Westwärts
Ecuador: Mindo - Nebelwald & weisse Chinesen
Nebelschwaden ziehen durch das Hochland, der Fluss rauscht an unserem Zimmer vorbei, Kinder spielen auf der Strasse, es riecht nach Holzkohlegrill und regnet in Strömen - wir sind in Mindo, einem kleinen Dorf, zwei Stunden nördlich von Quito im ecuadorianischen Nebelwald. Morgens um 5 Uhr werden wir vom Hahn geweckt und wenig später fahren Autos durch die Strasse, aus welchem Verkäufer via Megafon versuchen Interesstenten für ihre Waren zu gewinnen.
Wir machen eine Wanderung durch den Nebelwald zu einem der vielen Wasserfälle. Um den Rio Mindo zu überqueren nehmen wir eine "Gondel" mit der es 500m im Sausewind hoch über das dichte Grün geht. Da es viel geregnet hat ist der Weg sehr glitischig; Andrea fällt schon nach ca. 10 Minuten das erste Mal auf die Nase. Die Wanderung zur Cascada de Reina ist mit 50 Minuten angegeben. Als sich nach rund einer Stunde und 20 Minuten der Weg immer noch stets um die nächste Kurve schlängelt und von einem Wasserfall nichts zu hören ist, werden wir etwas unruhig. Wir geben uns noch zehn Minuten und kurz vor Ablauf der Frist taucht der Wasserfall dann tatsächlich auf. Zum Aussichtspunkt können wir aber nicht steigen ohne richtig nass zu werden - zu hoch ist das Wasser. Macht aber nix - Wanderung war trotzdem toll; während der ganzen Zeit begegnen wir Niemandem - nur einem einsamen, weissen Hund, der sich uns mitten im dichten Wald in den Weg stellt. Als wir das "Hindernis" nach gutem Zureden umgangen haben, erzählt Torsten dem Gondelführer ganz aufgeregt er hätte einen "chino blanco" (weissen Chinesen) gesehen - worauf uns der Senor natürlich etwas komisch anguckt.
Mit der "Gondel" durch den Regenwald
Die Blätter hier sind etwas grösser als Zuhause
Den zweiten Tag verbringen wir mit einem Spaziergang durchs Dorf und einem Besuch eines Freigeheges für 30 Arten von Schmetterlingen, bei der sich der komplette Lebenszyklus dieser farbenfrohen Tiere erkunden lässt.
Da es jeden Tag stark regnet, sind wir in Mindo eher "lazy", erholen uns von den ersten Reisewochen und planen die nächsten Tage.
Hier ist Geduld gefragt
Lazy an der coolsten "Jugo de frutas"-Bar von Mindo
Der Äquator hat Ecuador seinen Namen gegeben. Nachdem wir diesen schon auf den Galapagosinseln überquerten (was mit Wein gefeiert wurde - da im falschen Moment aber die Baterien der Kamera unseres Guides versagten, musste der Kapitän nochmals zurücksetzen, damit auch alle ihr Foto mit dem "0" "0" "0" kriegten) wollten wir auch noch das Äquatordenkmal in der Nähe von Quito sehen. Im strömenden Regen verbrachten wir nur kurze Zeit in diesem riesigen Touristen-Komplex mit zahlreichen Shops und einem wirklich hässlichen Denkmal. Seit es GPS gibt, hat sich sowieso gezeigt, dass das Denkmal "leider" in paar hundert Meter neben dem wirklichen Äquator steht...
Dort wo der Äquator richtig verläuft gibt es ein kleines, hervorragendes Museum. Von unserem Guide lernten wir viel über die Bräuche der indigenen Völkerstämme Ecuadors, über die "Produktion" von Schrumpfköpfen und über die physikalischen Besonderheiten der Äquatorlinie. So ändert sich beispielsweise tatsächlich die Drehrichtung von ablaufendem Wasser je nachdem auf welcher Seite man sich befindet und direkt auf der Äquatorlinie gibt es gar keinen Strudel. Ausserdem soll es leichter sein, ein Ei auf einem Nagel zu balancieren, was unser Guide uns eindrucksvoll beweist - wir probieren es auch, bei Regen fehlt uns aber die notwendige Geduld von geschätzten drei Stunden.
Andrea und Torsten an der Äquatorlinie - per GPS ermittelt
Andrea versucht ein Ei auf einem Nagel zu balancieren - dies sei auf der Äquatorlinie leichter...
Aufbruch: | 05.12.2010 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 31.03.2011 |
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