PERU auf den Spuren der Inkas mit dem Motorrad
Puno – Cusco 390 km
10. Tag
Puno - Cusco 390 km
Michael: Eine halbe Stunde nach der Abfahrt saugt uns die wilde, lärmende, staubige Stadt Juliaca ein, würgt uns durch ihr Zentrum und spuckt uns am anderen Ende wieder aus. Wir sind froh, diesen Vorraum zum Fegefeuer hinter uns zu haben.
Vor uns liegt eine herrliche Strecke, die Landschaft wechselt ständig ihr Gesicht. Viel Landwirtschaft wird betrieben mit grossen Rinderherden und die Felder sind weit hinauf angelegt, entweder in Terrassenform oder als sehr die steilen Hänge. Den Teilnehmern, die aus dem Alpenraum kommen, ist die Szenerie vertraut, man könnte manchmal meinen, man wäre zuhause. Allerdings passen weder die Lamas noch die einfachen, mit Wellblech gedeckten Häuschen dazu. Alle sind von dieser Landschaft begeistert. Und manch einer betätigt sich bereits als Landwirt hier; Beat fing mit Todesmut in 4400 Metern ein entlaufenes Alpaka wieder ein.
Etwa 50 km vor Cusco stossen wir auf die ersten Anzeichen der Überschwemmungen und Erdrutsche der letzten Wochen. Schon länger fahren wir an einem Fluss entlang, der erkennbar noch vor kurzem Hochwasser geführt hat. Jetzt aber kommen wir in einen Ort, wo der Fluss viele Häuser weggespült oder zum Einsturz gebracht hat. Die Bewohner wurden in sehr windige Notunterkünfte evakuiert. Wie lange sie dort wohl warten müssen?
Warten scheint überhaupt die Hauptbeschäftigung der Peruaner zu sein. Immer steht, sitzt oder liegt jemand am Strassenrand und wartet. Worauf? Auf den Bus, auf ein Familienmitglied, auf den morgigen Tag, auf bessere Zeiten? Wir wissen es nicht! mañana .....
Recht bald nach dem letzten Stopp erreichen wir den Ortsrand von Cusco. Oder besser die Hölle von Cusco. Schlagloch an Schlagloch, Sand, schmieriger Lehmboden, Staub in der Luft und ein absolut chaotischer Verkehr verlangen von den Fahrer äusserste Konzentration. Und die Beifahrer helfen mit, sie warnen vor besonders tiefen Löchern und gut versteckten Ampeln. Kopfsteinpflaster und enge hügelige Gassen sind weitere Herausforderungen. Entschädigt für diesen Stress werden wir an der Plaza de Armas, auf den ersten kurzen Blick ist das ein sehr schönes Wohnzimmer der Stadt. Und nach einem Coca Tee in unserem Hotel sind wir wieder ganz versöhnt.
unterwegs Richtung Cusco
La Roya
Passhöhe La Roya 4'335 m
lange gerade
auch unsere Motos gönnen sich eine Pause
Einfahrt in Cusco eine staubige Angelegenheit
Aufbruch: | 27.02.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.03.2010 |