PERU auf den Spuren der Inkas mit dem Motorrad
Arequipa zur freien Verfügung
7. Tag
Arequipa zur freien Verfügung
Michael: Kontraste.
Peru und damit auch Arequipa ist voll von Kontrasten. Nicht nur die Landschaft wechselt von einem Moment zum anderen komplett ihr Aussehen, von braun zu gruen, von blau zu braun, von Stein zu Sand.
Uns ging es heute bei der Stadtbesichtigung ähnlich: Ruhe, Harmonie und Ausgeglichenheit im Kloster Santa Catalina, Hektik, Lärm und Gestank im und rund um den Markt.
Aber der Reihe nach. Zuerst empfingen uns Natalia mit ihrer Freundlichkeit und rote Klostermauern. Natalia ist eine BWL-Studentin, die sich ihr Studium durch Führungen im Kloster finanziert. Sie hat uns kompetent, geduldig und mit einem bezaubernden Lächeln durch die Räumlichkeiten geführt. Dabei hat sie uns nicht mit Jahreszahlen voll gepumpt, sondern versucht, uns das Leben im Kloster, seine Besonderheiten aber auch seine Anehmlichkeiten zu schildern. Wer als Tochter reicher Eltern das Pech hatte, nur eine aeltere Schwester und sonst nur juengere Schwestern zu haben, der musste ins Kloster. Die Mitgift war üppig, durfte aber nicht für private Zwecke benutzt werden. Einmal im Monat durfte man für eine Stunde durch ein Gitter mit der Aussenwelt Kontakt aufnehmen - natürlich unter strenger Aufsicht. Und einmal die Woche war Beichten angesagt. Was haben diese Frauen wohl zu beichten gehabt? Wir verliessen diese Oase der Besinnung mit vielen neuen Eindrücken und auch ein wenig nachdenklich.
Ganz anders der Markt: schon die Strassen dorthin waren voll lauter Musik aus jedem Laden, voll hupender Autos und hektischer Menschen. Ein Polizist gab uns Verhaltenstipps, die uns nicht unbedingt beruhigt haben: Rucksäcke vorne tragen, Kameras wegpacken, Geld sicher verwahren. Die Markthalle selbst hat riesige Dimensionen und ist bis unters Dach vollgestopft mit allem, was man so täglich braucht. Die Fischverkäuferinnen schnipselten schon die Reste klein, wir waren spät dran, manche Stände waren schon geschlossen. Die Obststände haben auf rund fünf Metern Höhe alle erdenkbaren Früchte in Reih und Glied ausgestellt, jeder Apfel sorgfältig poliert. Hühner und Gänse werden vor Ort gerupft und dann an den Beinen in die Auslage gehängt. Wenn sie noch leben würden, fiele ihr Blick auf Truhen mit traurig dreinblickenden Schweinsköpfen. Hier findet man Lebensmittel noch in ihrer urspruenglichen Form, nicht abgepackt und tiefgefroren wie bei uns im Supermarkt. Was wohl die Lebensmittelaufsicht in der Schweiz oder Deutschland zu manchem Stand sagen wuerde?
Wir ziehen wieder weiter, es gibt ja noch ganz viel Kirchen anzusehen.....
Plaza de Armas
Auf ins Kloster
Eingang Kloster
unterwegs im Kloster
Hinter dicken Klostermauern
Blumen im Kloster
Gruppe im Kloster
Markthalle
Aufbruch: | 27.02.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.03.2010 |