Frankreich 2010 - Loire, Indre, Vienne, Loir, Cher
Chaumont-sur-Loire
Chaumont-sur-Loire - hier mit Blick auf das Chateau - war ein weiterer Ort, in dem wir einige Tage blieben.
6. Tag - Chaumont-sur-Loire
Donnerstag, 23.09.2010 6. Tag Chaumont-sur-Loire
Heute Morgen sind wir erst um 8.30 Uhr auf. Rolf entsorgt Müll, fährt Baguette kaufen und zahlt den schönen Campingplatz, den wir heute verlassen. Für die nächsten Tage werden wir uns ein neues Zuhause suchen. Nach nur 109 km kommen wir um 13 Uhr in Chaumont-sur-Loire an. Um 14 Uhr sind wir mit allem fertig: Motorrad abladen, Fahrrad abladen und Campingbus in Position bringen, so dass wir unsere Ecke an der Loire für uns allein haben. Die Lage von Chaumont, oberhalb der Loire, ist mit der von Amboise vergleichbar.
Chateau Chaumont
1560 erwarb Katharina von Medici, die Witwe König Heinrichs II., das Schloss und zwang Diane de Poitiers, die Mätresse des ver-storbenen Königs, es gegen Schloss Chenonceau zu tauschen. Spätere Besitzer waren Henri de La Tour d'Auvergne, der Bankier Scipione Sardini, der Herzog von Beauvilliers, und schließlich Ber-tin von Vaugyen, der es 1750 an Jacques Le Ray verkaufte. Der installierte eine Glas- und Keramik-Manufaktur und produzierte in den Werkstätten u.a. Terracotta-Medallions. Um 1780 wurde Benjamin Franklin im Schloss empfangen, und Madame de Stael (berühmte Schriftstellerin), von Napoleon aus Paris verwiesen, kam hier von Mai bis Oktober 1810 unter. In ihrer Umgebung lebten auch der Gelehrte A.W. Schlegel, Benjamin Constant und der Dichter Adalbert von Chamisso. 1875 erwarb die mit einem Fürsten de Broglie verheiratete Erbin eines reichen Fabrikanten das Schloss. Das Ehepaar trieb großen Aufwand, um die Schlossanlage umfassend zu restaurieren und einen Abglanz höfischen Lebens zu schaffen. Auch das Dorf profitierte davon: 1882 wurde die Kirche wieder aufgebaut und die Bewohner erhielten große Schenkungen. 1938 wurde Schloss Chaumont jedoch an den französischen Staat veräußert. Das Schloss ist von einem wunderschönen Park mit über hundertjährigen Zedern umgeben.
Wir werden hier einige Tage bleiben. Es ist sehr warm geworden, wir rechnen mit Gewitter. Wir sitzen draußen, lesen und beobachten einen Schwarm von mind. 250 Wildgänsen, die nach längerem Stopp, weiterfliegen. Ein majestätisches Bild, diese schönen Tiere in der Luft zu sehen. Zum Abendessen gibt es heute Hühnerbrust, Endiviensalat, Baguette, dazu Wein. Ein guter Käse - Comte - rundet das Mahl ab. Erst spät gehen wir in den Bus und schauen uns einen Krimi an. Wir hören, dass es regnet.
Aufbruch: | 18.09.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.10.2010 |