Peru und Bolivien
Sucre, die weisse Stadt
Fahrt ohne Ende
Wir wussten, dass es eine sehr lange Busfahrt werden wuerde. Dennoch entschieden wir uns gegen einen Nachtbus, da wir in Potosi in der Kaelte auf eine Verbinung haetten warten muessen, mitten in der Nacht, was uns nicht geheuer war. Also setzten wir uns um 10.00 Uhr in den einzigen Bus, der direkt nach Sucre fuhr. Der Bus war voll, auch mit Einheimischen, welche zum Teil wirklich unangenehme Duftwolken von sich gaben . Es stiegen zwar immer wieder Leute aus, doch mehr stiegen zu, was zur Folge hatte, dass auch im Mittelang Frauen und Maenner standen, die sich auf die Lehnen der Sitzenden stuetzten. Wirklich sehr beengend.
Die Landschaften waren wunderschoen und als wir langsam an Hoehe verloren, sah man weniger Kakteen und mehr Baeme; es wuchs nicht mehr nur Quinua, sonder auch anderes Getreide. Durch Doerfer und Felder, vorbei an Eseln und Lamas ging unsere Reise, die Strasse schlaengelte sich durch Berge und ueber Fluesse. Die Busfahrt zog sich hin: es daemmerte und dann verabschiedete sich die Sonne und die ersten Sterne glaenzten am Himmel. Rafaela und ich waren sehr froh, als wir die Lichter der Stadt vor uns sahen. Erschoepft sassen wir spaeter im Taxi zum Hotel, das wir am Abend zuvor angerufen hatten und das wie durch ein Wunder noch eines seiner vier Zimmer frei hatte.
Das schoenste Zimmer der Reise
Das "Casa el Tronco" sah von aussen nicht wie ein Hotel aus. Der Taxifahrer fuhr sogar daran vorbei. Gluecklicherweise kam gerade der Besitzer heraus und versicherte uns, dass wir an unserem Ziel seien - er sprach Deutsch. Was fuer eine willkommene Abwechslung! Der Oesterreicher zeigte uns gleich unser Zimmer (zwei bequeme Betten mit schoenen Bettdecken, mehrere Tische und Stuehle, viele, viele Steckdosen, Lampen und Tuecher, ein geraeumiges Bad, Komoden, ein Kleiderschrank), das Gemeinschaftszimmer mit einer kleinen Bibliothek und die Kueche, von der aus man ueber fast die Ganze Stadt sehen konnte. Rafaela und ich waren im 7. Himmel. Der Eigentuemer gab uns eine Stadtkarte und empfahl uns ein Restaurant, das um diese Zeit noch offen hatte und das gleich hundert Meter weiter beim Mirador war. Wir speisten, genossen die Aussicht und gingen zufrieden ins Bett.
Weisse Kirchen und andere Haeuser
Zwei Tage verbrachten wir in dieser schoenen Stadt. Zum Fruehstueck im el Tronco bestellten wir beide Male je ein Monstermuesli mit vielen verschiedenen Fruechten und gingen dann gestaerkt in der Stadt spazieren. Es gab viele Cafés, schoene Plaetze, einen gepflegten Park Bolivar, an dessen Eingang und Zentrum in Miniaturform der Arche de Triomphe und der Eifelturm standen.
In der Casa de la Libertad sahen wir die Unabhaengigkeitserklaerung Boliviens und lasen im Lonely Planet die Geschichte des Landes nach.
Las Cocineras Rafaela y Irene
Es dauerte nicht lange, da beschlossen wir, eine Kueche mit eine traumhaften Aussicht wie der unseren muss genutzt werde. Also gingen wir in den Supermarkt und auf den Markt, kauften Salat, Tomaten, Essig, Oel, Wein, Gewuerze und Fruechte und besetzten waehrende zwei Abenden die Kueche.
Erste-Klasse-Plaetze mit Aussicht
Wir waeren eigentlich gerne noch laenger in Sucre geblieben, wenn wir noch Zeit gehabt haetten. Leider mussten wir uns von dem freundlichen Eigentuemer und seiner Frau verabschieden und zum Busterminal gehen. Im Bus mit Cama (Betten) setzten wir uns erst an den falschen Platz. Wir waren froh, dass wir unseren Fehler noch rechtzeitig bemerkten: unsere richtigen Plaetze waren 1A. Wir sassen im oberen Stock des Buses ganz vorne und hatten doppelt so viel Platz fuer die Fuesse und ein riesiges Panoramafenster fuer uns. Einmal mehr in unsere Schlafsaecke eingemummelt, mit Augenbinde und Nackenstuetze schliefen wir ein.
Aufbruch: | 19.04.2011 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 21.05.2011 |
Bolivien