In Rente - aber nicht aufs Sofa
Vorfreude: Abschiedsschmerz und Vorfreude
Der große Tag ist da - heute, am späten Nachmittag geht es los.
Die letzte Woche - meine erste Woche in Rente - war hektisch von Anfang bis Ende.
Mein 60. Geburtstag wurde ausgiebig gefeiert, die letzten Kontrollbesuche beim Arzt absolviert, letzte Einkäufe getätigt, die große Geburtstags- und Verrentungsfeier vorbereitet. Wenn es nach Beendigung des Arbeitslebens ruhiger werden sollte, habe ich noch nichts davon gemerkt.
Die große Feier war sehr schön - Bilder werde ich erst nach unserer Rückkehr einfügen können. Mein Patenkind hat an diesem Abend dankenswerter Weise unablässig fotografiert und ich werde die Bilder im April vorfinden.
Kinder zum Unterrichten lassen sich leicht finden, wenn man Sehnsucht danach hat, aber meine Kollegen und Kolleginnen werde ich unglaublich vermissen. Der Abschied tat richtig weh.
Ich sage mir halt, dass ich die Kontakte weiter pflegen kann, wenn ich wieder da bin. Das will ich auch, aber ich weiß selber, wie es ist, wenn man in der Schule im Stress ist und alte Kollegen kommen - man hat eigentlich weder Kraft noch Zeit für sie.
An diesem Abend habe ich mich schon gefragt, ob es richtig ist, so lange und so weit wegzugehen, wenn man so viele Familienmitglieder, Verwandte, Freunde und Kollegen/innen hat, die einen mit Zuneigung warm umgeben. Wozu dann sich dem Risiko und der Gefahr aussetzen?
In zwei Wochen spätestens werde ich es wieder wissen, wenn Kambodschas Elend und Not wieder um mich ist.
Unser Sohn Dominik und seine Freundin Sandra sind schon in Bangkok angekommen - sie sind gestern losgeflogen. Ich wünschte, ich hätte den langen Flug schon hinter mir. Die Knochen tun schon weh genug, ohne dass ich 11 Stundenin einen engen Sitz gequetscht zubringe.
Ich freue mich auf: Silom Road, Wärme, Lemon Juice, Massage, Rumhängen und gucken, gucken, gucken, Dominik und Sandra einige Sehenswürdigkeiten Bangkoks zu zeigen - ist, als ob man einem Kind nochmal die Welt neu zeigt - einen Level höher halt.
Ich mache mal Schluss - muss noch ein paar Dinge bügeln, habe noch kein Teil gepackt, finde den kleinen Handkoffer nicht, ....
So ganz leicht, wie der Ehegatte meint, wird das Gepäck nicht, auch wenn wir viele Sachen schon in Phnom Penh haben: 'Frau' hat noch ein paar neue Anziehsachen angeschafft, viele Gastgeschenke gehen mit, unser Zahnarzt hat uns dankenswerter Weise noch 200 Zahnbürsten mitgegeben, einige Englischmaterialien kommen mit und dies und das wird mir sicher noch einfallen.
Ich melde mich wieder von der anderen Seite der Welt - wenn alles gut geht.
Aufbruch: | Dezember 2009 |
Dauer: | circa 13 Wochen |
Heimkehr: | März 2010 |
Thailand