Abgetaucht - 66 Tage Down Under

Reisezeit: August - Oktober 2011  |  von Ralf P.

Great Ocean Road

16.09. - 19.09.
+++++++++++
Auf dem Zeltplatz in Koroit legen wir spontan unseren ersten großen Waschtag ein, da es kostenlos und die superdicke 'Caretakerin' besonders nett ist. Allerdings verstehen wir nicht, wozu man die Wäschertrockner hier 'Dryer' nennt. Selbst nach drei Durchgängen passiert da nichts Nennenswertes und so nutzen wir wieder Wind und Sonne zum Trocknen der Wäsche. Die Kinder können am benachbarten Spielplatz toben und klettern und so starten wir erst 15Uhr - nur noch 3h bis zum Sunset. Wir tanken nur kurz in Warrnambool und düsen zur Küste und den Wahrzeichen der Great Ocean Road. Beeindruckende Szenerien und tolles Wetter lassen uns schon in der Bay of Islands schwärmen. Aufgrund der späten Stunde und kurzfristig im Reiseführer gelesenen Empfehlung, den Sunset an den 12 Aposteln zu verbringen, muss es bis dahin im Schnelldurchlauf gehen. Trotzdem erleben wir u.a. die 'London Bridge' mit tosenden Wellen und bei flach stehender Sonne.
The Twelve Apostles erreichen wir bei noch gutem Licht und verbringen den Abend bis zur Dunkelheit in diesem herrlichen Ambiente mit
verhältnismäßig vielen Fotografen. Seht die Bilder und das geniale Abendlicht.
Wir finden einen einfachen, aber schön gelegenen Wiesen-Zeltplatz in Princetown, an einer Flussmündung gelegen, mit Froschgequake und fernem Wellenrauschen des Ozeans.

Auch am nächsten Morgen Entspannung 'im Kindergarten' - dies ist generell immer garantiert, wenn ein Spielplatz oder ein Beach in der Nähe ist, dann wird quasi nicht gestritten, sondern gemeinsam geforscht... ;o)
Wir starten nochmal kurz zurück gen Twelve Apostles und zu den Gibson Steps, verträumen die Zeit am breiten Strand und mit den Füßen im Wasser. Auch Matteo ist ein begeisterter Strandentdecker und kann sich da endlos selbst beschäftigen!

Wir fahren am Nachmittag weiter gen Südspitze des australischen Kontinents und entscheiden dann noch den Otway Fly zu besuchen - ein im 'kalten' Regenwald, weltweit längster ;o) TreeTop Skywalk in bis zu 47m Höhe. Leider sind es keine schwankenden Hängebrücken wie im Taman Negara NP in Malaysia, dafür ist es kindersicher. Der größte Angsthase ist heute Anja - sehr zur Belustigung der Kinder. Erst führt der Pfad hinunter in den dunklen Regenwald, um dann am Hang auf ein aus 120t Stahl bestehendes Geflecht aus Brücken und Türmen überzugehen. Es ist interessant zu sehen, wie hoch Eucalyptus-Trees und andere Bäume werden können; welche meterhohen und baumdicken Farne hier wachsen. Man kann viele Tiergeräusche und unbekannte Pflanzen wahrnehmen.
Am Ende wird es schon fast dunkel und der Ranger kehrt uns als Letzte aus den Tiefen des Rainforest mit dem Hinweis raus, dass schon seit 10 Minuten geschlossen ist. So verlassen wir gegen 17:30Uhr diese Attraktion und finden einen sehr netten Campground am Aire River, der zu unserer Überraschung recht gut besucht ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass Samstagabend ist und Melbourne auch nur noch 2-3 Autostunden entfernt ist. Bei der Platzsuche hören wir ein vertrautes 'Sinn wir ja doch ni die Letzten' von den benachbarten Zeltaufbauern. Ich bestätige dies mit einem 'Nee...' Die Kinder sind von da an im deutschsprachigen Nebenzelt zu finden und prahlen mit Outdoorequipment wie Strinlampen usw.

Maya in Action auf einem der vielen Playgrounds

Maya in Action auf einem der vielen Playgrounds

Bay of Islands

Bay of Islands

Für die Touristen...

Für die Touristen...

London Bridge

London Bridge

The Twelve Apostles

The Twelve Apostles

Wir genießen den Sonnenuntergang

Wir genießen den Sonnenuntergang

Die Gibson Steps führen hinunter zum breiten Strand

Die Gibson Steps führen hinunter zum breiten Strand

Schätze aus dem Meer

Schätze aus dem Meer

Auf dem Ottway Fly - TreeTop Skywalk...

Auf dem Ottway Fly - TreeTop Skywalk...

