Südostasien, diesmal länger....Thailand, Vietnam, Kambodscha und wieder Thailand
Vietnam: Ho Chi Minh City
Haben gestern mal wieder unsere 7-Sachen zusammen gepackt und so gegen 14 Uhr ging es schliesslich los. Der gleiche Bus, der uns in Mui Ne ausgeladen hat, hat uns auch wieder eingesammelt. Ab 17.30 Uhr waren wir zwar schon in Saigon, aber erst um 19 Uhr endlich an der Busstation. Unterwegs an vielen katholischen Kirchen vorbei, aber Baustil Beton modern, architektonisch nicht mein Geschmack. Rechts und links an der Einfallstrasse km-lang nur neue und gebrauchte Baumaschinen und LKW's. Diese Mengen, unvorstellbar.
Bei einem Überholmanöver des Busses an einem Geländewagen vorbei, hat dieser am Ende des Vorganges noch mal rechts schnell beschleunigt und sich wieder vor den Bus gesetzt, diesen dabei touchiert. Also Nothalt, Polizei und das, was man in solchen Fällen als Insasse macht, warten, warten.
Es war leider schon dunkel, als wir ankamen, so dass wir keinerlei Orientierungspunkte hatten. Taxi genommen und zuviel bezahlt. Aber, kannst nichts machen, die Zahlen auf dem Taxameter haben zwar gestimmt, der war aber 100pro manipuliert, und ausserdem ist der Fahrer um ein paar Ecken zuviel gefahren.
Sind nach dem Einchecken ein paar Meter gelaufen. Saigon ist die grösste Stadt Vietnams mit offiziell mehr als 6 Mio. Einwohnern, sind aber fast doppelt so viel. Der Verkehr ähnlich wie in Hanoi, aber breite Strassen, viel Reklame, viele Geschäfte. Man merkt, die Amerikaner waren lange hier......
Gleich neben unserem Hotel, vor einem kleinen Laden, direkt auf dem Bürgersteig, haben wir dann noch auf Plastikstühlen gesessen und mit 3 Aussies noch ein Bierchen getrunken. Sind auch Gäste dieses Hotels und schon mehrere Male hier gewesen. Waren z.Zt. des Vietnamkrieges als junge Männer nördlich von hier für 1 Jahr stationiert als sog. Task-Force.
Unser Hotel liegt günstig, die Sehenswürdigkeiten sind alle fussläufig erreichbar, und wir haben ja noch 2 Tage Zeit bevor es weiter geht.
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Heute morgen gefrühstückt, kein Buffet, aber im obersten Stock mit schöner Aussicht. Dann mit Stadtplan los, die schönen Bauwerke sind alle aus der französischen Kolonialzeit, nicht umsonst hiess Saigon das Paris Asiens.
Am nächsten für uns die alte Oper, in den 40er Jahren das erste Mal restauriert, seit 1975 wird sie wieder für Aufführungen genutzt.
Weiter ging es zur Kathedrale Notre Dame, aus rötlichem Backstein gemauert. Direkt daneben in einem ebenfalls wunderschönen Gebäude aus der Kolonialzeit, das alte Hauptpostamt von Saigon. Beeindruckend auch von innen die gusseiserne Deckenkonstruktion (Werkstatt von G. Eiffel), die Wände mit grossen alten Landkarten und Konterfei von Onkel Ho bemalt.
Durch einen Park ging es dann am Wiedervereinigungspalast vorbei, einem recht unspektakulären grossen Gebäude.
Heute sind wir doch noch mit der Kriegsgeschichte des Landes Vietnam konfrontiert worden. Im Museum für Kriegsgeschichte, in dem die Greueltaten amerikanischer, französicher und chinesischer Besatzer, ebenso die Leiden Oppositioneller aus den 50er Jahren geschildert werden.
Draussen stehen erbeutete Fluggeräte der USA. In einem Teil sind die "Tiger Cages", Zellen für Gefangene nachgebaut, eine Guillotine steht dort, und die Foltermethoden werden genau beschrieben. Innen ist alles in schwarz-weiss-Fotos festgehalten. Dazwischen immer wieder Waffen und Minen unter Vitrinen. Eine besondere Fotoausstellung befasst sich mit Napalm- und Phosphorbomen, sowie dem Entlaubungsmittel Agent Orange. Bis heute werden Kinder mit Missbildungen geboren, alles Schädigungen durch das Dioxin. Selbst in den USA sind ja Babies der GI's, die mit diesem Gift zu tun hatten, behindert geboren worden. Auch diese Behinderungen sind mit Fotos dokumentiert.
Obwohl es schon so lange her ist, von den Aufnahmen war mir noch vieles im Gedächtnis.
Jetzt war Lunchtime angesagt, dabei kamen wir im Restaurant mit einem jungen Deutschen ins Gespräch, der gerade mit dem Taxi vom Flughafen angekommen war. Er wurde genauso wie wir übers Ohr gehauen, hat geschimpft und viel zu viel bezahlt. Aber das wäre wohl für Saigon normal, man muss das halt locker sehen, ändern kann man es doch nicht.
Im Hotel zurück, mussten wir erst einmal eine Siesta einlegen. Bewölkt ist es zwar, aber mittags auch recht warm und schwül.
Wenn es nachher dunkel ist, werden wir nur noch einen kurzen Gang machen, denn morgen ist auch noch ein Tag.
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Heute haben wir einen weiteren Teil der Stadt erkundet, waren in einer überdachten Markthalle, dem Ben Thanh Market, wo es vor allen Dingen Textilien und Geschenkartikel gibt. Ein kurzer Stop noch am Rathaus mit dem Ho-Chi-Minh-Denkmal davor.
Beim Schlendern noch die Auslagen der namhaften Geschäfte betrachtet, am Saigon River entlang, dann wieder ins Hotel. Hier sind z.Zt. viele Grossbaustellen, wo Baulücken mit Aparthotels und Resorts geschlossen werden.
Hotel Majestic - hier hat der Schriftsteller Graham Greene auf der Dachterrasse gern seine Cocktails eingenommen
Die einzelnen Bauwerke in Saigon sind zwar alle recht schön, auch die Hotelbauten, die wieder restauriert worden sind, trotzdem hat uns das wuselige Hanoi mit der Altstadt wesentlich besser gefallen.
Morgen früh geht es los zu unserer 2-tägigen Mekong-Delta-Tour, anschliessend gleich weiter nach Phu Quoc, wo wir einige Tage Urlaub einlegen werden.
Aufbruch: | 10.12.2009 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 25.02.2010 |
Vietnam
Kambodscha