Abgetaucht - 66 Tage Down Under
Great Sandy NP
Rainbow Beach
08.10. - 10.10.
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Wir nutzen die Zeit zum Umsetzen nach Rainbow Beach und einigen Planungsdetails für die nächsten Tage. Im Ergebnis buchen wir für einen Tag einen ziemlich teuren 4WD, aber das Erlebnis, selbst auf Fraser Island gefahren zu sein, wollen wir uns nun auch nicht mehr nehmen lassen, zumal seit dem Nachmittag nun wieder blauer Himmel und pure Sonne vorherrschen und auch der Forecast für Morgen sehr vielversprechend ist.
Am späten Nachmittag besuchen wir Carlo Sandblow - ein vielfarbiges Dünengebiet, aber direkt am steilen Ufer mit genialem Ausblick bis Fraser Island und wohl namensgebend für Rainbow Beach - und erleben erneut sensationelle Fotomotive im Abendlicht.
Nach dem Austausch mit einem Work and Travel-Pärchen aus Deutschland erreichen wir im Dunkeln unseren NP-Campground am Inskip Point, einer Halbinsel vis a vis zu Fraser Island. Hier kann man direkt in den Dünen übernachten, nur 30m bis zum Strand. Dort entdecke ich am Abend im Van eine 'Riesenspinne' (immerhin ist allein der Körper 2cm lang) und muss sie todesmutig fangen und entfernen, dabei büßt sie leider 2 Beine ein. Anja erklärt daraufhin Maya, dass sie froh ist, kein Mann zu sein, denn dann muss man sich nicht um so etwas kümmern, sondern kann sich aus der Ferne ekeln und darüber philosophieren, wie die Spinne ins Auto kam bzw. wie lange sie schon nachts über unsere Schlafsäcke spaziert ist... Ich habe ihr vorgeschlagen, mich in Zukunft 'Mein Retter', 'Mein Beschützer' oder zumindest ehrenhaft 'Spider Hunter' zu nennen ;o)
Morgen früh geht es zeitig zum Verleiher, die Gezeiten meinen es auch gut mit uns (Low Tide 12:15Uhr, d.h. von ca. 9-15Uhr können wir am Strand rumdüsen) und dann startet das Allrad-Abenteuer Fraser Island.
Fraser Island
09.10.
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Nach etwas unruhigem Schlaf - ich habe ein bisschen Respekt vor dem eigenen Fahren und den Herausforderungen auf Fraser Island sowie dem straffen Zeitplan der Gezeiten wegen - stehen wir alle noch vor 6Uhr auf, packen zusammen und übernehmen den Toyota Landcruiser gegen 8Uhr. Wir erwischen die 'On Demand' Barge (Autofähre) als letztes Auto um 8:45Uhr und wühlen uns ab 9Uhr durch den Strand der größten Sandinsel der Welt. Zuerst geht es auf einem Inlandtrail von der Südspitze ca. 12km ans Ostufer der Insel und dort die Dünen hinab auf den festen Sand der zurückgehenden Flut. Von nun an kann man mit bis zu 80 km/h gen Norden fegen. Doch Augen auf, ab und zu queren Bachmündungen den Strand - es lauern versteckte Sandabbrüche von bis zu 30cm Höhe. Auf jeden Fall sollte man das Fahren im Salzwasser unterlassen, sonst droht Ärger vom Vermieter! Wir stoppen des Öfteren, machen viele Fotos, befahren die Bäche und erreichen gegen 11Uhr das bekannte, 1935 hier gestrandete, Schiffswrack 'Maheno'. Danach geht es noch zu den Pinnacles - Sandsteinformen ähnlich denen im Bryce Canon, USA - und dann Retour Richtung Süden zum Eli Creek. Hier können die Kiddys kurz planschen und es gibt etwas Mitgebrachtes zu essen.
Weiter bis Eurong und ab da - ich schmeiss den Allrad permanent an - auf sehr buckeliger Tief-Sandpiste gen Central. Es sind zwar nur 9km, doch die erlaubten 30 km/h im Inland kann man bei Weitem nicht erreichen. So dauert es 25 Minuten, bis wir den Abzweig zum Lake Birrabeen - dem eigentlichen Ziel - erreichen. Die Inland-Seen auf Fraser Island sind bekannt für ihr glasklares Süßwasser, da es sandgefiltert ist und perfekt zum Baden einlädt. Die Piste dahin hat einige spektakuläre Passagen zu bieten und es macht großen Gaudi, die Family durchzuschütteln. Die Kinder schlafen Einer nach dem Anderen ein und so haben wir unsere Mühe, sie am Lake wachzubekommen. Leider drängt etwas die Zeit, da es schon 13:30Uhr ist, wir noch 45Minuten zurück nach Eurong und 15Uhr der Flut wegen vom Strand weg sein müssen. Wir erfrischen uns also im wunderschön gelegenen See (der sonst bevorzugt besuchte türkisblaue Lake McKenzie ist derzeit aufgrund eines Feuer gesperrt) und machen uns anschließend auf der begeisternden Piste zurück. Wir erreichen 14:45Uhr wieder den Oststrand und düsen gen Süden zur Fähre. Unterwegs sehen wir noch Dingos - nicht ungefährliche Wildhunde, die hier frei leben - und entscheiden dann, den Strandweg zur Fähre zu nehmen und etwas riskant anderen Autos zu folgen. An der engsten Stelle geht um 15:30Uhr gerade noch eine Autobreite zwischen Salzwasser (kommende Flut) und Strandgut hindurch und wir setzen gegen 16Uhr wohlbehalten wieder über zum Festland über.
Wir durchgraben nochmal den Strand am Inskip Point und lassen den wunderschönen Tag mit Relaxen auf der Stoßstange des 4WD im Abendlicht ausklingen - wir haben nach Island (2002) auch diese 4WD-Herausforderung bestanden...
Nach der Rückgabe des Autos verbringen wir noch eine Nacht am bewährten Campground und erleben einen genialen Morgen am Strand. Wir starten gegen 9:30Uhr aus der Region weiter gen Norden nach Maryborough und dann weiter Richtung Rockhampton.
Aufbruch: | 23.08.2011 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 28.10.2011 |
China
Deutschland