7 Wochen Wild West mit unseren Zwillingen
03.09. Monument Valley – ich muss hier raus
Nachtrag zur letzten Nacht - häufiges Sirenengeheul, nachts lärmende Indianer und plötzlich aktiv werdende Sprenkleranlagen machten mir diese Stadt auch nicht sympatischer und wir waren froh als wir nach unserem Großeinkauf endlich draußen waren. Meine Hoffnungen auf einen schönen Tag lagen beim Monument Valley. Erstmal ging es durch total verwahrloste Vorstädte, das hatten wir so noch nicht gesehen. Hier war viel Müll und Dreck auf der Straße und wir wurden bei Mc Donald von komischen Gestalten angesprochen, die wir nicht verstanden haben. Weiter ging es und die Landschaft wurde sehr karg, nichts interessantes zu sehen, nur ab und zu eine heruntergekommene Hütte mit dürrem Viechzeug davor. Wir wussten zwar dass im Monument Valley von den Indianern extra abkassiert wird, dass es aber so schlimmer werden würde hätten wir nicht gedacht. Erstmal pro Kopf 5$ (trotz Interagency Pass - der sorgt für kostenlosen Eintritt in fast alle Parks) und im Souvenirshop hielten wir Ausschau nach ein paar Kleinigkeiten, diese waren aber sooooo überteuert das wir uns entschlossen hier keinen Cent mehr zu lassen (einen Starbucks gabs trotzdem ;o)). Ein Stetson der im Glacier und Yellowstone ca. 50 $ war, kostete hier gleich mal das Doppelte. Ein weiterer Graus war mir diese Bauten die man hier hingezimmert hatte und überall schrottige Hütten wie auf dem Polenmarkt an denen Klunkern verkauft wurden. Die Landschaft hinter dem Visitorcenter war schon sehr schön und ich denke wenn man etwas mehr Zeit gehabt hätte, kann man hier auch schöne abgelegene Sachen sehen. Aber so kann ich das hier nicht weiterempfehlen. Die Krönung ist hier der Campground...
in der Beschreibung stand:
kein Wasser
keine Toiletten
keine Feuerstellen
keine Tische und Bänke
Fazit der Geschichte es gab dort nichts außer eine staubige Ebene und dafür wollten die dann auch noch zusätzlich 10$. Wo bitteschön gehen dort alle aufs Klo? Da ist kein Stein und kein Strauch. Da gräbt man sich wohl ein Loch, wo schon 20 andere Leute vorher gegraben haben....
Wir sind dann unverrichteter Dinge losgezogen und wollten uns einen anderen Campingplatz suchen. Ich war bitter enttäuscht, da ich mir das alles hier viel wildwestromantischer vorgestellt hatte und dieser übertriebene Kommerz war mir eindeutig zuviel.
Im Reiseführer wurden ein Stück weiter unterhalb im Navajo National Monument 2 schöne kostenlose Campgrounds beschrieben und die steuerten wir an. Und was soll ich sagen, wir hatten einen versöhnlichen Abschluss für diesen Tag. Der Park hier ist wunderschön, der Zeltplatz super und kostenlos. Hier gibt es richtige Toiletten, Bänke und Tische, Grills und sogar Abwaschbecken und das für lau. Wir sind dann noch einen kurzen Trail zu uralten Idianerstätten gelaufen, an dem viele interessante Dinge über deren Kultur standen. Die Indianerstadt ist hier wie in Mesa Verde in einer riesigen 40 m hohen Felshöhle hineingemeißelt und konnte von weitem betrachtet werden. Das war schon sehr gigantisch. Zurück im Zelt erlebte ich eine große Überraschung, Betty stellte sich aus dem Sitzen ganz allein hin. Das hatte sie gestern schon einmal beim Kai gemacht und heute wieder. Wir sind sehr stolz, auch auf unseren Karlomann, der kann jetzt schon seit einiger Zeit richtig gut hinter dem Kinderwagen (ein kleiner Buggy) hinterherlaufen. Wir sind sehr gespannt wie das jetzt weitergeht mit den beiden. Unser heutiger Tag war ein bisschen Staatenhüpfen, erst von New Mexiko, dann nach Arizona, dann Utah und jetzt sind wir wieder in Arizona und wir hatten heute unseren längsten Fahrtag mit 240 mi.
Morgen ist wieder ein langer Tag zum fahren angedacht Richtung Grand Canyon, also husch husch ins Körbchen hier ist es schon um 10:00 abends und ihr werdet bald aufstehen (6:00 in Deutschland).
Aufbruch: | 08.08.2011 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2011 |