Westwärts

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Andrea Torsten

Peru: Puno - & Silvesterparty & schwimmende Inseln

Von Arequipa ging es weiter hoch auf das Altiplano an den Titicacasee. Dieser liegt auf über 3800 Meter und ist der höchste schiffbare See der Welt. Wie die meisten Touristen wollten auch wir uns die Uros, ein Volk das auf schwimmenden Schilfinseln nach ursprünglichen Traditionen lebt, besuchen.
Der Besuch begann verheissungsvoll und wir bekamen die Bauweise der Inseln und das Leben der Uros erläutert. Nach einem kurzen Besuch einer Hütte entwickelte sich der Besuch aber leider in eine Verkaufsveranstaltung für die lokale Handwerkskunst, was uns nicht besonders gefallen hat. Wir hatten noch Glück, dass die Frau Uro uns auch ohne Kauf wieder aus ihrem Haus rausgelassen hat - wir haben von anderen Touristen gehört die das Haus nicht verlassen durften bis sie eine reich bestickte Decke gekauft hatten....
Die weitere Fahrt auf dem Titicacasee war beeindruckend; der See ist so gross, dass man sich zwischenzeitlich auf dem Meer wähnt - zu Beginn waren wir noch so kühn gewesen und meinten "ach so gross ist der See gar nicht; da ist ja der Genfersee grösser" - bis wir gesehen haben dass wir wir erst das "Inlet" vor Puno überwinden mussten um auf den offenen See zu gelangen.

Zurück in Puno besuchten wir noch den lokalen, rieeesigen Markt, ein Labyrinth von Ständen und Verschlägen auf dem es einfach alles gibt. Unser Ziel: Etwas zum Anstossen für die im Hostel stattfindende Silvesterparty beisteuern. Nach einigem Suchen fanden wir einen ansprechenden Cider und kehrten zum Hostel zurück. Als Torsten stolz die Flasche in den Gemeinschaftskühlschrank legen wollte, musste er feststellen, dass dort bereits acht Flaschen vorhanden waren - na ja zumindest scheint es eine gute Wahl gewesen zu sein.

Wir verbrachten einen super Silvesterabend mit den weiteren Hostelgästen sowie den äusserst liebenswerten Gastgebern und stiessen auf der Dachterrasse mit tollem Blick über die Stadt die vor lauter Feuerwerke praktische explodierte auf das neue Jahr an - hier noch "es guets Nöis" & "ein gutes neues Jahr" an euch alle!!!

Am nächsten Tag ging dann unser Bus leider zurück nach Arequipa. Leider, weil wir unsere Ferienpläne nicht mit denen des Bolivianischen Präsidenten Evo Morales abgestimmt haben. Herr Morales nutzte Weihnachten nämlich nicht für Ferien, sondern für eine massive Subventionskürzung des Benzins was hiess dass sich die Benzinpreise in Bolivien fast verdoppeln sollten. Die Details würden hier zu weit führen, im Resultat kam es zu landesweiten Streiks, so dass wir uns schweren Herzens entschieden, nicht wie geplant durch Bolivien nach Chile zu reisen. Es war hart dem faszinierenden La Paz so nahe zu sein (ca. 5h mit dem Bus) - aber zum Schluss fanden wir dass der alternative Weg über den Norden von Chile mit Sonne, Sand und Meer - und tollen Nationalparks mindestens so gut ist.

Die eigentliche Fahrt müssen wir unter ausgleichende Gerechtigkeit abhaken. Nachdem wir nun mehrfach Glück mit Upgrades hatten, so fiel diesmal unser gebuchter Bus aus und wir fanden uns für sechs Stunden in einem dreckigen Bus ohne funktionierende Lüftung wieder. Zudem wurden wir eine Ewigkeit mit irgendwelchen Moralpredigten aus dem Radio "bebrabbelt". Keine schöne Erfahrung, aber so lernt man den durchaus den Komfort in den hochklassigen Bussen zu schätzen.

Nach einer weitern Nacht in Arequipa ging es am folgenden Morgen nach Tacna an die Grenze nach Chile. Diesmal war der Bus wieder super und wir fuhren stundenlang durch eine faszinierende Wüstenlandschaft aus Sand, Dünen, tiefen Tälern und schroffen Felsen. In Tacna angekommen schlossen wir uns mit einem Paar aus Deutschland zusammen um die verbleibenden 40 Kilometer nach Arica in Chile in einem Sammeltaxi, zurück zu legen - und so befinden wir uns nun im sonnigen Norden von Chile!

Andrea nach ihrer Flucht von den Uro-Inseln

Andrea nach ihrer Flucht von den Uro-Inseln

Torsten geniesst die Kreuzfahrt auf dem Titicaca-Meer

Torsten geniesst die Kreuzfahrt auf dem Titicaca-Meer

Es guets Nöis!!! Der Silversterabend ist noch jung....

Es guets Nöis!!! Der Silversterabend ist noch jung....

© Andrea Torsten, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In vier Monaten Richtung Westen einmal um die Welt: Schweiz - Ecuador - Peru - Bolivien - Chile - Neuseeland - Australien - Singapur - Thailand - Finnland - Schweiz
Details:
Aufbruch: 05.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 31.03.2011
Reiseziele: Ecuador
Schweiz
Peru
Chile
Bolivien
Neuseeland
Vanuatu
Australien
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Andrea Torsten berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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