USA-Südwest 2011 - Die große Acht
27.08.11 - Hitzekoller im Valley of fire
Nach einer ruhigen und angenehm kühlen Nacht checken wir um 8.15 Uhr aus. Eigentlich haben wir vor, im Cesar's Palace das Frühstücks-Buffet zu besuchen - heute ist schließlich unser 12. Hochzeitstag. Allerdings überlegen wir uns das dann doch noch anders - nachdem wir unser Auto im Cesar's geparkt und uns durch das Casino-Labyrinth durchgeschlängelt und gesucht haben, verlangt die Dame am Buffet nämlich 58 $! Thomas fragt extra nochmal nach - weil er denkt, er hätte da was falsch verstanden. Aber doch - sie meint es wirklich ernst - am Wochenende gibt es nämlich kein Frühstücksbuffet, sondern Brunch. So viel Hunger haben wir nun auch wieder nicht. Also beschließen wir kurzerhand zum Harrah's zu gehen. Gesagt - getan. Dort bekommen wir wieder ein leckeres Frühstücksbuffet für 13,99 $ pro Person + Tax.
Danach fahren wir noch zum Vons, kaufen Verpflegung für unterwegs und machen uns auf in Richtung Valley of fire. Um 11.00 Uhr sind wir da, zahlen 10 $ Eintritt - und sind von den roten, zerklüfteten Felsen begeistert! Allerdings ist es kochend heiß hier - 43 Grad! Wir fahren den Scenic Drive entlang und machen an den Parkbuchten zahlreiche Fotos von den in der Wüstensonne flimmernden roten und gelben Felsen. Am Visitor Center sehen wir zig Streifenhörnchen, die flitzen und sich zwischendurch flach auf den Boden drücken, um möglichst die Kühle des Schattens auszunutzen.
Da hat der liebe Gott mit Vanille-, Schoko- und Karamelpudding gespielt und das ganze ein paar Millionen Jahre trocknen lassen...
Nach der mir vorliegenden Wegbeschreibung müssen wir zum Parkplatz des White Dome Trail, um zur Fire Wave zu kommen. Das erweist sich aber als falsch. Auf dem Parkplatz treffen wir ein deutsches Paar, das eine andere Wegbeschreibung hat. Thomas und ich bekommen uns fast an die Köpfe, weil er in meinen Augen völlig überstürzt den Wanderweg zum Dome Trail gehen will, um die Wave zu finden, während ich erst mal in aller Ruhe in der Kühle des Autos meine Wanderschuhe anziehen und mein GPS aktivieren möchte. Stattdessen zieht er den Autoschlüssel und "stürzt" los. Ich bin stinksauer, zumal ich mir sicher bin, dass wir hier nur unsere Kräfte in der Hitze verschwenden.
Nach kurzer Diskussion geben wir beide nach. Wir fahren zurück und halten an einer Parkbucht vor dem White Dome Parkplatz und wandern dort die Felsen entlang - kein Hinweis auf die Wave. Dennoch ist die Landschaft hier wunderschön - auch wenn wir fast verglühen.
Als wir schließlich wieder an der Parkbucht sind, sehen wir ein Hinweisschild, wandern ca. 300 Meter an der Straße entlang und biegen dann links ab. Da kommt uns auch schon das deutsche Pärchen von vorhin entgegen. Völlig erschöpft - aber sie haben die Fire Wave gefunden. Hier sieht man auch einen deutlichen Trampelpfad, dem wir in der glühenden Hitze folgen. Wahnsinn! Man hat das Gefühl bei lebendigem Leib gegrillt zu werden. Kein Schatten - nirgendwo! Aber Thomas' Ehrgeiz ist jetzt geweckt - jetzt will er's mir zeigen. Ich wollte dahin - also machen wir es jetzt auch!
Nach ca. 900 Metern (eigentlich ja gar nicht weit - es kommt einem aber so vor) finden wir die Fire Wave . Sehr schön - allerdings kann ich sie wegen der Hitze irgendwie gar nicht richtig würdigen. Klugerweise habe ich Wasser für uns beide eingepackt, das wir jetzt gierig trinken und ich mir auch auf Stirn und Nacken tröpfel. Nach ein paar Fotos machen wir uns auf den Rückweg - bergauf! Ich gehe fast von uns und habe ernsthaft Sorge, dass einer von uns einen Hitzeschlag bekommen könnte - ich fühle mich jedenfalls so - was Gott sei Dank nicht passiert. Noch nie habe ich mich so auf eine Klimaanlage gefreut, wie jetzt! Mit letzter Kraft und mit den letzten Tropfen Wasser erreichen wir das Auto und schütten uns frisches, kaltes Wasser aus unserer Styroporbox über den Kopf. Wow, tut das gut! Ich brauche den ganzen Rückweg bis zur 15, um mich wieder halbwegs zu erholen.
Wir tanken nochmal und fahren dann weiter nach Hurricane - ein Kaff in der Wüste (warum wohnt man dort?). Nachmitags checken wir im Motel ein und duschen erst einmal den roten Sand und die Tonnen Schweiß ab. Da die Laundry des Motels nur 1 Waschmaschine hat, die gerade in Betrieb ist, suchen wir im Ort eine Public-Laundry, die wir auf Nachfrage an der Tankstelle auch finden. Sehr alt und nicht gerade sauber. 2 Waschmaschinen schlucken unsere Münzen, geben aber keinen Mucks von sich... Also müssen wir noch eine Maschine füttern. Nach 1 Stunde ist unsere Wäsche einigermaßen sauber und trocken und wir fahren noch zum Supermarkt, um unser Abendessen (Salat, Hühnchen und Sandwiches) zu besorgen. Das essen wir dann im laut klimatisieten Motelzimmer.
Top: Frühstück bei Harrah's und Valley of fire
Flop: Hitze! Die Wanderung zur Fire Wave ist im Winter und Frühjahr bestimmt toll - im Hochsommer aber der reine Wahnsinn...
Gefahren: 310 km
Hotel: Super 8 Hurricane, 99 $ für 2 Nächte (das Motel ist ganz o.k., hat aber schon bessere Zeiten gesehen. Wir sind aber inzwischen von den letzten beiden Hotels verwöhnt. Die Dame an der Rezeption bekommt von uns den diesjährigen Preis als unmotivierteste Mitarbeiterin. Nach dem Betätigen der extra dafür installierten Klingel an der Rezeption warten potentielle Kunden ca. 10 Minuten bis die Dame sich endlich bemüht und aus dem nebenliegenden Zimmer kommt. So warten die Hotelgäste morgens auch vergeblich auf das Nachfüllen von Kaffee und Milch am "Frühstücksbuffet".
Aufbruch: | 13.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2011 |