Oasen in Ägypten
Oase Dahkla - Balat
Bevor wir nun von einem anderen Fahrer abgeholt werden, besteige ich noch den Hügel, um den das Hotel herumgebaut wurde.
Donnerstag, 3.11 - 11. Reisetag
Abdul Awat soll uns um 8.00 Uhr abholen - nach Manager unseres Hotels reist er am Vorabend an.
Und tatsächlich ist ein Fahrer mit einem Mitsubishi Lancer um 7.55 Uhr am Eingang des Hotels - er begrüßt uns und macht einen erhebelich kommunikativeren Eindruck als unser Reeda. Er erzählt uns, dass er in der Nacht angekommen ist und in der Nähe des Hotels geschlafen hat. Da er noch nicht gefrühstückt hat, fährt er lediglich bis Mut.
Die Stadt Mut liegt im Zentrum der Oase. Sie ist nach der Gattin des Gottes Amun benannt und war wohl schon zur Pharaonenzeit besiedelt. Heute ist sie eine moderne ägyptische Stadt mit breiten Boulevards und Roundabouts.
Abdul entschuldigt sich und verschwindet in einem finster aussehenden Café, vor dessen Eingang frisches Falafel fritiert werden. Das geht in einem Affenzahn in Fließbandproduktion. Kunden auf Esel 'fahren' vor ohne abzusteigen und kaufen ihr Frühstück ein.
Ich nehme am Strassenrand ein neues Verkehrsschild auf - ein durchgestrichenes Handy - wäre auch für Reeda gut gewesen.
Wir fragen Abdul ob wir in Balat mal durch die Altstadt laufen können? Er versteht uns und hat damit kein Problem; im Gegenteil er will nicht, dass wir alleine durch die wohl inzwischen weitgehend verlassene Altstadt laufen und begleitet uns.
Das islamische Dorf Balat entstand in der Ära der Mameluken und Türken an der Stelle einer Stadt, die bis in das Alte Reich zurückreichte. In Balat werden bestens sämtliche Möglichkeiten der sudanesisch inspirierten Lehmbauweise demonstriert.
An einigen Türen klopft er an, aber niemand öffnet. Die Gassen sind zum großen Teil überdacht und halten so die Hitze ab.
Eine Frau steht in einer Gasse und hält große Wäsche, er spricht sie an, und nach einigen Verhandlungen dürfen wir das Haus besichtigen.
Im ersten Raum steht - nachdem ich hinein geblitzt habe - sichtbar ein Kühlschrank.
In einem hinteren Raum liegt auf einem großen Korb jede Menge Brot, nach Auskunft der Frau Futter für die Hühner auf dem ersten Stock. Abdul erklärt uns, dass die Frau Witwe ist und kein Geld hat, um in eines der neuen Häuser zu ziehen. Daher lebt sie hier und hält auf dem ersten Stock, wo früher das Schlafzimmer war, Hühner, ganz viele kleine.
Ein kleiner Obulus ist fällig und wir ziehen weiter durch die geheimnisvollen Gassen.
Zurück im 'neuen' Balat erreichen wir wieder die Neuzeit mit Nokia, Betonneubauten und Geschäften
Aufbruch: | 18.04.2011 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 30.04.2011 |