Indien...und dann?

28.09.2010: So richtig gut ging es uns ja nicht. Wir litten alle ein wenig unter dem, im englischen "Hangover" genannten, Kater.

Dennoch buchten wir uns fuer 12.30 Uhr einen Jeep nach Sagnam im Pin-Tal.

Im Guesthouse liessen wir noch jede Menge Sachen zurueck, damit die Rucksaecke leichter wurden. Insgesamt hinterliess ich 4 Plastiktueten. Der Betreiber machte uns zwar darauf aufmerksam, dass das Guesthouse schliessen wuerde, da die Saison vorbei sei, es sei aber kein Problem unsere Sachen bei unserer Rueckkehr zurueck zu bekommen. Wir muessten ihn nur anrufen.
Es kam jedoch nicht zu Treks mit Ruecksaecken und das mit dem anrufen gestaltete sich auch nicht soo leicht. Dazu jedoch spaeter mehr.

Wir (Nikolas, Remi, Isa, Susi, Kev und ich) liessen uns also nach Sagnam bringen. Wir empfanden das Pin-Tal noch beeindruckender als das Spiti-Tal. Die Berge hatten noch mehr Farbschattierungen. Bis ins Violette gehend.

Dort checkten wir in einem weiteren Homestay ein. Das Dorf befindet sich in einem wunderschoenen Tal mit einem Felsgrat in der Mitte.
Bei unserer Ankunft schien die Sonne nurnoch auf der Berg abgewanden Seite.
Ich machte mich also auf die Sonne einzuholen. Dazu kletterte ich auf den Berg. Von dort hatte ich einen grandiosen Rundumblick ueber die Taeler.
Ich lief die Bergflanke entlang. Von dort zurueck in das Tal und auf den Felsgrat. Auf dem Grat befindet sich eine Gompa. Nach einem Blick in Selbige machte ich mich auf den Weg zum Homestay. Mit mir gingen die Kuehe und Schafe, die aus den umliegenden Berge kamen. Auf dem Weg zum Dorf. Eine friedliche Stimmung.

Am naechsten Tag (29.09.2010 - Herzlichen Glueckwunsch Corinna) standen wir um 6 Uhr auf. Von den Besitzern des Homestay liessen wir uns Proviant in Form von Omletts und Naan einpacken. Um 07.30 liefen wir los und bogen in ein Seitental ab. Immer auf einem schmalen Pfad den Berghang entlang. Ein wunderschoenes Tal, wie immer mit einem Fluss in der Mitte.

Irgendwann endete der Pfad vor einem weiteren Fluss, der aus den Bergen kam. Dieser Fluss muendete in den Anderen. Die zum Pfad gehoerende Bruecke gab es leider nicht mehr. Also was tun? Wir entschlossen uns einen Fluss zu ueberqueren. Aber welchen. Wir entschieden den Fluss des Tals zu ueberqueren. Nikolas erklaerte uns das Vorgehen, da es sich nicht um seine erste Flussueberquerung handelte. Wir sollten in Zweiergruppen durch den Fluss waten. Da die Stroemung recht stark war, sollten wir uns gegenseitig stuetzen. In jeder Zweiergruppe sollte sich immer nur einer bewegen. Der andere ist die Stuetze, fuer den, der sich bewegt.
Also runter mit den Hosen. Nikolas warf siegessicher seine Schuhe auf die andere Seite des Flusses.
In Unterhosen betraten wir den Fluss. Die Kaelte tat sofort hoellisch weh in den Gelenken. Von Vergnuegen keine Spur.
Der Fluss war jedoch tiefer als gedacht und als die kleinere Isa bis zur Huefte im Wasser stand, brachen wir das Vorhaben ab.
Wir entschlossen uns dann doch lieber den Fluss zu uberqueren, welcher aus den Bergen kam. Dieser war weniger tief, hatte eine weniger starke Stroemung, war jedoch genauso kalt. Brrrrr!!
Auf der anderen Seite angekommen liefen wir ein wenig den Hauptfluss entlang, in der Hoffnung irgendwo eine bessere Stelle zum Ueberqueren zu finden, da Nikolas Schuhe ja auf der anderen Seite lagen. Nach einiger Zeit war es jedoch nicht mehr moeglich auf dieser Seite des Flusses zu laufen, da der Berg zu steil zum Wasser hin abfiel.
Also musste Nikolas alleine den Fluss ueberqueren, um seine Schuhe zu holen. Dies gelang auch nach einiger Zeit des Suchens nach der geeignten Stelle.
Wir liefen dann den anderen Fluss entlang. Aber nach einiger Zeit war auch dieser Weg versperrt. Es blieb uns nurnoch der Weg nach oben. Also erkletterten wir den Berg. Nach einiger Zeit des Kletterns erreichten wir ein kleines Plateau mit einer tollen Aussicht. Dort ruhten wir uns aus. Anschliessend mussten wir uns auch auf den Weg zurueck machen, damit wir rechtzeitig vor der Dunkelheit zurueck sind. Die Dunkelheit war jedoch schneller als wir. Dennoch kamen wir heil im Homestay an. Welch grandioses Abenteuer...