Eine kleine Weltreise

Reisezeit: Juli 2005 - Januar 2006  |  von Tom Gandl

Michigan (Detroit): Michigan (Rest)

Von Detroit aus bin ich dann entlang am Westufers des Lake Huron Richtung Fort Mackinac gefahren. Unterwegs bin ich an einem Ort namens Frankenmuth vorbeigekommen. Der Ort gilt als Michigans little Bavaria. Hier ist alles bayrisch, zumindest sieht es so aus. Ich muss sagen, sie haben es sehr gut erhalten, es ist sehr authentisch. Wenn natuerlich auch keiner mehr Bayrisch, respektive Deutsch spricht. Schaut aber alles sehr lustig aus, es gibt zwei grosse Lokale, eins davon ist sogar in den Top 10 der groessten amerikanischen Lokale. Oktoberfest feiert man hier auch, es kommt sogar extra eine Blaskappele aus der Naehe von Ingolstadt angereist. Das Bier von Spaten und Hofbraeuhaus ist eh schon da. Ois perfekt. Leider ist das Oktoberfest erst in zwei Wochen, so konnte ich es nicht persoenlich sehen.

Eines der groessten amerikanischen Lokale, ein bayrisches noch dazu!

Eines der groessten amerikanischen Lokale, ein bayrisches noch dazu!

Aha

Aha

Uebernachtet hab ich dann bei Port au Gres, da ist man dann schon wieder ganz schoen in der Wildniss. Auf dem Campingplatz waren wir dann zu dritt, es war zwar noch ein vierter Camper da, aber keiner drin. Als ich angekommen bin, war es abends in der Daemmerung, da stand eine ganze Gruppe Rehe vor mir, morgens war eine Adlerfamilie da, die aber leider nicht ich, sondern nur die Nachbarin gesehen hat. Sie war aber so freundlich und hat mir ganz stolz ein Foto von den American Eagles mitgegeben.
Sie hat mir empfohlen durch den Huron Nationalpark zu fahren, da die Strasse eine ganze Zeit lang am Ufer des Au Sable Rivers entlang geht und sehr schoen ist, womit sie auch Recht gehabt hat.

Au Sable River

Au Sable River

Zwischenzeitlich habe ich mir einige Unterlagen fuer Kanu-Touren besorgt, die es freundlicherweise beim Outdoor-Ausstatter gegeben hat. Allerdings muss ich sagen, der Outdoor Ausstatter ist nicht irgendein Geschaeft, nein der ist so gross wie fuenf oder mehrmals so gross wie bei uns ein Baumarkt. Und von den Outdoorlaeden gibts in den Staaten eine ganze Menge. Ich habe mich dann noch schlau gemacht, wieviele Angeln sie dann haben, nicht dass mich Angeln jetzt interessieren wuerde, aber wenn ihr dass gesehen haettet, dann haettet ihr warscheinlich auch nachgefragt.

Riesig, super Auswahl, wer Outdoor mag kann dadrin ein Vermoegen lassen.

Riesig, super Auswahl, wer Outdoor mag kann dadrin ein Vermoegen lassen.

8000 Angeln sind in dem Geschaeft, verschiedene wohlgemerkt! Muss ein Traum fuer'n Mandy sein.

8000 Angeln sind in dem Geschaeft, verschiedene wohlgemerkt! Muss ein Traum fuer'n Mandy sein.

Nochmal eine Nacht auf dem Campingplatz nahe Cheboygan und dann weiter nach Mackinac.


Das Fort liegt direkt an der Seestrasse von Mackinac, die den Lake Huron und den Lake Michigan verbindet. Unweit der Seestrasse liegt Mackinac Island, auf der es bis heute kein Auto gibt. Ich habe mir weder die Insel noch das Fort angeschaut, da mir beides zuviel Touristenabzocke war. Ausserdem hatte ich es sowieso nicht eingeplant. Das einzige was ich mir angeschaut habe, ist der Leuchtturm in der Naehe der Bruecke, da man von hier aus eine sehr gute Sicht auf die Bruecke hat.