...mitten im Regenwald

...mitten im Regenwald

Der Morgen des Sonntags beschehrt uns strahlende Sonne und einen Tag der Bekanntschaften und langen Gespräche...
Zuerst knüpfen wir bei den Zeltnachbarn an und erfahren von den seit 12 Monaten Weltreisenden, dass sie aus Radebeul stammen - ja die Sachsen halt. Sie sind mit einer ausgewanderten deutschen Freundin aus Melbourne unterwegs...und wenn Mädels erstmal quatschen...
Parallel hat Maya das Baby der anderen Zeltnachbarn entdeckt und Nevio deren Auto-Dachzelt, die elektrische Sitzverstellung im Toyota Offroader sowie die Verstellmöglichkeiten des Kinderwagens. Alles in Allem kommen wir ins Gespräch und während wir um eine Empfehlung für einen citynahen Zeltplatz für Melbourne bitten, laden Sie uns zu sich nach Hause ein. Wir freuen uns und nehmen etwas unsicher und zögernd das Angebot an, d.h. wir verabreden uns für in 2 Tagen bei Ihnen zu Hause - in einem 5000 Seelen Städtchen 40km nördlich von Melbourne.
Somit starten wir wieder erst gegen Mittag und stoppen nach kurzer Fahrt in Apollo Bay, einem für guten Fisch bekannten schicken Zufluchtsort für Melbourner Outburner. Es gibt demnach Fish & Chips (Flake, ist wohl Hai...) und wir versacken erneut am schönen Strand - was gibt es Besseres zum Entspannen als das Rauschen des Meeres und begeisterte Kinder mit nassen Hosen.
Auf der Great Ocean Road geht es auf kurvenreicher Küstenstraße mit vielen Lookouts weiter gen Lorne. Am Pier wollen wir nur für wenige Minuten verweilen - es beginnt der zweite Teil der heutigen ungeplanten Begegnungen.
Ich komme mit einem sehr netten älteren Melbourner ins Gespräch, der hier ein Wochenendhaus besitzt, Anja mit seiner Frau und Tochter. Ich erfahre vom heutigen memorial Radrennen für eine vor ca. 5 Jahren in Germany tödlich verunglückte Radprofi(erin) (Wer kennt die weibl. Form von Radprofi?) und bekomme Tipps für einen kostenlosen Stellplatz für diese Nacht (hier im Regenwald). Maya und Nevio sind inzwischen am vorderen Ende der Seebrücke und beobachten neugierig die vielen Angler und ihr Equipment aus der Nähe. Zwei nette Frauen erklären alles bereitwillig - es wäre doch spannend, mal so einen zuckenden Fisch anzufassen!? Nach einigen Versuchen und nachdem ich es ihnen zeige, trauen sich beide sogar, Einen zu halten...bis er wackelt ;o)
Die Kinder sind nicht mehr wegzubekommen und als die Anglerinnen zum Säubern und Ausnehmen aufbrechen, tragen die Beiden die Fische und Ausrüstung stolz mit. Am Ende staunen sie, was da so alles beim Ausnehmen geschieht. Es ist der größte Spaß mitzuhelfen und die abgeschnittenen und etwas blutenden Fischköpfe zurück ins Meer zu werfen...
Nun sitz ich nach angenehmem 'Vogellärm' im Regenwald am Creek, Maya hatte zu Beginn etwas Angst, weil der Platz für die Nacht abgelegen und einsam ist, es duftet so intensiv wie nie nach Eukalyptus von den Bäumen und alles schläft längst...seit 20:30Uhr. Was für ein begegnungsreicher Tag, viele neue Einblicke und Eindrücke!

Wir treffen Janine und Richard auf dem Aire River Campground im Ottway NP

Wir treffen Janine und Richard auf dem Aire River Campground im Ottway NP

Fun am Beach von Apollo Bay

Fun am Beach von Apollo Bay

Weiter auf der Great Ocean Road gen Melbourne

Weiter auf der Great Ocean Road gen Melbourne

Entfernungen von Lorne

Entfernungen von Lorne

Pier in Lorne...

Pier in Lorne...

...mit stolzen Anglern

...mit stolzen Anglern

Am Montag schaffen wir einen neuen Rekord und kommen gegen 8Uhr los, fahren nur die 3km zurück nach Lorne und gönnen uns ein Frühstück in der Promenaden-Bäckerei bei warmer Morgensonne und blauem Himmel - u.a. ein sehr leckeres Chicken-Schnitzel für Nevio.
Inmitten der Einheimischen, die nebenan ihre Post abholen, fällt uns erneut die Freundlichkeit und die Zufriedenheit der Australier auf. Man grüßt sich mehrfach mit Worten wie 'What a beautiful day in paradise' - was für ein Tagesbeginn...
Wir fahren weiter Richtung Torquay - einer der Surf-Adressen in Australien (hier finden regelmäßig Surf-Events statt), die Kinder baden und wir beobachten die vielen Surf-Schüler um uns herum. Vielleicht probier' ich es mal in wärmeren Gefilden im Norden ;o)
Am Nachmittag geht es via Geelong und an Melbourne vorbei zu unseren Bekannten vom Zeltplatz - wir kommen gegen 17:30Uhr in Whittlesea bei ihnen an.

Teddy Lookout am Morgen

Teddy Lookout am Morgen

Lecker Frühstück in Lorne

Lecker Frühstück in Lorne

Erste Grüße nach Hause

Erste Grüße nach Hause

Surfkurs in Torquay

Surfkurs in Torquay

Maya und Nevio probieren es auch

Maya und Nevio probieren es auch

© Ralf P., 2011
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Great Ocean Road
Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Zeit rennt...und wir rennen täglich viel zu hektisch mit, lassen uns leider anstecken von der Hatz nach den vermeintlich wichtigen Dingen des Alltags zu Hause in Deutschland. Darum haben wir uns abermals zu einer 'Draußen-sein-Reise' nur in Familie entschieden. Fix ist so gut wie nix: Ankunft Sydney, Abflug Cairns - dazwischen liegen reichlich 9 Wochen für ganz viel Natur, Freiheit, Abenteuer und Alleinsein mit unseren 3 Kindern im Süden und Osten Australiens.
Details:
Aufbruch: 23.08.2011
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 28.10.2011
Reiseziele: Australien
China
Deutschland
Der Autor
 
Ralf P. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors