Indien...und dann?

Reisezeit: August 2010 - Mai 2011  |  von André Hellberg

back to India, Delhi und ein guter Freund

Noch immer bin ich unter den Lebenden. Es gab zwar die eine oder andere Situation, in der ich gedacht habe, dass jetzt das Ende naht, aber nee. Im Moment scheint mir aber mal wieder die Sonne aus dem A.... aber der Reihe nach.

Das mit dem Visum hat ohne Probleme geklappt. Es ist ein Singleentreevisum fuer drei Monate geworden.

Am 12.03.2011 bin ich von Bangkok zurueck nach Delhi geflogen. Dieser Flug beschehrte mir eine der angedeuteten Nahtoderfahrungen. Das es auf 10000 Metern Hoehe solche Schlagloecher gibt, haette ich nicht fuer moeglich gehalten. Das Zeichen fuer den Anschnaller erloeschte die ganze Zeit nicht. In dieser Situation musste ich mal wieder darueber nachdenken, wie krank es ist, sich mit circa 199 anderen Personen in eine Roehre zu setzen, die dann mit wahnsinniger Geschwindigkeit in 10 Kilometern Hoehe durch die Luft fliegt. Auch die Geschichte eines Franzosen, den ich auf meiner Reise getroffen hatte und der mit 12 Jahren einen Flugzeugabsturz ueberlebt hatte, kam mir in den Sinn. Aber, ich schreibe, also bin ich...

Wieder in Indien zu sein war fuer mich ein wenig wie nach Hause zu kommen. Endlich wieder zu viele Menschen, zu viel Muell, zu viele Kuehe und jede Menge zu schauen. Und nach meinem letzten Besuch in Delhi im Januar, war es auch wieder angenehm warm.
Schon im Flugzeug hatte ich Louis aus England kennen gelernt. Wir taten uns also zusammen und nahmen vom Flughafen ein Pre-paid-Taxi zur Backpacker-Enklave "Pahar Ganj". Gemeinsam gingen wir zu meinem geliebten "Major Dan" Guesthouse. Aber leider leider waren sie voll gebucht. Also machten wir uns gemeinsam auf die Suche nach einer Alternative. Da es frueh am Morgen war und wir aufgrund des ungemuetlichen Fluges nicht wirklich geschlafen hatten, nahmen wir dann auch das erstbeste Guesthouse und teilten uns zunaechst ein Zimmer.

Da am naechsten Tag meine gute Freundin Corinna aus Luebeck eintreffen wuerde, schliefen wir zunaechst ein wenig und machten uns anschliessend auf die Suche nach einem Guesthouse, welches sowohl meinen, als auch Louis Anspruechen genuegte. In einer Nebenstrasse des Mainbazaars fanden wir eines und buchten fuer den naechsten Tag ein Singleraum fuer Louis und ein Doppelraum fuer Corinna und mich.
Den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Connaughtplace, der nach den Renovierungsarbeiten fuer die Commonwealth-Games im neuen Glanz erstrahlt. Die Renovierungsarbeiten waren noch nicht ganz abgeschlossen und die Games waren im Jahre 2010, aber mit solchen Nichtigkeiten gibt sich in Indien keiner ab.
Corinna sollte um 5 Uhr morgens am 13.03.2011 in Delhi landen. Ich buchte also mal wieder ein Taxi um mich um vier Uhr nachts zum Flughafen gondeln zu lassen. Die Guesthouses in Delhi kann man rund um die Uhr beziehen. Daher liegt meistens einer der Arbeiter auf einer Matratze im Eingangsbereich. Als ich also um 4 Uhr nach unten kam um auf der Strasse in das hoffentlich wartende Taxi zu steigen, musste ich leider den dort schlafenden Arbeiter wecken, damit er mir die Tuer aufschliesst. Dieser war ganz ueberrascht, als ich ihm mitteilte, dass ein Taxi auf mich warten wuerde. Vorwurfsvoll berichtete er mir, dass er um drei Uhr an meiner Tuer geklopft habe, ich aber geschlafen haette. Ja, bestaetigte ich, war ja auch drei Uhr. Das Taxi sei jedenfalls wieder weg, sagte der Arbeiter achselzuckend. Da man in Indien mit allem rechnen muss, hatte ich mir eine Telefonnummer des Taxiunternehmens geben lassen. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Betreiber stand dann auch schnell ein Taxi bereit. Also auf zum Flughafen.

Dieser Gast aus Deutschland oder vielmehr das Flugzeug war diesmal auch puenktlich. Nachdem wir uns 8 Monate nicht gesehen hatten, freute ich mich sehr Corinna in Indien begruessen zu koennen. Die naechsten 6 Wochen wuerden wir gemeinsam dieses wundervolle Land bereisen.
Zunaechst ging es mit dem Taxi zurueck zum Guesthouse. Nachdem wir noch ein wenig geschlafen und anschliessend gefruehstueckt hatten, gingen wir zum Gandhi-Memorial. Ich habe keine Ahnung, ob ich im Rahmen des Kapitels ueber den Doktor Nazir schon uebers Memorial berichtet habe. Es handelt sich dabei um den Ort, an dem Mahatma Gandhi nach seiner Ermordung verbrannt wurde. Dort befindet sich ein Park auf einem kleinen Huegel. In der Mitte befindet sich eine grosse schwarze Marmorplatte mit einer ewigen Flamme. Wenn man mal vom Grossstadtstress in Delhi Abstand braucht, ist das ein guter Ort um zu entspannen. Corinna machte dort ihre ersten Erfahrungen mit der indischen Neugier. Mit Kindern musste sie tanzen und mit deren Muettern fuer Fotos posieren.
Am 14.03.2011 schlenderten wir dann zur groessten Moschee Indiens. Nachdem sich Corinna trotz ihrer angemessenen Kleidung in einen unglaublich kreischend bunt haesslichen Sari gehuellt hatte, durfte auch sie das Gelaende betreten.
Anschliessend besuchten wir noch den riesigen Sikh-Tempel, in dem ich auch damals mit dem Doktor Nazir gewesen bin. Dort hatte man ein wenig umgebaut und renoviert. Nun gab es dort ein Informationscenter, in dem wir zunaechst eine Einweisung in die Sikh-Religion genossen. Das westliche Misstrauen wartete mal wieder auf den Klingelbeutel, der jedoch nicht kam. Statt dessen stellten wir mal wieder fest, dass es in jeder Religion in der Essenz um das Selbe geht. Religionen der Erde vereinigt euch, dann gibt es vielleicht auch weniger Kriege... Das Treiben im Inneren des Tempels ist sehr beeindruckend und ich kann nur jedem empfehlen, sich das nicht entgehen zu lassen, wenn man mal in Delhi ist. Der Tempel befindet sich in der Naehe des "Red Fort" und ist nicht zu uebersehen.

© André Hellberg, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich nun drei Jahre auf den August 2010 gewartet habe um mein freies Jahr zu beginnen, bin ich jetzt langsam richtig heiß drauf. Ich werde von Hamburg über Moskau nach Delhi fliegen und dort früh morgens ankommen. Von dort soll es erstmal ´gen Norden, in den Himalaya gehen. Dann wieder ´gen Süden, dann ´gen Osten, ´gen Süden, und noch weiter und weiter... und letztlich kommt eh alles anders als gedacht... Indien, ich komme...
Details:
Aufbruch: 05.08.2010
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Mai 2011
Reiseziele: Indien
Malaysia
Thailand
Der Autor
 
André Hellberg berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.