Bruecke ueber die Straits of Mackinac

Bruecke ueber die Straits of Mackinac

Und vom Leuchtturm aus gesehen

Und vom Leuchtturm aus gesehen

Aus den Kanu-Unterlagen die ich vom Outdoor Geschaeft mitgenommen habe, habe ich mir eine Tour auf dem Manistique River rausgesucht. Also rueber ueber die Brucke nach Upper Pennisula, einem Bereich von Michigan, von dem man sagt, dass da ausser Natur nix ist. Recht gehabt. Hier gibts wirklich nix. Aber schoen ist es. Man faehrt stundenlang ueber einsame Strassen, wenn man Glueck hat kommt auch mal einer entgegen. Teilweise sind sogar Hauptstrassen nicht mal asphaltiert. Und Handyempfang gibts schon garkeinen. Das ist auch unteranderem der Grund warum ich diesen Bericht hier in immer groesseren Abstaenden schreibe. Frag mal auf einer nicht asphaltierten Strasse in einer Ortschaft die grade mal drei Haeuser hat nach dem naechsten Internet Zugang. Da kannst Du Gesichter sehen.

Upper Pennisula, Michigan:
Strand mit nix!

Upper Pennisula, Michigan:
Strand mit nix!

Bootssteg mit nix!

Bootssteg mit nix!

Lagerfeuer mit nix!
Aber der bisher schoenste Platz auf meiner Reise.

Lagerfeuer mit nix!
Aber der bisher schoenste Platz auf meiner Reise.

Sandstrasse mit nix. 
Ist ueberigens eine offizielle Verbindungsstrasse, die sogar in meiner grobaufgeloesten Karte verzeichnet ist.

Sandstrasse mit nix.
Ist ueberigens eine offizielle Verbindungsstrasse, die sogar in meiner grobaufgeloesten Karte verzeichnet ist.

Am Manestique River angekommen, habe ich auch gleich den Kanuverleih gefunden. Knapp 30$ fuer einen 5 Stunden Tripp ist ok, incl. allem was man braucht, Rettungsweste (in den USA vorgeschrieben!) Leuchtfeuer etc. Man ist ja in der Wildness. Es gibt zwei Touren, einer in der man ausgesetzt wird und dann zum Verleih zurueck paddelt, oder eine von der man aus wegpaddelt und am einem beschreibenen Punkt abgeholt wird. Ist schon interessant wie der Punkt beschrieben ist: Wenn der zweite Fluss in den Manistique River einfliesst und das Wasser ca. 10 Foot tief ist, an der rechten Seite ein schiefer Baum steht, dann soll man links anhalten ueber die folgende Bruecke gehen und auf der Strasse warten. Aha, wieviele sind da schon verhungert, zum Baerenabendessen geworden oder so? Ich habe mich fuer die erste Tour am naechsten Morgen entschieden.
Schlecht Wetter. Und gleich so richtig. Und dann wirds in der Wildniss auch gleich richtig ungemuetlich. Also keine Kanutour. Einen ganzen Tag gewartet, aber keine Besserung. Also auf den naechsten Tag hoffen. Ha, Sonnensein. Also schnell bei meinem Wirt zahlen und nix wie hin zum Kanuverleih. Gleichs ums Eck bedeutet in dieser Gegend schon mal eine Stunde Fahrzeit. Der Kanuverleih ist gleich ums Eck! Auf dem Weg dahin wurde das Wetter wieder schlechter. Und zwar gleich wieder so, dass ich schon auf dem Weg dahin umgedreht bin und mich fuer die Weiterfahrt nach Milwaukee, Wisconsin entschieden habe.

Wenigsten ein Motocross Fan gibts hier.

Wenigsten ein Motocross Fan gibts hier.

Es war einmal...

Es war einmal...

Zurueck in der Zivilisation erkennt man schon daran, dass die Auto wieder etwas neuer werden.

Zurueck in der Zivilisation erkennt man schon daran, dass die Auto wieder etwas neuer werden.

© Tom Gandl, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine kleine Weltreise soll sieben Monate dauern und wird mich quer durch die USA, Canada, Australien und Thailand führen.
Details:
Aufbruch: 07.07.2005
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 30.01.2006
Reiseziele: Weltweit
Vereinigte Staaten
Kanada
Nordamerika
Der Autor
 
Tom Gandl berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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