Westwärts

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Andrea Torsten

Ecuador: Galapagos - Luxus & liebestolle Schildkröten

Nach unserem wunderbaren Start in Quito ging es auf die Galapagos Inseln, welche ca. 1000 km vor der Küste Ecuadors liegen. Auch diesmal hatten wir riesiges Glück: Wir hatten eine einwöchige Kreuzfahrt auf einem kleinen, einfach ausgestatteten Segelschiff (sonst sind solche Cruises praktisch nur auf hässlichen Motoryachten machbar) gebucht. Wir wurden aber schon wieder upgegraded und so freuten wir uns auf eine Woche auf der 66m-Segelyacht "Mary Anne" mit Platz für 20 Passagiere und eine 10köpfige Crew. Mit 14 Gästen aus den USA, Kanada, Schweden, England, Schweiz und natürlich Deutschland war unsere Gruppe relativ klein und so hatten wir auf der gesamten Reise viel Platz auf diesem schönen Schiff.

Die Mary Anne - unser Zuhause für eine Woche

Die Mary Anne - unser Zuhause für eine Woche

Die Tage auf den Galapagosinseln waren fantastisch. Unser Törn ging mit dem Uhrzeigersinn einmal durch das Inselarchipell, wobei auch nachts gefahren wurde, so dass wir möglichst viel Zeit auf den Inseln verbringen konnten. Unser ecuadorianischer Guide Fausto versprach schon zu Beginn, dass er uns non-stopp auf Trab halten würde und so war es denn auch; es kam uns manchmal vor wie eine Biologie-Exkursionswoche, einfach in exotischerer Umgebung und mit mehr Spannung

Um 06:45h ging es jeweils schon los mit einem grossen Frühstück, um spätestens 07:45h stand der erste Landausflug auf dem Programm. Ausgerüstet mit Fotokamera und Schwimmweste ging es mit einem kleinen Beiboot (Panga) an Land. Die Tierwelt ist atemberaubend - da die Tiere den Menschen nicht als Feind kennen lernten, haben sie keine Scheu und verhalten sich einfach so, als wären die Besucher gar nicht da. Oftmals wussten wir gar nicht wohin wir schauen sollten. Da waren die Sea Lions, die sich am Strand vom Wellensurfen (ein unglaubliches Schauspiel!) erholten, Iguanas beim Sonnenbaden, Albatrosse beim Segeln durch die Lüfte und einem äusserst amüsanten Balztanz, blue-footed Boobies und Kormorane die im Sturzflug ins Wasser tauchten. Auf einigen Inseln gibt es riesige Landschildkröten. Mit der gerade einsetzenden Regenzeit wandern diese gigantischen Geschöpfe in die höheren Lagen und geniessen dort die üppige Vegetation an Gräsern und Pflanzen. So wohl genährt und in guter Stimmung waren die Schildkröten in Paarungslaune - ein wahres Schau- und Hörspiel.

Dieser Iguana versucht auf der trockensten Insel diese schmackhafte Blüte zu erreichen - kurz nachdem sie erfolgreich verspeist wurde gibt der Ast dem Gewicht nach und der Iguana landet etwas unsanft auf dem harten Boden

Dieser Iguana versucht auf der trockensten Insel diese schmackhafte Blüte zu erreichen - kurz nachdem sie erfolgreich verspeist wurde gibt der Ast dem Gewicht nach und der Iguana landet etwas unsanft auf dem harten Boden

Diese Giant Turtoise erhohlt sich von ihrem langen Aufstieg ins Hochland und lässt sich das saftige Grün schmecken....

Diese Giant Turtoise erhohlt sich von ihrem langen Aufstieg ins Hochland und lässt sich das saftige Grün schmecken....

... aber nicht alle Turtoises denken nur ans Essen.

... aber nicht alle Turtoises denken nur ans Essen.

Dieses Seelöwenbaby wäre fast von Andrea entführt worden

Dieses Seelöwenbaby wäre fast von Andrea entführt worden

Nach ca. 2h ging es zurück an Bord, wo wir von Pablo, dem Barmann stets mit einem kleinen Snack begrüsst wurden. So um 11 Uhr ging es mehr oder weniger warm eingepackt in Wetsuits (teilweise war das Wasser nur so 15 Grad warm - da war wieder Schnappatmung angesagt) zum Schnorcheln. Interessanterweise waren die Wassertemperaturen an den einzelnen Schnorchelorten aufgrund der verschiedenen Meeresströmungen (die u.a. für die Artenvielfalt und die unterschiedliche Flora & Fauna der Inseln verantwortlich ist) sehr unterschiedlich. Unserem Guide folgend beobachteten wir Seelöwen beim Spielen, Pinguine und Kormorane auf der Jagd, Haie auf Patrouille durch ihr Revier, Rochen beim "Fliegen" und natürlich die wirklich zahlreichen, absolut relaxten Schildkröten.

