Abgetaucht - 66 Tage Down Under
Eungella NP
14.10. - 16.10.
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Aufgrund der Zeit lassen wir Mackay - Sugar capitol of Australia - nach 350km rechts liegen und fahren direkt durch endlose Zuckerrohrfelder vorbei an vielen Zuckerfabriken und ihren Schmalspur-Zulieferbahnen durch das Pioneer Valley gen Eungella.
In Finch Hatton finden wir am Show Ground eine schöne große Wiese mit warmen Duschen. Wir können sogar nochmal kostenlos Wäsche waschen. Beim Abendessen überrascht uns Nevio wieder mit seinen Sprüchen. Da er die Vogelsprache der musizierenden Gäste nicht versteht, könnten wir ja mal im Internet nach einer Übersetzung nachsehen...und als Maya die Stirnlampe verkehrt herum aufsetzt und diese in den Himmel leuchtet, bemerkt er nur, das würde die Oma Heidi in die Augen blenden... Es ist nun schon finster, ich schlafe an Ort und Stelle, zwischen 2 Campingstühlen liegend, bei ca. 25Grad ein. Da dies aber recht unbequem erscheint, krieche ich ca. 1 Stunde später gegen 20:15Uhr zu den Kindern in den Camper... Gute Nacht Eungella - Land der Wolken.
Die feuchte Wärme lässt uns nicht lange schlafen, wir sind vor 6Uhr wach. Als ich gerade im Waschraum bin, kommt Maya ganz aufgeregt angerannt, ich solle mal mitkommen...der Matteo läuft über die Wiese, als hätte er nie etwas Anderes gemacht. Wenn er hinfällt, steht er wieder auf und läuft weiter...und hat seinen Spaß dabei, als könne er selbst nicht glauben, was gerade passiert. Die ersten freien Schritte allein - 1 Tag vor seinem 14monatigen - dem offiziellen Ende meiner Elternzeit!
Wir starten mit trockenem Wäscheberg und nach ausgiebigem Frühstück in die Berge. Die Sonne brennt erbarmungslos und die Straße zieht sich 5km steil hinauf zum alten Chalet an der Ost-Abbruchkante des Gebirgszuges. Wir erkunden ein paar Lookouts und fahren am Mittag gen Broken River. Auch hier ist nicht viel los, wir schlendern etwas am Bach und entdecken Süßwasserschildkröten. Die Kinder spielen und werfen Steine ins Wasser, wir relaxen. Am Nachmittag laufen wir 2 einsame Trails am Bach durch den Regenwald, immer mit einem wachsamen Auge auf die Umwelt. Als uns der einzige Wanderer, der uns an diesem Tag entgegenkommt, mitteilt, dass er auf unserem Weiterweg kurz zuvor eine über 1m große (wohl gefährliche) Schlange gesehen hat, gibt es für Anja nur noch einen Weg - den Schnellen zurück. Es ist wohl besser so... Am späten Nachmittag, zwischen 16-17Uhr gehen wir zum eigentlichen Ziel des Tages, der Platypus-Plattform am Bach. Hier kann man die sonst sehr scheuen Schnabeltiere in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Broken River, beobachten. Diese sind morgens und abends in der Dämmerung aktiv und sehr lustig anzuschauen. Man kann es als eine Mischung aus Ente und Maulwurf beschreiben. Wir verbringen hier recht viel Zeit, sehen zudem viele weitere Schildkröten und auch Fische. Unser Nachtlager schlagen wir an einem kleinen Fluss im Hinterland auf, es gibt mal wieder lecker Couscous mit Erbsen. Viele Naturgeräusche, ekelhaft feuchtwarme Luft und bei Anja etwas Krokodilangst begleiten uns in den Schlaf...
Im Morgengrauen (in Finch Hatton fand ein nächtliches Pferde-Event statt) kommen 2 Reiterinnen vorbei, die ihre Pferde aus 'unserem' Fluss trinken lassen. Wir schnappen das Wort 'crocodile' auf - das war höchstwahrscheinlich nicht der Name eines der Pferde...!? Nach folgendem zügigem ;o) Frühstück fahren wir zur Finch Hatton Gorge und laufen dort 30 Minuten durch den Regenwald zu den Araluen Cascades - Wasserfälle mit Bademöglichkeit. Es geht doch nichts über ein Bad im Gebirgsbach morgens um 9Uhr - wir sind allein für uns. Als immer mehr Sonntags-Wanderer und Klippenspringer aus dem Umland auftauchen, gehen wir zurück und verlassen den vollen Parkplatz nach dem Besuch eines fast 1m langen Iguanas und sengender Hitze gegen 11Uhr gen Mackay.
Die Kinder machen auf dem Weg dahin ihr Mittagsschläfchen, so ein Wander-Bade-Vormittag kann ganz schön anstrengend sein. In Mackay gibt es Mittagspause, anschließend eine vergebliche Suche nach der weltgrößten Zuckerverladestation und einen kurzen Abstecher zum Hafen. Gegen 15:30Uhr geht es weiter Richtung Airlie Beach - dem Ausgangspunkt zu den Whitsunday Islands und vielen schönen Stränden. Kurz davor machen wir nächtliche Rast, es gibt zum Abendessen eine widerspenstig zu öffnende Fischdose für 5 Personen sowie 1kg Joghurt für 4 ;o) Wir schlafen recht schnell bei offenem Camper (kühler Frischluft-Mangel) und einigen Rock-Klassikern ein..
Aufbruch: | 23.08.2011 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 28.10.2011 |
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