Oasen in Ägypten
Bahariya II
Sonntag, 30.10.11 - 7. Reisetag
Unsere Weckerenten haben nicht geweckt - Deutschland hat jetzt Winterzeit und das iphone stellt sich selbsttätig um!
Rheedo ist ägyptisch pünktlich 'zwischen 8.30 und 9.00 Uhr' um 9.15 Uhr da.
noch einiges zu sehen in Bahariya: Museum (AI Mathaf)
Wir hatten gestern ja gesagt, dass wir noch ins Museum wollen wegen der goldenen Mumien. Reeda fährt uns hin; ist auch besser so, denn das Gebäude hätte niemand als solches erkannt (wir beim ersten Ortsrundgang ja auch nicht).
Das neue Museum eröffnete nach der Entdeckung der "Goldenen Mumien" in den 1990er Jahren erst vor wenigen Jahren. Das Gebäude wirkt eher wie ein Kriegsbunker. In einer Bruchbude sitzt jemand und verkauft Tickets (45LE). Ein Führer führt uns über Schutt und Geröll um das Gebäude drumherum und läßt uns in den Hintereingang rein.
Hier ruhen die Mumien. "Einige der insgesamt zehn ausgestellten Mumien weisen reiche Verzierungen auf. Die Motive sind zwar unspektakulär und ihre Ausarbeitung ist eher zweitklassig, aber an den bemalten Gesichtern erkannt man eine Entwicklung weg von der stilisierten Mumienverzierung in der Pharaonenzeit. Sie erinnern an die Mumienporträts, die v.a. in AI Fayoum gefunden wurden. Unter der schönen Verpackung haben die Einbalsamierer etwas schlampig gearbeitet." sagt der Reiseführer Lonely Planet. Wir finden sie trotzdem eindrucksvoll für die antike Geschichte Bahariyyas.
Im Museum ist fotografieren nicht erlaubt! Plötzlich steht jemand neben uns und bedeutet, dass wir - wenn die Gruppe vor uns wohl mit offziellem Führer aus dem Goethe-Institut gegangen ist - fotografieren dürfen. Da wir 'friend' sind ist es für 20 LE natürlich möglich - allerdings soll ich mich damit beeilen, damit keine neue Gruppe kommt oder sein Kollege etwas mitbekommt, den er wohl solange beschäftigt.
Grabkammern Qarat Qasr Salim
Zum Eintrittspreis gehört auch der Eintritt zu zwei Grabkammern aus der 26. Dynastie auf der anderen Seite der Hauptstrasse.
Auch hier ist fotografieren nicht erlaubt - da muß ich es eben wieder auf Brüsselmethode machen. Wir schließen uns nun der deutschen Gruppe mit Führer an und erhalten eine perfekte - in exzellentem Deutsch vorgetragene - Einführung in sämtliche erhaltenen Wandgemälde der beiden Kammern. So kommt es, dass wir erst gegen 10.00 Uhr loskommen.
Die gut erhaltenen Gräber sind schon in der Antike geplündert worden und dienten zur Römerzeit als Gemeinschaftsgräber.
Das in den Fels gehauene Grab von Zed Amun ef ankh gibt einen faszinierenden Einblick in die Blütezeit von Bahariya. Offenbar war Zed-Amun kein Regierungsbeamter, sondern ein reicher, wichtiger Mann im antiken Bahariya. Man vermutet ihn als Kaufmann oder Landeigentümer, der vom Wein oder Weinexport geschäftlich profitierte. Sein Grab besteht aus einer einzigen Kammer mit vier runden Säulen und sieben niedrigen Scheintüren.
Daneben liegt das Grab von Bannentiu, seinem Sohn. Es besteht aus einer Grabkammer mit vier Säulen und einem Allerheiligsten. Sehr schöne Reliefs zeigen Bannentiu mit den Göttern. Die interessantesten Bilder sind neben dem Eingang zur Grabkammer zu sehen. Auf einer Seite wird die Reise des Mondes dargestellt: Der Mond hat die Gestalt des Gottes Chons und wird als Quelle des Lebens abgebildet. Daneben stehen die Göttinnen Isis und Nephthys.
Bevor wir Bahariya verlassen, kauft Reeda noch ein: u.a. Datteln - ganz helle (noch nicht reif, aber sehr lecker) und dunklere wie wir sie kennen.
Wir verlassen Bahariya nicht ohne die aufgestellte Panorama-Wand, an der wir auch zigmal vorbeigefahren sind, aufzunehmen.
nach wenigen Kilometern kommt der Oasenausgangsposten und wir starten gen Süden - 28° 20' 32.51" N / 28° 51' 16.08" O
Aufbruch: | 18.04.2011 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 30.04.2011 |