Südostasien, diesmal länger....Thailand, Vietnam, Kambodscha und wieder Thailand

Reisezeit: Dezember 2009 - Februar 2010  |  von Esther und Hardy

Thailand: Bikingtour "Colors of BKK"

Heute nun, am letzten Tag des Jahres, hatten wir unsere Fahrradtour durch Bangkok gebucht (www.bangkokbiking.com). Dieser Anbieter hatte uns zugesagt, da maximal nur bis zu 8 Personen in einer Gruppe unterwegs sind, und ausserdem ein Teil des Gewinnes für z.B. die Unterstützung eines Kindergartens in diesem Gebiet und anderes mehr, verwendet wird.

Um 13.00 Uhr ging es los. 3 Schweden, 2 Australier, 1 Engländer und wir beide. Unsere Guide hiess Nathalie, halb Thai, halb Indien. Es standen sehr gute Fahrräder zur Auswahl, mit 24-Gang-Shimano-Schaltungen, auch grössenmässig gab es keinerlei Probleme. Hardy hatte noch vor mir das Passende gefunden. Nach einer Erfrischung ging es dann los.

Die ganze Strecke über alles eben, keine Steigungen, das war aber klar. Die ersten einigen 100 Meter über eine normal stark befahrene mehrspurige Strasse, aber da heute, am letzten Tag des Jahres nicht gearbeitet wird, relativ wenige Fahrzeuge, gut für uns. Aber dann ging es gleich in ein Slumgebiet. Die Zufahrt da hinein erfolgte durch einen Wellblechpfad, die Fahrräder passten gerade durch. Die meisten haben dann geschoben, trotzdem haben wir ein bis zwei Schrammen abbekommen. Dann weiter -praktisch durch die Wohnungen der Leute-. Dort wohnen so viel Personen unter einem Dach, noch nicht mal Platz für eine Küche bzw. Kochstelle. Nathalie klärte uns auf, dass dadurch die Familien gar nicht zu Hause kochen können und daher immer an den sich auch hier befindenden Garküchen ihr Essen holen. Was geht es uns doch gut!!!!

Weiter ging es dann bis zum Fluss. Unsere 9 Fahrräder wurden auf ein Longtailboot geschafft und flussaufwärts ans andere Ufer gebracht. Nach ca. 20 Minuten war das Boot zurück, und wir mussten einsteigen. Oh, das war eine sehr, sehr wacklige Angelegenheit, und als wir 8 Personen, zuzüglich des Steuermanns an Bord waren....., auf jeder Seite so 10-15 cm bis zur Wasseroberfläche, war schon ein wenig beängstigend. Ich glaube, wir waren alle froh, als wir dann auf der anderen Seite wieder aussteigen konnten.

Die erste Tour nur die Räder, die 2. dann wir alle!

Die erste Tour nur die Räder, die 2. dann wir alle!

Danach ging es, natürlich ab und zu auch mal wieder an einem Wat vorbei, in den Dschungel. Eigentliche Wege gibt es dort aber auch nicht. Durch das gesamte Gebiet führen Betonpfade von ca. 80 cm bis zu 1 Meter Breite, auf Betonstützen gebaut. Rechts, links und so 1m bis 1,50 m darunter trübes grünes Wasser, man weiss nicht wie tief es ist, oder aber Morast. Ganz selten mal ein Stück Geländer. Obwohl es dort keine Orte gibt, sind doch relativ viele Hütten, teilweise sogar recht schöne Häuser in diesem Gebiet, ebenfalls auf Betonstützen, errichtet. Vom Wohnkomfort her aber mit dem Slum nicht mehr zu vergleichen. Um die rechtwinkligen Abzweige dieser Wege bin ich nicht allein lieber abgestiegen und danach wieder aufgestiegen. Ich hatte keine Lust, in der Brühe zu landen. Was beim Radeln auf der Strasse balancemässig kein Problem ist, das Fahren auf den Stegen kann man damit nicht vergleichen. Im Hinterkopf hat man immer das Gefühl, das Wasser zieht an.

Das war jetzt ein Steg, der schon zu den breiten gehörte, daher war auch mal ein Foto möglich!

Das war jetzt ein Steg, der schon zu den breiten gehörte, daher war auch mal ein Foto möglich!

Umsere 8-köpfige Radlergruppe!

Umsere 8-köpfige Radlergruppe!

Interessant wurde es auch, wenn Motorroller entgegenkamen. Das ging dann nur noch mit absteigen und vorbeischieben oder stehenbleiben und vorbeilassen. Und -egal wie abseits auch gelegen- sobald dort eine Hütte war, natürlich auch wieder Müll rings herum.

Ich kann nicht verstehen, dass -wenn man doch selbst dort wohnt- keinerlei Anstalten gemacht werden, wenigstens im direkten Umfeld alles ein wenig sauber zu halten.

Dann fuhren wir auch wieder auf normalen Landstrassen, überall winkende Kinder und freundliche Leute und es wurde schon "Happy New Year" gerufen. Einige waren schon am feiern, und der Mekhong (Thai-Whisky) hatte schon reichlich Wirkung gezeigt.
Nach 2 Stunden gab es einen Lunch in einem kleinen Restaurant mit 3 Tischen, das regelmässig bei diesen Touren angefahren wird. Dann ging es weiter durch den Dschungel, auch ein paar Regentropfen sind gefallen, war aber nicht weiter schlimm. Zwischendurch sind wir auch einmal durch ein Villenviertel gefahren. Hier liegt arm und reich ganz nah beieinander. Unbeschreiblich, solch krasse Unterschiede.

So langsam kamen wir wieder in die Nähe des Flusses und sind dann mit einer "normalen" Fähre, die Platz für uns und die Fahrräder hatte, auf die andere Seite gefahren worden. Nun ging es wieder Richtung Ausgangspunkt, vorbei an einer Thai-Boxing-School, aber heute, am letzten Tag des Jahres, kein Training. Dann noch einmal durch einen Slum. Ziemlich zum Ende hin mussten wir noch eine Kreuzung von mehrspurigen Strassen überqueren, verkehrstechnisch in keinster Weise nachahmungswürdig und kein Vorbild, aber geschafft, wenn auch ein kurzes Stück voll im Gegenverkehr unterwegs gewesen.

Nach fast 5 Stunden und ca. 25 km, sind wir jedoch alle wohlbehalten und erschöpft wieder angekommen und dann mit einem Taxi zurückgefahren.
Morgen ist totale Ruhe angesagt, das hat mir mein Mann schon jetzt angedroht, da läuft gar nichts.......schaun wir mal.

Jetzt machen wir uns nach einer Ruhepause und Dusche noch mal startklar, wollen doch draussen wenigstens Mitternacht erleben, zumal wir gestern schon mitbekommen haben, dass alles in Vorbereitung zum Jahreswechsel ist.

© Esther und Hardy, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die grobe Planung steht, erst einmal Zeit für Bangkok, dann Richtung Süden bis Hua Hin, wieder Bangkok, dann einige Wochen Vietnam von Nord nach Süd, Phnom Penh und Siam Reap, als Abschluss Erholungstage in Koh Samui und ganz klar wieder Bangkok vor dem Heimflug. Mal sehen, wohin es uns noch verschlägt, wir sind ja flexibel.
Details:
Aufbruch: 10.12.2009
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 25.02.2010
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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