Die Crew war immer fröhlich und sehr um unser Wohl besorgt. Wie im Hotel wurden jeden Morgen die Betten gemacht und dabei aus den Decken und Kissen Tiere der Galapagos geformt. Das Mittagessen so um 13:00 Uhr bestand aus drei Gängen und wurde an Deck unter einem grossen Sonnensegel serviert.

14:00h Cruise - Nach dem Mittagessen war es Zeit weiter zu fahren. Der straffe Zeitplan und die wechselnden Windverhältnisse führten dazu, dass wir unsere Passagen meist unter Motor fuhren. Ein absolutes Higlight spielte sich beim Türn am dritten Tag ab. Auf dieser längeren Passage wurden bei guten Windverhältnissen die ca. 10 Segel gehisst, wir genossen die plötzliche Stille und legten uns auf Deck um die Vögel zu beobachten oder Wale zu erspähen.

So um 16:30, am neuen Platz angekommen folgte meist ein zweiter Landgang. Das Terrain war dabei höchst unterschiedlich und reichte von einem Strandspaziergang über einen Pfad durchs Hinterland bis zu einer Wanderung über eine gigantische, schwarze Lavawüste. Alle Inseln sind vulkanisch; jede der Inseln (nur wenige können von Touristen besucht werden) ist einzigartig und auch wenn sie teilweise nur wenige Seemeilen entfernt liegen, haben sie ganz unterschiedliche Fauna & Flora zu bieten. Zum Schutz derselben hat die Nationalparkverwaltung auf den Inseln feste Routen angelegt, die keinesfalls verlassen werden dürfen. Auch wenn dies zunächst nach einer Einschränkung klingt, so ist es doch absolut sinnvoll und wir haben trotzdem total viel gesehen.

Wieder zurück an Bord hatten wir dann meist kurz Zeit für uns, während das Schiff den Anker wieder lichtete. Um 18:30 stand jeweils das Briefing für den nächsten Tag an und direkt danach wurden wir nochmals mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnt. Meist schauten wir danach noch ein Dokumentarfilm über Galapagos - doch Andrea schlief immer schon nach spätestens 5 Minuten ein... Erst gegen Ende der Woche und mit dem Erlernen eines neuen Kartenspiels schafften wir es etwas länger wach zu bleiben!

Diese Woche war traumhaft und wird uns für immer in besonderer Erinnerung bleiben. Wir hatten ein tolles Schiff, einen exzellenten Führer, der einfach alle Fragen beantworten konnte und eine lustige Gruppe (auch wenn wir uns manchmal fragten, warum einige auch noch den 763igsten Iguana und die 8731igste Schildkröte fotografieren mussten). Wir haben einen Eindruck bekommen, wie die Welt aussehen könnte wenn der Mensch nicht immer intervenieren würde. Gleichzeitig sind wir uns aber auch bewusst, dass der Tourismus und damit auch wir Bedrohung für diesen einzigartigen Lebensraum sind...

Synchonschwimmen mit dem Seelöwen

Synchonschwimmen mit dem Seelöwen

Setzt die Segel! Torsten beobachtet das Hissen der 16 Segel mit insgesamt 920qm Segelfläche

Setzt die Segel! Torsten beobachtet das Hissen der 16 Segel mit insgesamt 920qm Segelfläche

An dieser Stelle wird es mal Zeit Emil vorzustellen - unser Postbärreisemaskottchen, der uns zu den Postämtern dieser Welt begleiten wird.
Hier sind Torsten und Emil gerade an der Post Office Box, dem ältesten Briefkasten im Südpazifik. Seefahrer deponieren hier ihre Post und passende Destinationen werden von folgenden Schiffen mitgenommen. Ein briefmarkenfreies System, dass von den Besuchern der Galapagosinseln weitergeführt wird. Emil wird ein paar Postkarten nach Neuseeland mitnehmen.

An dieser Stelle wird es mal Zeit Emil vorzustellen - unser Postbärreisemaskottchen, der uns zu den Postämtern dieser Welt begleiten wird.
Hier sind Torsten und Emil gerade an der Post Office Box, dem ältesten Briefkasten im Südpazifik. Seefahrer deponieren hier ihre Post und passende Destinationen werden von folgenden Schiffen mitgenommen. Ein briefmarkenfreies System, dass von den Besuchern der Galapagosinseln weitergeführt wird. Emil wird ein paar Postkarten nach Neuseeland mitnehmen.

© Andrea Torsten, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In vier Monaten Richtung Westen einmal um die Welt: Schweiz - Ecuador - Peru - Bolivien - Chile - Neuseeland - Australien - Singapur - Thailand - Finnland - Schweiz
Details:
Aufbruch: 05.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 31.03.2011
Reiseziele: Ecuador
Schweiz
Peru
Chile
Bolivien
Neuseeland
Vanuatu
Australien
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Andrea Torsten berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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