PERU auf den Spuren der Inkas mit dem Motorrad
Tambumayo – Nasca 360 km
15. Tag
Tambumayo - Nasca 360 km
Michael: Der Regen ist vorbei, ein strahlend blauer Himmel lässt einen schönen Motorradtag erwarten. Wir machen noch ein paar Fotos von einer Lamafamilie, verabschieden uns von der Schweizer Enklave und fahren das Flusstal entlang. Hohe Felswände zu beiden Seiten, die Strasse schön geschwungen, wir fahren uns warm. Das ist auch notwendig, denn bald führt uns der Weg wieder auf über 4.000 m und dort ist es ziemlich frisch, das Winterfutter oder ein dicker Pullover sind sehr hilfreich.
Wir halten auf der Passhöhe Ausschau nach den versprochenen Kondoren, die sind aber offensichtlich in den Herbstferien. Es geht weiter auf gut ausgebauten Straßen -diesmal auch ohne Schlaglöcher - in einer Hochebene. Hier finden sich immer wieder kleine Höfe, die aussehen wie aus der Steinzeit: ein kleines, vom Rauch schwarz gewordenes Haus, Strohdach, ein Stall, das Ganze mit einer Mauer aus aufgeschichteten Steinen umzäunt.
Vorbei an Bergseen mit Flamingos geht es dann hinunter nach Puquio, unserer Mittagsstation. Plötzlich sitzt bei Bruno, der etwas vorausgefahren war, jemand hinten drauf. Die Überraschung ist groß, als sich beim nächsten Stopp nach ca. 30 km herausstellt, dass er zwei ausgewachsene Männer mitgenommen hatte.
Die Pause ist eine staubige Angelegenheit. Der gar nicht so kleine Ort hat es bisher nicht geschafft, seine Straßen zu teeren. So wirbeln Lastwagen, Autos und Mopedtaxis ständig den Staub auf. Die Verkäuferin in dem Laden, in dem wir uns versorgen, wischt jede Flasche mit einem Tuch ab, bevor sie uns diese reicht. Wir kauen trockenes Brot und Kekse, trinken Wasser und Cola dazu und beäugen das Treiben der Dorfbewohner so wie diese uns beäugen.
Danach geht es wieder schwungvoll in die Berge auf 4.300 Meter. Überall auf der Strecke begegnen uns Tiere: Lamas, Alpakas, Kühe, Esel, Pferde, Schafe und natürlich Hunde. Einmal überholen wir eine scheinbar allein laufende Esel-Quadriga, die immer schneller wurde, als wir uns von hinten näherten - die sind erstaunlich schnell, wenn sie wollen!
So kommen wir in die Pampa Galeras, ein Naturschutzgebiet mit ca. 10.000 Vikunjas. Diese scheuen, rehartigen Tiere durchstreifen in kleineren Gruppen das Reservat und sind gut zu beobachten.
Fast unmerklich ändert sich die Landschaft, plötzlich finden wir uns inmitten eines unendlich scheinenden Wüstengebirges wieder. Es wird auch wieder wärmer. Aber bevor wir die Klamotten wechseln, müssen wir erst viele Kilometer eine nagelneue Straße genießen, breit, griffig, lange Kurven - einfach gigantisch!
Mitten in der Wüste bleiben wir nochmal stehen und bewundern die 2.800 Meter hohe Düne von Nasca. Wir kennen sie ja schon vom ersten Besuch auf der Hinfahrt. Sie ist unverändert schön. Unverändert ist auch sonst alles in Nasca: das hübsche, schnuckelige Hotel, die hohen Temperaturen, der pinselschwingende Maler und der krähende Gockel.....
Neu ist, dass wir diesmal an einem Samstagabend in Nasca sind. Alle haben sich rausgeputzt und flanieren über die Plaza oder den Boulevard, Gruppen von Chicas lassen sich von den jungen Burschen bewundern, die ganz cool an der Ecke die Szene checken.
Wir lassen bei einem Pisco Sour alle viere gerade sein und ziehen Resumee über den Tag. Im Grunde ist auf dieser Etappe alles, was Peru für den Biker ausmacht, ganz intensiv zu erleben: faszinierende abwechslungsreiche Landschaft, Kurven satt auf bestens ausgebauten Bergstrecken, wenig Verkehr - wahrlich die Königsetappe!
Bereit zur Abfahrt
Die Lamas aus dem Hotel
Pferde
Ein Gruppenfoto auf 4'300 m Höhe
Kurzer halt vor Baustelle
viele Bergseen in dehnen sich sogar Flamingos aufhalten
Esel im galopp
Pause in Puquio
kurze Pause, es geht nun wieder alle hinunter
guter Belag, ganz neue Strasse und viele Kurven
Aufbruch: | 27.02.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.03.2010 |