In Rente - aber nicht aufs Sofa
Armes Kambodscha - reiches Kambodscha?
Dass es hier Armut und Reichtum gibt faellt einem sofort auf, nur die Mitte scheint duenn besetzt zu sein.
Wenden wir uns mal der Armut zu, die in vielen Facetten erscheint:
Johnboy und Bin, die wir beide sehr liebgewonnen haben. Es faellt uns schwer nach Hause zu fahren ohne fuer die beiden eine Loesung gefunden zu haben. Sie leben auf der Strasse und erbetteln sich das Geld fuer Essen und Kleidung. Sie liebt ihren kleinen Sohn und wuerde ihn nie weggeben, auch wenn ihr eigenes Leben dadurch sicher leichter wuerde.
Arm sind viele Frauen, die mit Kind oder Kindern von den Maennern verlassen worden sind. Die kambodschanischen Maedchen sagen, dass sie alle einen Auslaender wollen, weil die Maenner hier keine Verantwortung uebernehmen. Wenn man die Menge der alleinerziehenden Muetter sieht, scheint es wahr zu sein.
Ein gewohntes Bild an der Riverside. Ueberall liegen Kinder auf den Gehsteigen und die Muetter hoffen auf Spenden.
Trotzdem haben diese Muetter in Phnom Penh es noch besser als die verlassenen in der Provinz, die keine Moeglichkeit zum Betteln haben und hart ums Ueberleben kaempfen muessen.
Fische aus dem Teich. So viel Glueck haben sie aber nicht immer. Wir haben auch schon abgezogene Ratten gesehen.
Arm sind auch alle Kinder, die von ihren Eltern zum Betteln gezwungen werden, ob immer aus Not, kann man nicht sagen.
Nari, immer schmutzig, immer schlecht angezogen, damit es mit dem Betteln auch klappt. Mutter, sauber angezogen, ueberprueft immer, ob das Kind auch bettelt. Sitzt sie mal irgendwo und spielt, setzt es Hiebe.
Zu bedauern sind auch die vielen, vielen Muellsammelkinder, die bis spaet in die Nacht Plastikflaschen und Dosen sammeln, damit sie ein paar Riel verdienen.
Arm sind auch die Behinderten, die sich Tag fuer Tag robbend bemuehen Geld zu erbetteln. Der junge Mann im Bild hat es allerdings geschafft, seiner Familie in der Provinz eine Huette von seinem Geld zu bauen. Fuer seine Familie ist seine Behinderung vielleicht ein Segen.
Unser taubstummer Schuhputzer, den die Muedigkeit dahingerafft hat. Hier gibt es nicht viele Moeglichkeiten, um solche Behinderungen aufzufangen. Er wird wohl sein Leben lang fuer ca. 40 Cent die Schuhe anderer Menschen putzen.
Sind die Kinder hier arm, weil sie keine Computer, Fernseher oder Playstation haben? Ich finde nein, denn sie haben Freunde, sind kreativ und haben viel Spass.
Aufbruch: | Dezember 2009 |
Dauer: | circa 13 Wochen |
Heimkehr: | März 2010 |
Thailand