Oasen in Ägypten
Oase Siwa - Shali und das große Sandmeer
Freitag, 28.10.11 - 5. Reisetag
Ulrike ist knatschig, ich habe geschnarcht, sie hat sich die Knochen wund gelegen - etwas hubbelig war es schon! Um 4.30 Uhr steigen wir beide mal raus - die Menge an Sternen ist schon beeindruckend, auch wenn ein Stück Himmel wolkenverhangen ist. Um 6.00 Uhr stehe ich dann auf, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen.
Um 7.00 Uhr folgt die gnädige Frau und verschwindet hinter den Felsen. Das inspiriert mich - T-papier verbrennen wir. Um 8.00 Uhr folgt dann auch Reeda, der mit einer Wasserflasche das Weite sucht.
Während ich dies hier schreibe (8.10) piepst das Telefon und Metro meldet den Samstagsknüller. (Gelächter)
Während der Vorbereitungen zum Frühstück gehe ich etwas auf Entdeckungstour unter dem Motto 'die Wüste lebt'
Zum Frühstück gibt es Fladenbrot, Mango-, Feigen- oder Aprikosenmarmelade, Honig, Pistazienhalwa und Velvetakäse, wahlweise Kaffee, Tee oder Kakao.
Dann folgt das große Kramen.
Danach bleibt noch etwas Zeit um die zahlreichen bizarren Formen festzuhalten.
Wir fahren die 'unebene' Hochebene zurück bis zur Kante, werfen noch einen Blick auf Baheidati und das große Sandmeer und dann es geht zurück nach Siwa, wo wir dann gut zwei Stunden Zeit für Shali haben. Reeda muß sich um einen Reifen kümmern, der repariert werden muß. Da heute Freitag ist, kommt er aber nicht an, alles hat geschlossen.
Shali
Siwa ist eine nette, kleine Stadt. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz, von dem aus fast alle Straßen in die Palmenhaine führen.
Vom Marktplatz hat man direkten Blick auf die spektakulären Überreste der Festung Shali aus dem 13. Jh..
Sie ist aus Lehmziegeln gebaut. Das Material wird hier kershef genannt - große Salzblöcke aus dem See vor der Stadt werden mit Stein vermischt und mit Lehm aus der Gegend verputzt. Die Gebäude sind zusammengedrängt und durch labyrinthisch angeordnete schmale Gassen zu erreichen. Hier lebten Hunderte von Menschen. Viele der Häuser waren ursprünglich vier- oder fünfstöckig. Aber drei Regentage im Jahr 1926 haben mehr Schaden verursacht als alle Feinde zuvor. In den letzten Jahrzehnten zogen die Bewohner dann in neuere, bessere Häuser mit fließendem Wasser und Strom. Nur wenige Gebäude sind daher noch bewohnt. Auch die Moschee mit einem schornsteinförmigen Minarett scheint ausgedient zu haben.
Man kann sich jedoch vorstellen, dass jeder Regenguss weitere nicht mehr zu behebende Zerstörungen der Anlage anrichtet.
Kurz vor 12.00 trinken wir im Salama-Café noch einen Tee, Reeda kommt zu spät und muß auch noch zum Freitagsgebet in die Moschee - wir machen noch einen kleinen Rundgang und dann will Reeda etwas fürs Lunch kaufen, ist aber ganz entsetzt, dass alle Läden geschlossen haben.
das große Sandmeer
Daher will er uns in ein Restaurant schicken, aber wir lehnen ab und erklären, wir bräuchten gar nichts. Er ist entsetzt, denn er scheint hungrig zu sein. Daher fahren wir aus Siwa raus zur Abu Shuruf Spring, wo in einem Becken mit glasklarem Wasser zahlreiche Fische schwimmen. Dort verspeist Reeda sein Brot und füttert mit dem Rest die Fische. Von dem Wasser behaupten die Einheimischen, dass es heilende Wirkung habe. Das klare Wasser ist etwa 3m tief und fließt in den Zeitun See, einen großen Salzwassersee.
nach Osten vorbei am Gebel Dakmur - wo alljährlich ein großes Fest abgehalten wird - die Häuser hierzu stehen alle wohl das ganze Jahr leer
29° 11' 18.60" N / 25° 32' 58.42" O
Reeda hat uns immer noch nicht verraten, was danach kommt. Als ich ihn frage, wie es denn mit den Dünen ist, geht es los. Endlos fahren wir, bis endlich der große See die Fahrt nach rechts (Norden) freigibt. Das große Sandmeer!
Jetzt bin ich zufrieden: endlich Dünen soweit das Auge reicht. Wenn man mit dem Landcruiser die Dünen rauf oder runter fährt, merkt man gar nicht dass es weitergeht, da man keinen Anhaltspunkt mehr hat. Nur der Horizont bewegt sich plötzlich nach oben oder unten und dann ist man auf der Kuppe. Ulrike und ich laufen auf den Dünenkämmen rum und Reeda ißt verzweifelt das letzte Obst im Schatten des Wagens. Danach frage ich ihn, ob er mal Steilhänge fahren kann. Ich steige aus und halte dies fest.
Dünen-Videoclip Da er wohl eine Wüstenrallye mitgefahren ist, macht ihm dies viel Spaß und er dreht mehrere Runden.
Wegen des fehlenden Lunch und der nachmittäglichen Teepause sind wir bereits gegen 16.00 Uhr im Resort. Wir nehmen ein Duscherchen, machen uns frisch und halten Siesta. Um 19.00 Uhr stellen wir fest, dass wir in dem großen Resort die einzigen Gäste sind. Chef, eine Bedienung und der Koch arbeiten für uns, die ganze Anlage ist beleuchtet (zwar mit Energiesparlampen) aber immerhin. Nach dem Abendessen will Ulrike den Staatsanwalt im ZDF gucken, aber schon die 18Uhr-Soko wurde unterbrochen - kein Empfang mehr. Also heißt es lesen, Bordbuch schrieben und schlafen!
Aufbruch: | 18.04.2011 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 30.04.2011 |