. Übrigens, heute Nacht hatte es wieder geregnet, aber davon war in der Früh nichts mehr zu sehen.
Sind dann am späten Vormittag Richtung Strand, wollten zu Fuss mal in die andere Richtung. Dann wurden mitten an der Promenade frische Lobster, Muscheln und Krebse angeboten. Da konnten wir denn doch nicht widerstehen, denn so frisch hatten wir so etwas auch noch nicht genossen. Bei den Feinheiten wurde uns denn doch ein wenig mit einer Schere geholfen, aber lecker wars, auf dem Grill gegart und vom Blechteller gegessen.
Dann haben wir unseren schönen Strandlauf fortgesetzt, sind noch einmal eingekehrt, und dann war auch dieser letzte Tag in Nha Trang fast zu Ende. Schnell noch die Rechnungen im Hotel bezahlt und für den morgigen Check-out alles vorbereitet.
Sollten wir noch einmal nach Vietnam kommen, werden wir bestimmt wieder einige Tage in Nha Trang bleiben. Es ist wirklich ein sehr schöner Urlaubsort.
Morgen früh geht es für ca. 6 Stunden weiter mit dem Bus nach Mui Ne. Das Gästehaus eben gerade vorbestellt, mal sehen wie es dort aussieht.
Aufbruch: | 10.12.2009 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 25.02.2010 |
Vietnam
Kambodscha