In Rente - aber nicht aufs Sofa
Phnom Penh: Phnom Penh Thmey - unser neues Zuhause
Die Leiterin unserer kambodschanischen NGO hat uns ein Haus gemietet, in dem Viertel in dem auch das Buero der Organisation ist.
Phnom Penh Thmey ist ein Neubaugebiet, durch eine Mauer abgeschlossen, mit Security am Eingang. Dies fuehrt dazu, dass man sich zwar sicher fuehlt aber auch unwohl bei der viel aermeren Nachbarschaft, der man begegnet, sobald man das Gebiet verlaesst.
Die Haeuser sind relativ schmal aber hoch gebaut.
Der Eingangsbereich ist riesig hoch und gross und die chinesischen und kambodschanischen Nachbarn benutzen ihn zu allem Moeglichen: als Garage fuer ihre geliebten Autos und Motos, fuer Reissaecke, zum Fernsehen ....
Man koennte, wenn man denn wollte, hervorragende Parties in diesem Raum feiern.
Dahinter liegt die Kueche mit Essgruppe.
Auf den oberen Etagen gibt es noch vier Schlafraeume und einen Aufenthaltsraum mit Fernseher.
Da es in Kambodscha nie kalt wird - bei 20 Grad huellen sich alle in dicke Pullover und fahren Moto mit Handschuhen , hat man sich offensichtlich wenig Gedanken gemacht um die Daemmung. Dies fuehrt dazu, dass, wenn der erste Nachbar das Radio anhat, die restlichen Haeuser in der Strasse keins mehr anmachen muessen. Wenn unser Nachbar abends nach uns nach Hause kommt, habe ich immer noch das Gefuehl, er steht bei uns im Haus und wenn einmal pro Woche eine Gruppe Musiker im letzten Haus Klavier, Geige und Gesang uebt, stellt man sich einen Stuhl vor die Tuer und hat das Gefuehl im Konzerthaus zu sitzen.
Es gibt unendlich viele kleine Kinder auf der Strasse und zu jedem gehoert mindestens ein Kindermaedchen, dass das Kind den ganzen Tag umhertraegt, zwischendurch den Spuel und die Waesche macht und was sonst noch so anfaellt, und das alles fuer ca 50 Dollar im Monat.
Auch ich habe, zum ersten Mal in meinem Leben ein Hausmaedchen, 53 Jahre alt, nennt mich 'sister'und kocht fuer uns, haelt sauber und waescht die Waesche. Die vorhandene Waschmaschine wird mit Verachtung bestraft, weil sie lieber von Hand im Bottich waescht. Sie bekommt 100 Dollar im Monat, fuer Kambodscha ein guter Verdienst. 'Sister"und ich haben noch unsere Verstaendnisprobleme, weil sie soviel Englisch spricht wie ich Khmei, aber das wird sich hoffentlich bald aendern.
Sie kocht gut fuer uns, viel Reis, viel Gemuese und Fleisch.
Da ich vor der OP abnehmen soll, hat sie Zucker und Nachtisch gestrichen. Es gibt hoechstens frisches Obst.
Wir sind die einzigen 'Weissen'im Gebiet und erregen dementsprechendes Aufsehen. Die abendlichen Walkingdamen riskieren immer einen Blick, wenn wir vor der Tuer sitzen, unschuldige Kleinkinder werden mit einem andressierten 'hallo' losgeschickt, damit man sich unauffaellig hinterschieben kann und Infos sammeln kann. Wir fuehlen uns wohl.
Aufbruch: | Dezember 2009 |
Dauer: | circa 13 Wochen |
Heimkehr: | März 2010 |
Thailand